So nutzt du ChatGPT im Arbeits- und Studienalltag am effektivsten

Es ist die Internetsensation 2022: OpenAI’s ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Auf jegliche Probleme scheint der Chatbot eine Antwort zu haben. Wofür und wie du den Sprachassistenten am effektivsten nutzt, erfährst du hier.

Auf der Suche nach einem Gedicht für Omas Geburtstag oder einem Anmachspruch für den nächsten Ausgang? ChatGPT ist zur Stelle. Der von OpenAI programmierte Chatbot ist frei zugänglich und eroberte das Internet im Dezember 2022 im Sturm. Bereits fünf Tage nach Veröffentlichung verzeichnete OpenAI über eine Million Nutzer*innen. Zum Vergleich: Instagram und Facebook benötigten für dasselbe zweieinhalb, respektive zehn Monate.

Grafik, die die Zeit bis zum erreichen von einer Million Nutzer*innen verschiedener Firmen darstellt. Führend ist dabei ChatGPT mit 5 Tagen
Zeit bis zum Erreichen von einer Million Nutzer*innen (Eigene Darstellung).

Anwendungsmöglichkeiten im Beruf und Studium

Der Chatbot hat vor allem durch seine menschenähnliche Ausdrucksweise und allwissenden, humorvollen Antworten Berühmtheit erlangt. Doch ChatGPT kann mehr als nur Fragen beantworten oder DJ Bobo Songs über Schinken schreiben. Richtig verwendet, erleichtert das Programm deinen (Arbeits-)Alltag nachhaltig und hilft dir unter anderem bei folgenden Use Cases:

  • Zusammenfassungen und Klassifizierung von Schlüsselwörtern: ChatGPT fasst Texte innert Sekunden zusammen und hilft dir, einen ersten Überblick über längere Inhalte zu erlangen. Quellmaterial wird entweder direkt hineinkopiert oder via Link dem Chatbot zugespielt.
  • Code erweitern: Ganze, komplexe Programme kann ChatGPT nicht schreiben. Kleine Codefragmente erweitert der Sprachassistent allerdings sehr gekonnt – egal, welche Programmiersprache verwendet wird. Zudem hilft er dir mit konkreten Lösungsvorschlägen und Erklärungen weiter.  Tätigkeiten wie das Schreiben von SQL Abfragen stellen für den Chatbot ebenfalls kein Hindernis dar.
  • Code debuggen: Der Bot findet mögliche Fehler im Code und erklärt, weshalb dieser nicht funktioniert. Dies macht das endlose Herumstöbern auf Foren wie Stack-Overflow überflüssig.
  • Code erklären: Hältst du einen fremden Code in den Händen und weisst nicht, was dieser macht? ChatGPT erklärt dir den Code in aller Ausführlichkeit.
  • Code dokumentieren/kommentieren: Die oftmals unbeliebte Aufgabe übernimmt der Sprachassistent ebenfalls für dich und fügt dem Code Kommentare in der gewünschten Sprache hinzu.

Tipps und Tricks

Bei der Benutzung von ChatGPT gilt Input gleich Output. Je besser Anweisungen sind, desto besser wird die generierte Antwort. Diese Tipps und Tricks helfen dir dabei, das meiste aus dem Sprachassistenten herauszuholen:

  • Sei präzise: Der Chatbot performt am besten, wenn er genaue Anweisungen erhält. Befehle wie  „Programmiere eine Website“ resultieren überwiegend in allgemeinen Tipps und nicht in konkreten Lösungsvorschlägen. Mit zusätzlichen Hintergrundinformationen, bereits vorhanden Codebeispielen und genauen Fragestellungen steigerst du die Qualität der Antworten.
  • Sei vorsichtig und verifiziere Informationen: Vermeide es, ChatGPT nach Sachinformationen zu fragen oder überprüfe die Korrektheit der „Fakten“. Auch wenn die generierte Antwort überzeugend klingt, muss sie nicht zwingend korrekt sein.
  • Frage nach oder ändere deine Frage: Erhältst du nach der ersten Frage nicht das gewünschte Resultat, kannst du entweder deine Frage ändern oder Rückfragen stellen. Der Chatbot „merkt“ sich die Konversation und nimmt auf vorherige Inputs Bezug.

Aufgepasst!

ChatGPT ist nicht ohne Tücken. Viele für Programme mit künstlicher Intelligenz typische Einschränkungen und Stolpersteine treten auch bei diesem Sprachassistenten auf:

  • Vorurteile (Biases): Sprachmodelle, die mit Büchern, Tweets und anderen Textquellen trainiert wurden, sind automatisch von Vorurteilen betroffen. Obwohl OpenAI dem Chatbot die direkte Beantwortung heikler Fragen abgewöhnt hat, lässt sich der Filter relativ einfach umgehen. Dies zeigen solche auf Twitter geposteten Beispiele.
  • Fehlinformationen: OpenAI hat keine Kontrolle darüber, welche Informationen korrekt sind. Fehlinformationen werden somit ungehindert weiterverbreitet. Welche Probleme dies mit sich führt, ist hier zu lesen. Zumal der Sprachassistent seine Antworten immer begründet, erscheinen auch falsche Informationen oftmals überzeugend.
  • Keine aktuellen Informationen (ab 2021): Da ChatGPT mit Daten bis 2021 trainiert wurde, kann der Chatbot zu aktuellen Geschehnissen keine Auskunft geben.

Neugierig geworden? Auch du kannst den Chatbot ausprobieren – solange die Benutzung noch gratis ist. Bitte halte dich aber bei der Benutzung im Rahmen des Studiums an die jeweiligen Vorgaben des Moduls, vor allem in Bezug auf Leistungsnachweise. Viel Spass!

Weiterführende Informationen:

Quellen:

 

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Micha Wiss

Micha Wiss studiert Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Luzern und bloggt aus dem Unterricht des Moduls Geschäftsprozesse digitalisieren und automatisieren.

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