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Beziehungsgestaltung im digitalen Raum

    Weil beim Remote-Teaching die physische Nähe fehlt, die Raum für zufällige Begegnungen schafft, sind bewusste Beziehungsgestaltung und eine klare Kommunikation mit den Student:innen zentral.

    Die Hochschule ist nicht nur Lernort, sondern auch Begegnungsort: Student:innen knüpfen Netzwerke mit ihren Peers, die für ihre spätere Berufslaufbahn entscheidend sind. Beim Fernunterricht fehlt die physische Co-Präsenz, die Raum schafft für zufällige Begegnungen – zwischen den Student:innen, aber auch zwischen Student:innen und der Dozent:in. Eine bewusste, aktive Beziehungsgestaltung und eine klare Kommunikation sind deshalb unter den Bedingungen des Fernunterrichts noch wichtiger, als sie es sowieso schon sind. Das Fehlen der Möglichkeit für den kurzen, informellen Austauschs sowohl zwischen den Student:innen, wie auch zwischen Dozent:in und den Student:innen muss auf andere Art kompensiert werden.

    Ihre Aufgabe als Dozent:in ist, Beziehungsaufbau und -pflege bewusst zu gestalten.

    Didaktische Überlegungen

    Die Grundprinzipien professioneller Beziehungsgestaltung im Hochschulkontext sind stets dieselben: Empathie, Respekt und Authentizität, Hilfsbereitschaft und Erreichbarkeit, sowie Fairness und Konsequenz (vgl. Ulrich 2020). Professionelle Beziehungsgestaltung heisst darüber hinaus, dass Sie für Ihre Student:innen «greifbar» werden und auch als Person wahrnehmbar sind. Weil Ihnen im digitalen Unterricht die informellen Begegnungsräume für die Beziehungsgestaltung vor und nach dem Unterricht sowie während den Pausen fehlen, müssen Sie Ersatz dafür schaffen. Wichtig ist dabei, eine gute Mischung von offenen, niederschwelligen Formaten und strukturierteren Angeboten zu finden – nicht zuletzt auch im Hinblick auf Ihre zeitlichen Ressourcen.

    • Niederschwellige Kommunikationsangebote: Bieten Sie wiederkehrende, offene Online-Sprechstunden an für kurze Fragen und Anliegen. Kommunizieren Sie dabei neben dem Zeitfenster auch die weiteren Spielregeln; zum Beispiel, wie lange eine solche spontane Kurzberatung maximal dauern soll. Halten Sie dabei die Voraussetzungen so tief wie möglich. Als Modell kann der kurze und spontane Austausch dienen, wie Sie ihn in der klassischen Vorlesung oder dem Seminar pflegen, während den Pausen sowie vor und nach der Veranstaltung.
    • Kommunikationsgefässe für allgemeine Fragen, Rückmeldungen und Diskussionen: Ermutigen Sie Ihre Student:innen, allgemeine Fragen und Anliegen über ein Forum auf der Ilias-Plattform zu stellen. Damit lässt sich verhindern, dass dieselbe Frage mehrmals gestellt wird und Sie diese mehrmals beantworten müssen. Zudem schafft dies Transparenz, weil alle auf demselben Informationsstand sind. Wenn Sie das Ilias-Forum geschickt und konsequent für den Austausch nutzen, können Sie die Mailflut von Studierendenseite etwas reduzieren.
    • Peer-Austausch fördern: Schaffen Sie offene Kommunikationsgefässe, die alle nutzen können. Dazu bietet sich ebenfalls das Forum auf der Ilias-Plattform an. Entscheidend ist, dass Sie sich im Vorfeld der Veranstaltung überlegen, wie Sie das Forum nutzen wollen und dass sie es am Anfang der Veranstaltung sorgfältig einführen. Sie können sich beispielsweise Lernaufgaben überlegen, die über das Forum abgewickelt werden, um diesen Kommunikationskanal bewusst einzuführen und zu pflegen.
    • Die «klassische» Sprechstunde: Für spezifische individuelle Anliegen bietet sich nach wie vor die klassische Sprechstunde – digital oder vor Ort – an, bei der sich die Student:innen im Voraus anmelden. Auch hier gilt: Definieren Sie die Spielregeln und machen Sie den Student:innen klar, was Sie an Vorbereitung (z.B. Fragen oder Themen vorgängig einreichen) erwarten. Im Gegensatz zu den niederschwelligen Kommunikationsangeboten dürfen Sie hier klare Anforderungen

    Empfohlene Tools

    • Ilias Forum: eine einfache und effektives Instrument sowohl für den Peer-Austausch als auch die Kommunikation zwischen Dozent:in und Student:innen. Geschickt genutzt, hilft das Forum, die individuellen Anfragen per E-Mail zu reduzieren und die Kommunikation an einem Ort und für alle zugänglich zu bündeln.
    • Ilias-Kalender: Der ILIAS-Kalender eigenen sich zur Sprechstundenverwaltung

    Quellen

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