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Generative künstliche Intelligenz in der Hochschullehre

Stefan Jörissen, David Loher
Hochschule Luzern – Zentrum für Lernen, Lehren und Forschen
2., grundlegend überarbeitete Version vom 05.02.2024

Anwendungen, die auf sogenannter künstlicher Intelligenz (KI) beruhen, sind an sich nichts Neues. Als Forschungsfeld hat sich KI in den 1950er-Jahren konstituiert und in verschiedenen Phasen entwickelt – weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit. Doch auch diese nutzt – meist ohne sich dessen bewusst zu sein – seit Jahren Werkzeuge, die auf KI beruhen; etwa den Übersetzungsdienst DeepL, den KI-basierten Schreibassistenten Grammarly oder auch personalisierte Vorschläge für Musik und Filme von Streaming-Diensten.

Generative KI (GKI) ist eine spezifische Form von künstlicher Intelligenz. Solche Anwendungen sind in der Lage, ausgehend von Eingaben (Prompts) in natürlicher Sprache Texte, Bilder oder andere Medien zu generieren. Mit der Lancierung von ChatGPT im Herbst 2022 sind generative KI-Anwendungen für eine breite Öffentlichkeit und für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien einfach zugänglich geworden. Weitere Anbieter folgten rasch.

Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf alle Felder in der Hochschullehre; insbesondere dann, wenn Texte jeglicher Art ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses und der Kompetenzüberprüfung sind. Für Hochschulen stellt sich die Frage: Wie müssen sich Lerninhalte, Lehrformate und Prüfungen verändern?

Einerseits eröffnet GKI zur Textproduktion neue Möglichkeiten für studentische Lernprozesse. Studierende können etwa von automatisierten Übersetzungs- und Schreibhilfen profitieren, die das Lernen und Arbeiten in verschiedenen Sprachen erleichtern. Andererseits bleibt der Erwerb von grundlegenden Kompetenzen wie wissenschaftliches Schreiben oder die systematische Literaturrecherche zentral, auch wenn die dabei entstehenden Lernprodukte unter Umständen besser und schneller von GKI-Anwendungen erstellt werden können. Diese grundlegenden Kompetenzen sind eng verbunden mit kritischem Denken, das immer mehr an Gewicht gewinnt.

Dieses Positionspapier skizziert im Folgenden zehn grundlegende Positionen zum Umgang mit GKI in der Hochschullehre im Zusammenhang mit Texten. Es versteht sich als Working Paper mit einer Geschichte, das auf aktuelle Entwicklungen reagiert:

> zum Positionspapier und den zehn Positionen

> https://doi.org/10.5281/zenodo.10623808

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