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RPA, die Roboter kommen – Wird Ihr Arbeitsplatz nun verdrängt?

Immer mehr Unternehmen setzen auf Robotic Process Automation, kurz RPA, um mithilfe von Softwarerobotern Aufgaben, die zuvor von Menschen ausgeführt wurden, automatisiert zu erledigen. Bedeutet das, dass Sie nun von Robotern ersetzt werden? Die kurze Antwort – Nein.

RPA – Roboter imitieren Menschen (Quelle: https://pixabay.com)

Haben Sie erfahren, dass Ihr Unternehmen in Zukunft auf RPA setzt und machen Sie sich nun sorgen darüber, ob Ihr Arbeitsplatz in Gefahr ist? Dachten Sie bisher, dass Roboter etwas aus Science Fiction Filmen sind und wenn, dann nur in der Industrie eingesetzt werden? Fakt ist, Roboter sind schon lange keine Fiktion mehr, dennoch brauchen Sie keine Angst um Ihren Job zu haben.

Hier erfahren Sie was RPA ist und welche Rolle es in Ihrer Zukunft einnehmen kann. Seien Sie gewappnet, wenn Ihnen plötzlich ein Roboter zur Seite steht.

Was ist RPA?

In der DACH Region setzen bereits 45% aller Unternehmen auf die Hilfe von RPA. Gemäss Gartner gehört der RPA-Markt zu den am schnellsten wachsenden Sektoren im Bereich Enterprise Software und soll bereits in wenigen Jahren über sieben Milliarden USD wert sein.

Obwohl es der Name «Robotic Process Automation» vermuten lässt, bedeutet es nicht, dass in Zukunft ein Roboter, wie er im Bild oben zu sehen ist, neben Ihnen sitzen und zusammen mit Ihnen Aufgaben erledigen wird. Bei RPA handelt es sich um eine Software, welche Ihnen bei repetitiven Routinearbeiten unter die Arme greift.
In dem folgenden Video sehen Sie ein kurzes Beispiel, wie RPA eingesetzt werden kann.

Wie Sie sehen, kann Ihnen RPA bei vielen Aufgaben Unterstützung bieten und gewisse Arbeiten in kürzerer Zeit für Sie erledigen. So können Sie eintönige, umständliche und zeitraubende Tätigkeiten einfach an Ihren Roboter übergeben. Der Roboter schenkt Ihnen Zeit, sich den wichtigeren und komplexeren Aufgaben zu widmen.

Was passiert aktuell im RPA-Bereich?

Auch wenn RPA in den letzten Jahren stark an Bekanntheit gewonnen hat, handelt es sich dabei nicht um eine neue Technologie. Bereits seit vielen Jahren versucht man Routinetätigkeiten zu automatisieren. Die steigende Bekanntheit von RPA und der wachsende Markt führen zu erhöhtem Interesse und Nachfrage. Die drei grössten Anbieter, welche den Markt bisher dominiert haben, sind UiPath, Automation Anywhere und Blue Prism. Alle drei Softwarehersteller wurden von Gartner in der nachstehenden Grafik in den Quadranten der «Leaders» eingestuft.

Magic Quadrant for Robotic Process Automation (Quelle: https://www.uipath.com/de/company/rpa-analyst-reports/gartner-magic-quadrant-robotic-process-automation)

Die dominante Stellung dieser drei Hersteller wird in letzter Zeit vermehrt bedroht. Microsoft hat diesen Monat bekanntgegeben, dass sie in Zukunft das RPA-Tool «Power Automate Desktop» nicht mehr nur an Unternehmen verkaufen wollen, sondern dieses neu kostenlos für alle Windows 10 User zur Verfügung stellen. Dieses Angebot fördert die Bekanntheit von RPA bis hin zu Privatpersonen und mischt somit den RPA Markt auf.

Wie bringen Sie dem Roboter Ihre Aufgaben bei ?

Der von Microsoft angebotene, kostenlose Zugang zu «Power Automate Desktop» ermöglicht es allen Personen sich Ihren eigenen Roboter zu programmieren. Mit einer gewissen Einarbeitungszeit können Sie sich Ihren Roboter nach Ihren Anforderungen zusammenbauen. Sie benötigen dazu kein Hintergrundwissen und müssen sich dafür auch keine Programmiersprache aneignen. Im Internet finden Sie unterschiedliche Angebote, wie Sie sich das notwendige Wissen aneignen können. Je nach Präferenz finden Sie diese Informationen in Form von Dokumenten oder Sie können sich dazu Videoanleitungen anschauen.

In diesem Kurs werden Ihnen Schritt für Schritt alle wichtigen Informationen zu RPA vermittelt, so dass Sie anschliessend Ihren eigenen Roboter einsetzen können.
RPA kann so innerhalb kürzester Zeit in Ihrem Unternehmen oder für den Privatgebrauch erfolgreich eingesetzt werden – dies auch ohne ein langwieriges und kostspieliges Projekt lancieren zu müssen. Bereits nach wenigen Stunden, können erste Erfolge erzielt und Zeit eingespart werden.

Was kann PRA sonst noch?

Vielleicht fragen Sie sich nun, ist das bereits alles? Das kann RPA und das soll einen Marktwert von sieben Milliarden USD erreichen? Nein, RPA kann natürlich noch mehr. Das bisher Erwähnte ist die einfachere Variante von RPA. Dabei spricht man von «attended», also begleitenden Robotern. In diesem Fall können Sie zusehen, was der Roboter macht, jedoch sind Sie selbst in dieser Zeit teilweise in der weiteren Ausführung von Aufgaben blockiert. Die zweite Option sind «unattended» Roboter. Diese laufen nicht direkt bei Ihnen auf dem Computer, sondern auf einem Server. Diese Roboter starten zu einem definierten Zeitpunkt und führen Ihre Arbeiten durch. So ist es möglich, Arbeiten in der Nacht oder am Wochenende zu erledigen.
Weiter kann RPA auch mit Machine Learning oder künstlicher Intelligenz kombiniert werden, umso auch komplexere Aufgabenstellungen zu lösen. Bei diesem Einsatz vom RPA ist dann allerdings ein gewisses Hintergrundwissen und Fachkenntnis notwendig.

RPA – keine Bedrohung, aber eine Chance

Abschliessend lässt sich sagen, dass Sie sich nicht vor dem Einsatz von RPA fürchten müssen. Die Roboter wollen Ihnen Ihre Arbeit nicht wegnehmen, sondern sollen Sie so gut es geht unterstützen. Wenn Sie RPA als Chance wahrnehmen und bereit sind, sich damit auseinander zu setzen, können sich einige Möglichkeiten eröffnen. Die Roboter können Ihre tägliche Arbeit angenehmer gestalten und Sie können sich auf die wichtigen und spannenden Bereiche konzentrieren.

Weiterführende Links 

https://www2.deloitte.com/ch/de/pages/innovation/solutions/robotic-process-automation.html
https://weissenberg-solutions.de/was-ist-robotic-process-automation/
https://www.capgemini.com/de-de/2020/01/invent-zukunft-von-robotic-process-automation/
https://www.chip.de/news/Zeitspar-Tool-Windows-10-kostenlos-von-Microsoft-geschenkt_183335414.html

 

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Tatiana Monteiro

Tatiana Monteiro ist Studentin bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul Studienreise des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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