„Zuckerberg oder Madame Curie?“
Persönlichkeitstest: Was für eine Typ Studierende_r sind Sie?
Stellen Sie sich das schwarze Netzwerk als das Wissen der dozierenden Person vor. Dieses Netzwerkes dient uns als Metapher, damit wir über Lernen und Lehren an der Hochschule sprechen können und damit Sie die 3 obigen Aussagen a-c verstehen können. Das schwarze Netz symbolisiert alles Wissen, Können, Wollen und alle Werte und Normen von dozierenden Personen, die Teil der Community sind.
Die kleinen Kreise zeigen an, dass das eine Element mit dem andern verbunden ist. Grosse Kreise sind so etwas wie Türen. Öffnet man diese, kann man ein weiteres Netzwerk aufklappen. Das geschieht dann, wenn eine Dozierende Person vom Hundertsten ins Tausenste kommt und nicht mehr aufhören kann vor Begeisterung. Expert*innen können also stundenlang das Netzwerk aufklappen. Und weh, Sie geben ihnen ein neues Stichwort. Sie sind oft nicht zu bremsen. Gleichzeitig können diese Experten aber auch ihr Netzwerk so effizient zuklappen und beispielsweise ad hoc eine Zusammenfassung hinsprechen, die Sie beeindruckt in der Dichte und Konsistenz.
Stellen Sie sich nun vor, dass Sie Ihr Netz von Wissen, Können, Wollen und den Werten und Normen auf das der dozierenden Person legen. Seine Aussage kommt ihnen dann spanisch vor. Konkret gesagt, Ihr Netzwerk ist kaum deckungsgleich und es fehlen Ihnen die Verbindung [oben rechts] Zwischendurch verstehen Sie eine Kleinigkeit, vielleicht zwei, drei Stichworte {rechts unten]. Aber sofort sind Sie wieder abgehängt. Mit diesem Bild wird schnell verständlich, warum Sie beim Lernen müde werden: Lernen heisst, eine neue Verknüpfung aktiv aufbauen. Das ist oft schweisstreibend. Aber es lohnt sich, weil Sie schon besser verstehen. Und Sie haben es geschafft, wenn Sie in ganzen Sätzen sprechen und an einem Fachgespräch, an gemeinsamen Experimenten teilhaben können. Oder Sie können einen Menschen genau dort unterstützen, wo ihm etwas Wichtiges fehlt. Sie können professionell Ihr Handeln begründen und autonom eine neue komplexe Situation meistern. Dann spüren Sic: Ich bin in der Community angekommen.
Bevor dieses gute Gefühl da ist, können Sie sich an folgenden Tipps halten:
- Geben Sie nicht auf, halten Sie durch. Organisieren Sie sich ein Schweissband, denn Lernen an der Hochschule ist schweisstreibend, wenn Sie die Aussicht auf dem Gipfel geniessen wollen.
- Verlassen Sie die Comfort-Zone. Muskeln bauen Sie durch Training auf. Ebenso Netzwerke. Ansonsten verlassen die Hochschule so, wie Sie eingetreten sind (vermutlich nach dem ersten Semester).
Nun verstehen Sie vermutlich noch besser, warum Fähigkeiten zur Selbstbeobachtung und –Selbststeuerung hilfreich sind.
- Wenn Sie merken, dass Ihre Motivation absackt, sind Sie zuständig dafür, diese wieder zu aktivieren: Eine kurze Joggingrunde kann genau das richtige sein. Aber Sie können sich den richtigen Moment vermasseln, weil Sie grad spüren, dass Sie eine neue Verknüpfung entdecken werden. Seien Sie geduldig: Sie finden immer besser heraus, wann was genau passt. Einfach gut beobachten und optimieren wo nötig.
- Beim Lernen von Fachbegriffe, Konzepte und Modelle helfen zwei Möglichkeiten: Sie suchen laufend nach einem konkreten Beispiel aus Ihrem Leben und versuchen mit dem Modell genau diesen Weltausschnitt zu erklären. Oder umgekehrt: Sie haben viele konkrete Beispiele und sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr: Wählen Sie ein oder zwei Konzepte und ordnen Sie Bäume ins Modell ein.
Mit diesen Tricks sagen Sie immer häufiger: Aha!
Freuen Sie sich, dass Sie den Ausschnitt der Welt mit neuen Augen sehen!
Titelbild: «university» by Ana Teixeira from the Noun Project