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Umstellen auf Smart Factory? Diesen Herausforderungen musst du dich stellen

Die Industrie 4.0 kommt immer näher und das Internet der Dinge verleiht Objekten die dazu notwendigen Sinne. Erfahre in diesem Beitrag, welche Hürden zu bewältigen sind, damit dein Wechsel zur Smart Factory erfolgreich wird.

Der Lebenszyklus von neuen Technologien wird immer kürzer und das fordert Ausdauer. Wer nicht mithalten kann, gefährdet damit seine Konkurrenzfähigkeit. In der Industrie 4.0 sticht die Smart Factory mit lukrativer Effizienz und Automation hervor. Doch zu einem Wechsel gehören stets Risiken und Gefahren. Wie umfangreich so ein Wechsel sein kann, zeigen dir die folgenden vier Hauptkriterien, die du vor einer Umstellung in Betracht ziehen musst.

1. Komplexität

Es geht bei der Smart Factory nicht mehr um einzelne Technologien. Die Interdisziplinarität ist nicht zu unterschätzen. Hardware und Software treffen aufeinander, wobei die Bereiche bereits in ihrer Art vom Vorgehensmodell her unterschiedlich sind: sequenziell gegen iterativ. Für eine gemeinsame Entwicklung, eine Co-Entwicklung, muss man in der Kooperation und Kommunikation einen gemeinsamen Nenner finden. Zusätzlich werden entlang der Wertschöpfungskette immer mehr Akteure integriert, vom Kunden bis zum Lieferanten. Es braucht klare und standardisierte Prozesse, ansonsten geht man in der Menge unter.

2. Risiken (Sicherheit und Datenschutz)

Mit wachsender Komplexität wird das Garantieren von Sicherheit immer schwieriger und die Anzahl potenzieller Schwachstellen steigt. Die Zuverlässigkeit der gesamten Infrastruktur muss in allen Belangen der funktionalen Sicherheit und Informationssicherheit (Datenschutz) gewährleistet werden. Dabei spielen einerseits die Masse und Vielfalt der Parteien eine Rolle. Andererseits wird durch die Öffnung der IT nach aussen das Einhalten der Schutzziele kritischer. Es bilden sich neue Angriffspunkte für Manipulationen, die fatale Folgen mit sich ziehen können.

Treiber, Barrieren und Risiken der digitalen Transformation (KMU) – Quelle: Peter, Marc K. (Hrsg.) 2017: KMU-Transformation. FHNW, Olten.

3. Personelles

Durch die wachsende Komplexität ist geschultes Personal immer wichtiger. Es braucht passendes Know-how im Management und bei den Mitarbeitern, um eine Smart Factory überhaupt betreiben zu können. Der damit verbundene Wechsel trifft unter anderem deswegen in den eigenen Reihen nicht nur auf Befürworter. Es entsteht Angst um die eigene Arbeitsstelle, eingespielte Abläufe müssen umgerissen werden und hitzige Diskussionen schlagen auf die Gemüter und haben damit direkten Einfluss auf die Unternehmenskultur. Der Schutz der eigenen existenziellen Sicherheit und der Gewohnheit gehört zur menschlichen Natur und kann zur Barriere des Wechsels werden. Es braucht hierfür viel Verständnis, Transparenz und Respekt.

4. Zielgerichtetes Handeln

Aufgrund der vorhandenen Komplexität ist zielgerichtetes Handeln fundamental für den Erfolg. Rahmenwerke helfen dabei, die Übersicht zu behalten und alle relevanten Teilbereiche in Betracht zu ziehen. Ein Beispiel dafür bieten die folgenden sechs Handlungsfelder – mit ein paar Beispielfragen zum Denkanstoss.

  • Kunden: Was will der Kunde? Wie sieht eine mögliche Zusammenarbeit aus?
  • Daten: Wie verwalten wir all diese neuen Daten? Wo kann Mehrwert generiert werden?
  • Wertversprechen: Welche Smart Products/Services bieten wir an? Individualisierung?
  • Organisation: Wie ist die Einstellung der Mitarbeiter? Simmt das Mindset?
  • Operatives Geschäft: Wie stellen wir die IT auf? Wie verändert sich die Lieferkette?
  • Change Management: Wie machen wir den Übergang? Welche Vision streben wir an?

Fazit

Das Potenzial einer Smart Factory macht sie unvergleichbar anziehend. Aber bevor man sich in die Umsetzung stürzt, sollte man sich vor Augen führen, was ein solcher Wechsel für die Firma bedeutet. Es geht hier nicht um den Kauf des neusten 3D-Druckers, der mit einfachem ‚Plug-and-Play‘ funktioniert. Eine Umstellung zur Smart Factory geht viel tiefer und kann unter Umständen das komplette Geschäftsmodell und die Firmenkultur auf den Kopf stellen. Ist dein Unternehmen bereit dafür?

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Samuel Deschwanden

Samuel Deschwanden ist Student bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zu den Modulen "Digitale Transformation in der Industrie" und "Geschäftsprozesse digitalisieren und automatisieren" des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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