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Fensterputzen mal anders – mit Hilfe von Drohnen

Der Frühlingsputz steht bald vor der Tür und die Fenster müssen wieder auf Hochglanz gebracht werden. Was Drohnen damit zu tun haben, zeigt der folgende Blogbeitrag.

Der Eingangsbereich jedes Firmengebäude ist eine Art «Visitenkarte des Unternehmens» und ist wichtig für einen guten ersten Eindruck aller Besucher. Für einen modernen Look wird bei neueren Bürogebäuden meist aussen grossflächig Glas eingesetzt. Infolgedessen zählt die Glasreinigung aussen in Büros zu den wiederkehrenden Aufgaben, die besonders wichtig sind.

Glas- und Fensterreinigung an Hochhäusern sowie Firmengebäuden werden heutzutage von Spezialisten durchgeführt unter Einhaltung wichtiger Sicherheitsvorkehrungen. Dabei kommen Gerüste oder Hebebühnen zum Einsatz oder es muss sich sogar jemand abseilen, um auch an schwer erreichbaren Stellen Flecken und Schmutz zu beseitigen. Dabei sind Minimum 3 Arbeiter für mehrere Tage im Einsatz. Fliegende Reinigungsroboter (sogenannte Industriedrohnen) versprechen eine Abhilfe dieses mühsame Unterfangen.

Drohnen – fliegende Alleskönner

Drohnen erfreuen sich in den letzten Jahren einer steigenden Beliebtheit und entwickeln sich konstant weiter. Durch den Einsatz von Assistenzsysteme hat jeder die Möglichkeit schnell und einfach hochauflösende Foto- und Videoaufnahmen des erlebten zu machen. Aber Drohnen sind schon lange kein Spielzeug mehr, sondern sehr ernst zu nehmende Geräte, die Inspektionen durchführen, Menschenleben retten oder Reinigungsarbeiten an gefährlichen Stellen durchführen können. Durch die steigenden technischen Fortschritte bieten Drohnen immer mehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten in den verschiedensten Bereichen. Drohnen sind in der Lage spezifische Arbeiten schneller und günstiger als Menschen durchzuführen und mit dem Einsatz von Software können Mängel sofort erkannt werden.

Quelle: Chip.de

Heutzutage kommen Drohnen in den folgenden Industrien/ Bereichen zum Einsatz:

  • Immobilienwirtschaft → Bilder von Häuser und ganze Wohngebiete
  • Wetterbeobachtung/ Meteorologie → Durchführung von Messungen
  • Landwirtschaft → Versprühen von Dünge- und Pflanzenschutzmittel
  • Filmindustrie → Aufnahmen von vorher unmöglichen Szenen zu realisieren
  • Bauindustrie → Baufortschritt und Einsatz von Maschinen/ Material überwachen
  • Logistik → Lieferung von Paketen
  • Polizei → Überwachung von Veranstaltungen einfach überblicken
  • Katastrophenschutz → Einsatzaufklärung, Schadstoffmessung oder bei Personensuche

Doch was alles braucht es damit Drohnen ganze Glasfassaden reinigen können? Die Drohnen müssen eine gewisse Traglast (bis zu 150 Kg) aushalten können und wind- und wetterfest sein. Natürlich braucht es für die Reinigung Wasser und Reinigungsmittel. Diese werden entweder über eine Tankstation für die Wiederauffüllung der Drohnen-Behälter bereitgestellt oder werden über einen Schlauch permanent zur Verfügung gestellt und hochgepumpt. Wasser und Reinigungsmittel werden dann über ein Hochdruckreinigungs-Spritzsystem auf die Glasflächen verteilt und gereinigt. Die Stromversorgung der Drohnen erfolgt entweder über Batterien oder über ein Kabel, dass während der ganzen Reinigungsphase angeschlossen sein muss. Im folgenden Bild und Video sieht man die Reinigungsdrohne der Firma Aerones, die bis 350 Meter hoch in die Luft steigen kann.

Vergleich Mensch vs. Drohne
Quelle: Aerones.com

Eine andere Methode ist es Drohnen mit verschiedenen Schwamm- und Wischeraufsätzen auszustatten. Natürlich muss dann die Drohne es schaffen genügend Anpressdruck an die Glasfläche zu bringen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die nächsten zwei Bildern zeigen zwei Drohnen-Modelle der Firma «Cleaning-Drones».

Drohne 1
Quelle: window-cleaning-drones.com
Drohe 2
Quelle: window-cleaning-drones.com

Welche Regeln und Gesetze müssen dabei beachtet werden?

Was für Industriedrohnen ein Problem darstellen könnte, sind die Regelungen und Gesetze für Drohnen. Will man solche Industriedrohnen einsetzen, wird es sehr wahrscheinlich eine besondere Bewilligung benötigen. Die Schweiz hat die neue europäische Drohnenregulierung per 1. Januar 2021 übernommen.

Die wichtigsten Informationen dazu gemäss der Webseite des Drohnenverbandes (Link):

  • Obligatorische Registrierungspflicht
  • Wer eine Drohne mit einem Fluggewicht ab 250 g betreibt, muss sich ab 1. Januar 2021 registrieren und eine Onlineprüfung absolvieren. Registrierungspflichtig sind auch Besitzer von Drohnen unter 250 g, sofern diese mit einer Kamera ausgerüstet sind oder andere Personendaten bearbeiten können.
  • Maximale Flughöhe 150 m
  • Neu gilt in der offenen Kategorie eine Maximale Flughöhe von 120 Metern über Grund. Wie bis anhin muss die Drohne im direkten Sichtkontakt betrieben werden.
  • Mindestalter von 16 Jahren. In der EU-Regelung ist ein Mindestalter von 16 Jahren für den selbstständigen Betrieb von Drohnen vorgesehen. Dieses kann von den nationalen Aufsichtsbehörden auf höchstens 12 Jahre gesenkt werden.
  • Kleine Drohnen – Ohne Einschränkung. Kleine Drohnen unter 250 g Fluggewicht können ohne Einschränkungen betrieben werden, ausser sie sind mit einer Kamera ausgerüstet.

Der Drohnenguide – Entscheidungshilfe (Link) des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) zeigt auf, welche Bewilligungen allenfalls eingeholt werden müssen für den Einsatz von Industriedrohnen.

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