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Wie ein Software-Roboter die Legacy Systeme rettet

Mit der Technologie «Robotic Process Automation» werden selbst veraltete Systeme automatisiert. Durch den Einsatz von Software-Robotern bleiben viele Unternehmen auf dem Markt konkurrenzfähig. Das Ablösen dieser Systeme ist nicht mehr die einzige Option.


Was ist das Problem mit den Legacy Systemen?

Legacy Systeme sind veraltete Hard- und Software. Sie sind tief in der IT-Infrastruktur eines Unternehmens verankert. Sie gehören meist zum Kernstück aller Geschäftsprozesse. Dadurch ist eine Ablösung mit grossen Hürden verbunden. Obwohl diese veralteten Technologien instabil, unflexibel und mit hohen Wartungskosten verbunden sind, werden sie weiter in Betrieb gelassen.

Mit dem schnellen Wandel der Technologien können Legacy Systeme nicht mithalten. Sie verhindern Unternehmen auf Veränderungen flexibel zu reagieren. Die Fähigkeit der Agilität trägt jedoch eine grosse Rolle zum Unternehmenserfolg bei. Das Ablösen dieser Systeme ist jedoch oftmals keine einfache Lösung. Nun stellt sich die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten habe ich?

Klar ist jedoch eins: Handlung ist nötig.

Nutzen-Risiko-Vergleich der Handlungsmöglichkeiten bei Legacy Systemen
Nutzen-Risiko-Vergleich (Quelle: pitss.com/de/legacy-systeme-probleme)

Wie hilft ein Software-Roboter dabei?

Durch den Einsatz von Robotic Process Automation – kurz RPA – ist ein Komplettaustausch nicht mehr die einzige Option. Mit der Hilfe von Software-Robotern werden Prozesse in Legacy Systemen automatisiert. Die Risiken, die durch das Ablösen entstehen, werden umgangen. Gleichzeitig werden neue Wettbewerbsvorteile gesichert. Das Verwalten der alten Systeme wird erleichtert und das Unternehmen kommt den neuen Anforderungen auf dem Markt nach.

Wieso ist RPA die passende Antwort auf die Probleme der Legacy Systemen?

  1. RPA ist keine invasive Technologie: Mit RPA ist kein Eingriff in den bestehenden Legacy Systemen nötig. Auch benötigt RPA keine Schnittstellen oder Programmierung. Die Technologie interagiert wie ein Mensch durch die Verwendung von Benutzeroberflächen. Dadurch ist die Automatisierung bestimmter Geschäftsprozesse möglich, ohne die Legacy Systeme zu ändern oder zu ersetzen.
  2. RPA ermöglicht eine schnelle Lösung: Mit RPA werden Lücken geschlossen. Veränderungen an den Legacy Systemen dauern mehrere Jahre. Mit RPA wird eine schnelle Lösung angeboten, die nicht nur zur Überbrückung gut ist. Eine schnelle Implementierung bringt ein schnelles Return of Investment und verhindert, dass man auf dem Markt hinterherhinkt.
  3. RPA hat tiefe Einstiegshürden: Für die Implementierung sowie die Nutzung von RPA ist kein Fachwissen nötig. Die Verwaltung und die Steuerung der RPA-Lösung unterliegt der Kontrolle des Unternehmens. Zugriffsrechte sowie Daten bleiben im Unternehmen.
  4. RPA ist kostengünstig: Im Vergleich zu einer komplett neuen Lösung oder Programmierung von neuen APIs bildet RPA eine günstige Alternative. RPA setzt keine zusätzliche Beschaffung von Infrastruktur voraus und ist Soft- und Hardware unabhängig einsetzbar.

Mit RPA kann auch ein Unternehmen, das auf Legacy Systemen aufgebaut ist, sich in Richtung Automatisierung wagen. Die einfache und kostengünstige Lösung bietet den Unternehmen eine Alternative mit grossen Potenzialen. RPA erschafft unter anderem folgende Vorteile für die Unternehmen:

  • Produktivität steigern und Kosten senken: RPA arbeitet rund um die Uhr und erledigt Aufgaben effizient.
  • Erhöhung der Qualität: Durch die Eliminierung menschlicher Fehlerquellen wird die Fehlerquote gesenkt und die Qualität erhöht.
  • Gewinnung von neuen Kapazitäten: Die gewonnene Zeit des Mitarbeitenden verschafft neue Kapazitäten und Ressourcen. Diese neue Kapazität steht frei zum Einsatz.

Was ist Robotic Process Automation (RPA) genau?

Kurz gesagt, versteht man unter Robotic Process Automation die automatisierte Bearbeitung von Prozessen durch einen Software-Roboter. Der Software-Roboter arbeitet auf der grafischen Benutzeroberfläche und imitiert die Handlungen des Mitarbeitenden Schritt für Schritt nach. Der Software-Roboter interagiert mit den Systemen wie ein Mensch und führt den manuellen Prozess aus.

Eine ausführliche Erklärung bietet Simplilearn in ihrem 5 minütigem Video.

Was sind die Grenzen von RPA?

Der Software-Roboter ist keine Wunderwaffe. Auch wenn RPA ein berechtigter Trend ist, hat auch diese Technologie ihre Grenzen.

  • RPA führt nur Befehle aus. Sie steht und fällt mit der Implementierung.
  • Prozesse müssen Voraussetzungen erfüllen: hohe Wiederholungsanzahl, regelbasiert, standardisiert, informationslastig und stabile Benutzeroberflächen
  • RPA ist nicht für alle Use Cases geeignet. Passende Prozesse zu finden ist oftmals nicht so einfach.
  • RPA kann keine komplizierte und entscheidungsbasierte Aufgabe übernehmen. Solche Aufgaben bleiben weiterhin bei den Mitarbeitenden.
  • RPA löst nicht alle Probleme, die die Legacy Systeme verursachen.

RPA ermöglicht Legacy Systemen den neuen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Jedoch digitalisiert RPA die veralteten Systeme nicht. Die Technologie ermöglicht Automatisierung, bis eine Ablösung unumgänglich wird. Sie stellt bis zur Ablösung eine grosse Hilfe für solche Unternehmen dar und bietet eine echte Lösung für die wachsenden Probleme der Legacy Systeme. Für viele Unternehmen ist RPA die perfekte Lösung um auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben.


Weiterführende Links:

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Özlem

Studentin Wirtschaftsinformatik Vertiefung Business Analyst an der Hochschule Luzern. Blogbeitrag für das Modul Geschäftsprozesse digitalisieren und automatisieren.

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