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Voraussetzungen und zukünftige Einsatzgebiete von Robotic Prozess Automation

Kosten senken, Fehlerquoten senken, die Skalierbarkeit erhöhen und dies mit einem möglichst geringem Aufwand? Das hier sind die wichtigsten Voraussetzungen und künftigen Einsatzgebiete von Robotic Process Automation.

Einsatz von Softwareroboter
Die Grafik zeigt die Entwicklung der weltweit industriell genutzten Softwareroboter – Quelle: KPMG

Robotic Process Automation, kurz RPA, ist ein neuartiger Weg zur Prozessautomatisierung. Diese kann in Bereichen eingesetzt werden, wo manuelle Eingaben durch Benutzer betätigt werden. Unter dem Begriff RPA muss man sich nicht ein Roboter in physischer Form vorstellen, sondern ein Softwareroboter. Der Roboter wird vom System, wie ein gewöhnlicher Benutzer angesehen, welcher sich mit einem eigenen Benutzernamen und Passwort anmeldet. Sobald sich dieser erfolgreich authentifiziert hat, können Eingaben direkt in den Eingabemasken von den verschiedenen Systemen emuliert werden.

Integration ohne neue Schnittstellen

Da die Eingaben lediglich digital umgesetzt werden, entfällt eine aufwändige und kostenintensive Implementierung von Schnittstellen. Zudem müssen auch keine Veränderungen an den bestehenden Anwendungssystemen vorgenommen werden. Dies birgt neben den genannten Gründen einen weiteren entscheidenden Vorteil. Da die Umsetzung ohne technische Vorkenntnisse umsetzbar ist, kann sie alleinig durch die Fachseite implementiert werden. Aufwändige Abstimmungen zwischen den technischen Rahmenbedingungen und den fachlichen Anforderungen fallen somit komplett weg.

Nicht nur günstig sondern auch effektiv

Durch die Integration von RPA in die Prozesse, kann eine fast beliebige Skalierbarkeit gewährleistet werden. Die einzige Restriktion ist dabei die maximale Anzahl an Client-Anfragen, die das System zulässt. Weiter können durch das maschinelle Erarbeiten von Tasks in den Prozessen die Fehlerquoten und die Durchlaufzeiten gesenkt werden. Da der Softwareroboter exakt nur das umsetzt was man ihm beibringt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass alle Compliance Richtlinien eingehalten werden können.

Vorteile von RPA
Vorteile von RPA – Quelle: Deloitte

Voraussetzungen für RPA

Der Einsatz von RPA wird vor allem bei standardisierten Prozessen mit einer hohen Durchlauffrequenz empfohlen, um bestmöglichste Ergebnisse zu erzielen. Prozesse mit den folgenden Eigenschaften eigenen sich besonders für die erfolgreiche Integration von RPA:

  • Strukturierte und standardisierte Aufgaben, wie das Übertragen, Sammeln, Suchen und Aktualisieren von Daten.
  • Prozesse, die nach bestimmtem einfachen und wiederholenden Muster ablaufen. Regelbasierte Entscheidungen können einfach und schnell in die RPA-Entwicklung integriert werden.
  • Prozesse, die für die Erarbeitung verschiedene, komplexe und nicht Integrierte Systeme benötigen. Während die Durchführungsgeschwindigkeit bei einem Menschen durch die grosse Anzahl an verschiedenen zu bedienenden Systemen abnimmt, kann RPA schnell und einfach zwischen den Systemen wechseln.

Genau die repetitiven und standardisierten Prozesse, für die geringe Vorkenntnisse benötigt werden, wurden früher oft ausgelagert, um Kosten zu sparen. Das Outsourcing von solchen Prozessen wird mit RPA überflüssig. Mit der Hilfe von Softwarerobotern können die Prozesse noch günstiger gestaltet werden, als dies durch die Auslagerung ermöglicht wird.

„RPA means the end of offshoring as we know it“

Michael Henry (KPMG Advisory principal)

RPA ist noch längst nicht ausgereift

Bis heute wird RPA besonders für Routineaufgaben und Aufgaben mit regelbasierten Entscheidungen eingesetzt. Die nächste Hürde ist die Integration von Ansätzen aus der Künstlichen Intelligenz. Der Fokus liegt dabei auf dem Einsatz von RPA für eine automatisierte Bewältigung von unstrukturierten Aufgaben und Entscheidungen, bei welchen Erfahrungswissen vorausgesetzt wird. Als Beispiel fungiert hier die Identifikation von Problemen, die durch Dialoge mit Kunden hervorgehen oder die selbstständige Beantwortung von Kundenanliegen. Stellen Sie sich vor, in Zukunft werden intelligente Softwareroboter in der Lage sein, selbstständig zu erlernen, wie sie mit Ausnahmesituationen umgehen müssen.

Es gibt noch weitere Ansätze und Ideen wie die künftige Entwicklung von RPA aussehen könnte. Durch ein Zusammenspiel von Business Process Model-Technologien und RPA, könnte eine durchgängige Plattform zur Prozessunterstützung realisiert werden. Weiterführende Informationen zu dieser Thematik können Sie der Arbeit „RPA – Neue Perspektiven Arbeit finden: Neue-Perspektiven für die Prozessautomatisierung“ entnehmen.

 

 

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wamonnet

Kai Monnet ist Student bei der Hochschule Luzern - Informatik und bloggt zum Modul "Geschäftsprozesse digitalisieren & automatisieren" des Studiums Wirtschaftsinformatik

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