Cobots – Wie Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten

Wie kann man sich einen Roboter als Mitarbeiter vorstellen? In der industriellen Produktion ist dies bereits keine Science-Fiction Vorstellung mehr, sondern tägliche Realität. Die sogenannten kollaborativen Roboter (Cobots) können unterstützen, wo der Mensch an seine Grenzen kommt.

Im Normalfall arbeiten Roboter in Industrieanlagen in Bereichen, welche durch Schutzvorrichtungen abgegrenzt sind. Dies um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Durch diese Sicherheitsmassnahmen wird es verunmöglicht, dass manuelle und automatisierte Prozessschritte fliessend verarbeitet werden können. Um diese Arbeiten zu koppeln, können kollaborative Roboter eingesetzt werden. Sie können Hand in Hand mit dem Menschen agieren und somit einen fliessenden Übergang zwischen manuellen und automatisierten Fertigungsschritten bieten. In immer mehr Fertigungsanlagen sind sie zu finden und bieten den Mitarbeitern sowie dem Unternehmen viele Vorteile. Sie werden auch für KMU’s immer interessanter, da die Anschaffungskosten nicht mehr so hoch sind wie noch vor einigen Jahren. Hersteller dieser Roboter bieten „costumized“ Lösungen an und bauen die Roboter für die verschiedenen Einsatzgebiete individuell zusammen. Auch die Software-Komponenten sind für jeden einzelnen Anwendungsfall angepasst.

Wie der Stand der Dinge zu kollaborativen Robotern aktuell in der Schweiz aussieht findet ihr hier.

Anwendung

Ein Produktionsunternehmen, kann den Cobot beispielsweise in einem Fertigungsschritt einsetzen, in welchem der gesunde Menschenverstand unverzichtbar ist, jedoch auch schwere Lasten getragen werden müssen oder ermüdende, monotone Arbeiten dazugehören. Der Cobot ist der unermüdliche Mitarbeiter, den wir uns alle wünschen. Er trägt die schweren Lasten, er kann endlos lange in der gleichen Position ausharren und uns zum Beispiel ein Holzstück in die Höhe heben, während wir dieses präzise, in der von uns gewünschten Position, bearbeitet können.

Doch nicht nur seine physischen Vorteile sprechen für ihn. Der Cobot ist auch anpassungsfähiger als seine Kollegen hinter den Schutzzäunen. Er bietet die Möglichkeit, Bewegungsabläufe live zu programmieren. Hierzu kann der Mensch den Roboterarm in die Hand nehmen und ihm durch manuelle Steuerung eine oder mehrere Bewegungen beibringen. Und diese Bewegung kann der Cobot nun ohne jemals müde zu werden so oft ausführen, wie man sie braucht. Da Bilder jedoch mehr aus Tausend Worte sagen, solltet ihr das Video von FANUC ansehen – hier sehen wir die Demonstration der Mitarbeiter der Zukunft:

https://www.youtube.com/watch?v=tlgKsTMmywk

Sicherheit

Natürlich muss man auch bei Cobots auf die Sicherheit des Menschen Acht geben. Um dies sicherzustellen sind kollaborative Roboter mit Sensoren oder Kameras ausgestattet. Diese registrieren entweder Berührungen oder gewisse Bereiche, in welchen sich Menschen bewegen. Kommt nun eine Person in den vorprogrammierten Bereich oder berührt den Roboter, stoppt dieser seine Bewegung sofort. Ebenfalls ist es möglich, die Bewegungen des Roboters zu verlangsamen, wenn sich ein Mitarbeiter im Schutzbereich befindet und wieder zu erhöhen, wenn der Roboter alleine arbeitet. Mehr zur Sicherheit mit Cobots.

Die Schnelligkeit des Roboters wird automatisch verändert.
https://www.bachmann-ag.com/de-de/vertretungen/fanuc-cr-7ia-7l

Ich hoffe ich konnte das Interesse an der Zusammenarbeit mit Industrierobotern wecken. Im Modul „Digitale Transformation in der Industrie“ hatten wir dieses Semester die Möglichkeit, eine Führung bei der Firma FANUC in Biel zu besuchen. Dort wurde uns erklärt wie die Roboter in der Industrie funktionieren und auch wie FANUC selbst ihre Produktionsanlagen digitalisiert haben. Ich kann einen solchen Besuch jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat. Denn hier sieht man die kollaborativen Roboter hautnah.

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laila

Laila Benelmir ist Studentin bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul GPDA des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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