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Smart Wohnen im Alter – 4 Produkte die das Leben einfacher machen

Während die Schweizer Bevölkerung älter wird, werden die Haushalte immer moderner. Die hier vorgestellten Smart Home Produkte helfen älteren Menschen ihren Alltag in Zukunft selbstbestimmt und unabhängig zu meistern.

Die Gesellschaft in der Schweiz wird zunehmend älter und mit dieser Zunahme steigt auch der Wunsch, im Alter immer noch selbständig zu leben. Der Gang ins Seniorenheim oder in ein betreutes Wohnen können und wollen sich viele nicht vorstellen. Deshalb hegen viele den Wunsch, bis ins hohe Alter selbstbestimmt und eigenständig zu leben. Hier kommt Smart Home oder Smart Living ins Spiel. Smart Home ermöglicht die Digitalisierung und Vernetzung von Wohnräumen und Geräten. Das Ziel ist hierbei die Senkung des Energieverbrauchs, sowie die Erhöhung der Flexibilität, Sicherheit und des Wohnkomforts. Durch die folgenden vier Produkte werden viele Seniorinnen und Senioren auch zukünftig noch im vertrauten Eigenheim leben können.

Sprachassistent – das Eigenheim durch die Stimme steuern
In Zukunft wird in fast jedem Haushalt ein Sprachassistent zu finden sein, mit welchem sich nahezu das ganze Haus steuern lässt. So können Lichtverhältnisse, Unterhaltungsmedien oder Musik bequem durch die Stimme gesteuert werden. Insbesondere für Seniorinnen und Senioren bieten die Sprachassistenten grosse Vorteile. So können eintreffende Textnachrichten vorgelesen und zugleich eine passende Antwort diktiert werden. Aber auch der Einkauf kann durch die Stimme gesteuert werden und ist heute bereits bei Anbietern wie Amazon oder REWE möglich. Zudem kann ein wichtiger Sicherheitsaspekt durch Sprachassistenten abgedeckt werden. Bei einem allfälligen Sturz kann die betroffene Person Hilfe rufen, auch wenn der Gang zum Telefon nicht mehr möglich ist. Weitere Anwendungsbereiche von Sprachassistenten sind:

  • Erinnerung an Terminen und Wecker
  • Informationen zum Wetter, Datum, Uhrzeit, Nachrichten
  • Unterhaltung durch Hörbücher oder Radio
  • Steuerung von Fernseher oder Lampen

Der weltweite Marktführer «Alexa» stammt hierbei vom Amazon Echo. Die Sprachassistentin «Alexa» kann zahlreiche Haushaltsgeräte durch die Sprache steuern. Dafür muss ein smartes Haushaltsgerät nur mit der Alexa Software verbunden werden. Der Sprachassistent von Amazon Echo ist zudem mit einer Cloud verbunden. In dieser Cloud werden zahlreiche Anfragen und Wünsche von Nutzerinnen und Nutzern gespeichert. Von diesen Anfragen kann «Alexa» wiederum lernen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Wohnungstüre mit Fingerabdruck öffnen
Für viele ältere Menschen ist bereits die eigene Wohnungstür ein Hindernis für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Durch Erkrankungen fällt es vielen Personen schwer den Schlüssel zu drehen, da nicht mehr genug Kraft aufgewendet werden kann, oder Schmerzen auftreten. Anderen fällt die Handhabung eines Schlüssels durch zittrige Hände, oder eine Gehhilfe schwer. So entstehen Hemmschwellen, das Haus überhaupt zu verlassen.

Mit dem Fingerabdruck bequem die Wohnungstüre öffnen (Quelle: HomePlaza)

Ein System, bei welchem sich die Haustüre mit dem Fingerabdruck öffnen lässt, verschafft Abhilfe. Ein Beispiel dafür ist das System «ekey» von HomePlaza. Durch das Auflegen eines Fingers wird die Wohnungstüre geöffnet, ohne einen Schlüssel bei sich zu tragen. Um den Fingerabdruck zu speichern, scannt das System den Fingerabdruck und verwandelt charakteristische Merkmale in einen binären Code. Wenn der Finger später wieder über den Fingerscanner gezogen wird, erkennt das System automatisch die charakteristischen Merkmale des Fingerabdrucks. Im System können auch mehrere Fingerabdrücke gespeichert werden. Dadurch kann auch Pflegenden, Haushaltshilfen oder der Familie Zutritt gewährt werden, ohne selber die Türe zu öffnen. Die Zugangsrechte können zudem auf gewisse Zeitfenster beschränkt werden.

