Das zweidimensionale Streudiagramm vermittelt auf einfache Art einen visuellen Eindruck, wie Studierende einen bestimmten Aspekt einer Lehrveranstaltung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven einschätzen. Die Studierenden markieren auf einem zweiachsigen Diagramm mit einem Punkt ihre Einschätzung zu einem Thema anhand von zwei Beurteilungsperspektiven, die miteinander in Beziehung stehen. Die sich daraus ergebende Punktewolke dient als Grundlage für ein Reflexionsgespräch im Plenum. Das zweidimensionale Streudiagramm eignet sich auch, um Feedbacks zu mehreren Themen abzuholen, indem mehrere Diagramme verwendet werden.
Vorbereitung und Durchführung
Bereiten Sie das Diagramm auf einer Flipchart o.ä. vor. Definieren Sie Thema und zwei Beurteilungsperspektiven. Für die Online-Durchführung eignet sich ein Miroboard.
Die beiden Beurteilungsperspektiven, welche Sie abfragen mit dem zweidimensionalen Streudiagramm, sollen miteinander in Beziehung stehen. Mögliche Beurteilungsperspektiven sind etwa:
- Individueller Vorbereitungsaufwand und Lernzuwachs
- persönliches Interesse am Thema und Wichtigkeit im Curriculum
- individuelle Übungszeit und Inputs
- Lernbegleitung und Unterlagen
Erklären Sie den Studierenden die Beurteilungsperspektiven und das Vorgehen. Lassen Sie die Studierenden mit Klebepunkten ihre Einschätzung vornehmen. Jede:r Studierende setzt einen Klebepunkt auf das Diagramm. Als Dozent:in beobachten Sie die Punkteabgabe nicht und wenden sich ab.
Die Durchführung kann gut auch während einer Pause stattfinden.
Auswertung
Das Ergebnis der Rückmeldung als Punktewolke ist selbstredend kein exaktes Ergebnis, sondern muss interpretiert und diskutiert werden. Entweder formulieren Sie als Dozent:in eine These und stellen diese zur Diskussion im Plenum oder Sie fordern die Studierenden dazu auf, das Ergebnis zu interpretieren. Schliessen Sie die Auswertungsrunde mit einem Fazit ab.
Hinweise
Für kleinere und mittlere Gruppen (bis c.a. 40 Teilnehmer:innen) empfiehlt es sich, das Feedback mit aufgehängten Plakaten einzuholen, weil das Ergebnis sofort sichtbar ist. Bei grösseren Gruppen ist oftmals eine digitale Lösung (z.B. auf einem Miroboard) aus praktischen Gründen geeigneter.
Das Ergebnis des zweidimensionalen Streudiagramms bedarf zwingend der Interpretation. Es ist keine „exakte“ Auswertung und ist vor allem auch ein Mittel, um eine Reflexion und ein Gespräch über die Lehre anzuregen.
Das zweidimensionale Streudiagramm kann sowohl als Zwischenfeedback wie auch als Schlussevaluation durchgeführt werden. Das zweidimensionale Streudiagramm ist wie die Evaluationszielscheibe oder das Stimmungsbarometer eine visuelle Auswertung und kombiniert mehrere Evaluationsaspekte in einer Grafik.
Alternativen für ein ähnlich differenziertes Zwischenfeedback sind Start-Stop-Continue oder die Starfish Retrospective.
Benötigtes Material und Downloads
- Plakat mit zweidimensionalem Streudiagramm
- Klebepunkte (ein Punkt pro Studierende:r und Diagramm)
- für die Online-Durchführung: Miroboard