Smarte Böden als Meldesystem im Notfall
Was momentan noch eher in Forschungsbereichen eingesetzt wird, wird in Zukunft ein fixer Bestandteil von Alterswohnungen sein -Smarte Böden. Sensoren unter dem Bodenbelag registrieren und analysieren dabei Bewegungen. Die Sensoren können die Anzahl der Personen, Bewegungsrichtung und Geschwindigkeiten berechnen. So werden Stürze vom System erkannt und sofort Angehörige oder das Pflegepersonal informiert. Auch für demente Personen ist dieses System sinnvoll. Falls die Person ziellos in der Wohnung umherirrt, wird dies von den Sensoren ebenfalls erkannt und weitergeleitet. Zudem lassen sich die Sensoren auch mit einem Beleuchtungssystem verbinden. So geht das Licht in gewissen Bereichen automatisch an, wenn Bewegung registriert wird. So muss eine Person den Lichtschalter im Dunkeln nicht mehr suchen.

Ein System das bereits sehr weit entwickelt ist, heisst SensFloor und wurde von dem Unternehmen Future Shape entwickelt.

Durch das Sammeln der Bewegungsdaten, können in Zukunft auch Rückschlüsse auf die Gesundheit einer Person gezogen werden. So werden über einen längeren Zeitraum schleichende Veränderungen in der Gesundheit erkannt, wenn die Daten mit dem Hausarzt geteilt werden. Über eine App können auch Pflegende oder Angehörige per Push-Nachricht informiert werden, fall ein Alarm ausgelöst wurde, oder das System nicht richtig funktioniert.

Roboter als Haushaltshilfen
Auch im hohen Alter möchten viele ältere Menschen den Haushalt noch selbständig erledigen, oder können sich finanziell keine Haushaltshilfe leisten. Falls der Haushalt dann aber trotzdem zur Belastung wird, können Roboter als Haushaltshilfen einspringen. So gibt es mittlerweile Rasenmäher, welche selbständig durch den Garten fahren. Diese lassen sich auf den Tag und Uhrzeit genau programmieren, ohne sich weiter darum zu kümmern. Das gleiche gilt auch für Staubsaugroboter. Zur gewünschten Zeit und Wochentag fährt die Haushaltshilfe durch die Wohnung und sorgt für Sauberkeit. Einige Modelle sind bereits so weit entwickelt, dass sogar der Boden feucht aufgenommen wird. Gesteuert wird dies alles durch Sensoren, wie den Anstoss-und Wandfolgesensoren die den Weg weisen, Bodensensoren die den Untergrund untersuchen und Lasern, welche die Umgebung analysieren. Einige Geräte kartographieren zudem die Umgebung, um den effizientesten Weg für die Reinigung zu berechnen.

Staubsauroboter (Quelle: Home Connect)

Der VR7000 von Samsung ist ein Beispiel für einen Staubsaugroboter, den es heute bereits auf dem Markt zu kaufen gibt. Der Saugroboter lässt sich nicht nur auf bestimmte Uhrzeiten programmieren, sondern auch manuell steuern. Dies ermöglicht die Point Cleaning Fernbedienung. Durch einen Lichtstrahl wird auf die zu reinigende Stelle gezeigt, während der Roboter dem Licht folgt. Samsung bietet ebenfalls eine Smart Home App an, mit welcher sich der Roboter bequem per Smartphone steuern lässt.

Die vorgestellten Geräte sind nur einige Beispiele für Smart Home Produkte, die es mittlerweile auf dem Markt gibt. Die Geräte ermöglichen älteren Personen länger selbständig und unabhängig zu leben. Aber auch für berufstätige Personen und Familien sind Smart Home Produkte eine Erleichterung für den Alltag.

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selinagiger

Selina Giger ist Studentin bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul Studienwoche des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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