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Podcasts in der Lehre nutzen

Lerninhalte werden über Podcasts als Audio-Aufnahme bzw. Audio-Datei zur Verfügung gestellt.

Unter Podcast versteht man eine Serie von (meist) abonnierbaren Mediendateien, die in der Regel über Podcaster-Apps wie Spotify, Apple Podcast oder Google Podcasts verbreitet werden. Der Begriff Podcast setzt sich aus «Broadcasting» und «iPod» zusammen. Die entsprechende Technologie verbreitete sich schnell und inzwischen werden Podcast als öffentlich zugängliche Mediendateien in vielen gesellschaftlichen Bereichen wie auch der Bildung verwendet. Man unterscheidet reine Audio-Podcasts, Enhanced-Podcasts, die mit weiteren Informationen angereichert sind, und Video-Podcast (Screencasts).

In diesem Beitrag sprechen wir von Podcasts als Audio-Aufnahme für den Einsatz in der Lehre, welche nicht unbedingt abonnierbar und öffentlich zugänglich sein muss, je nach Einsatzgebiet aber kann. Audio-Aufnahmen lassen sich auf unterschiedlichste Weise in der Lehre einsetzen, z.B. als Ergänzungsangebot, als Grundlage für die Erarbeitung neue Lerninhalte oder auch als auditives Feedback an die Studierenden.

Mit dem Handy oder auch Open Source Software lassen sich Podcast einfach herstellen und verbreiten, indem die mp3 Datei auf ILIAS einbindet oder auf andere Weise zur Verfügung stellt. Studierende können einen Podcast ebenso einfach mit dem Smartphone abspielen und flexibel an einem für sie passenden Lernorten wie z.B. beim Joggen oder im Zug nutzen. Mit entsprechender Soft- und Hardware lassen sich Podcast schnell und günstig produzieren.

Didaktische Überlegungen

  • Überlege vor der Produktion des Podcast, wie dieser in den Lernprozess eingebunden und genutzt werden soll. Er kann Unterricht als zusätzliches Lehrmaterial auf freiwilliger Basis ergänzen, er kann vollständig in eine Veranstaltung integriert werden und z.B. im Sinne von Flipped-Classroom Lerninhalte als Vorbereitung auf eine Lehrveranstaltung oder Anregungen und Inhalte für die Nachbereitung zur Verfügung stellen.
  • Podcast eignen sich insbesondere dann, wenn die Studierenden Inhalte wiederholt und in ihrem Lerntempo an Themen arbeiten sollen. Ebenso ermöglichen sie einen sprachlichen und damit vielleicht authentischeren Zugang zu einem Thema, als dies ein Lehrtext machen würde. Daher eignet sich ein Podcast immer dann, wenn auditive Inhalte zu bearbeiten sind (Hörverstehen, hörender Zugang, auditive Bsp. …).
  • Denkbar ist der Mitschnitt einer Veranstaltung, der anschliessend nachbearbeitet wird, ein spezielle Hörbeitrag (referierend oder als Gespräch aufgenommen), oder eine hybride Form mit visuellen Anreicherungen oder eine interaktive Audio-Anwendung. Ebenso sind Produktionen von Lernenden als Arbeitsergebnisse möglich. Jede Form benötigt Überlegungen und andere Entscheide.
  • Vor der Produktion des Podcast hilft es, diesen inhaltlich zu planen und zu strukturieren. Was möchte ich alles sagen oder fragen? Was muss unbedingt drinnen sein und in welcher Reihenfolge? Wie baue ich die Inhalte einem roten Faden folgend auf und mit welchem Intro führe ich ein und wie schliesse ich den Beitrag ab. Wie kann der Podcast lernförderlich gestaltet werden.
  • Selbst verschiedene Podcasts anzuhören, gibt schnell ein Gespür dafür, was anspricht und zum Weiterhören anregt und was einen eher abschalten lässt.
  • Bevor selbst ein Podcast erarbeitet wird, lohnt ein Stöbern in den öffentlich zugänglichen Datenbanken für Audiobeiträge. Vielleicht ist dort bereits ein (professionell produzierter) Podcast zum eigenen Thema zu finden. Einige Beispiele:
    Sidedoor: A Podcast from the Smithsonian
    Overhead von National Geografic
    iTunes – Kategorie Education
    BBC Learning English – Podcasts

Technische Hinweise für das Erstellen eigener Audio-Aufnahmen

  • Aufnahmequalität: Wähle für die Aufnahme einen ruhigen Raum ohne Hintergrund- oder Nebengeräusche. Achte bei der Aufnahme auf eine gute Lautstärke, Sprach- und Stimmqualität.
  • Datei: Zeichne immer unkomprimiert auf und komprimiere die Datei erst bei der Postproduktion.
  • Aufnahmegerät: Entscheide dich je nach angestrebtem Ergebnis für ein entsprechendes Aufnahmegerät. Während du ein Audio-Feedback an Studierende problemlos mit einer entsprechenden App auf dem Handy erstellen kannst, bietet sich für einen professionelleren Podcast ein Recorder, Interface oder Soundboard an. Sie erhöhen die Tonqualität erheblich.
  • Aufnahme: Wenn du ein Gespräch zwischen verschiedenen Personen aufnimmst, so nimm für jede Person eine eigene Tonspur auf. Dafür benötigst du pro Person ein Mikrophon oder ein Headset. Dieses bietet sich v.a. für Mikroungeübte Personen an.
  • Gesprächsstruktur: Kurze Sprechpausen zwischen Frage- oder inhaltlichen Gesprächsblöcken erleichtern im Anschluss ein Schneiden.
  • Software: Eine Aufnahme mit einer speziellen Podcast Software (z.B. Ultraschall) erleichtert alle weiteren Schritte erheblich.
  • Postproduktion: Nun werden die einzelnen Tonspuren bearbeitet und zu einer verbunden. So kann eine unterschiedliche Lautstärke der Sprechenden angeglichen, störendes heraus gefiltert, Kapitelmarken gesetzt oder Shownotes für annotierte Podcasts ergänzt werden. Ein einführendes Musikintro oder untermalende Musik kann ebenso eingefügt werden. Anschliessend wird die Datei komprimiert.
  • Distribution: Der Podcast kann einerseits öffentlich zur Verfügung gestellt, auf ILIAS oder einer WordPress-Seite verlinkt werden. Möchtest du den Podcast veröffentlichen, dann informiere dich beim Anbieter über die entsprechenden Bedingungen (Tipps siehe unten 101 Podcasting)

Empfohlene Tools

  • iPhone: App Sprachmemos / Android-Handys: Android Audio Recorder
  • Audacity: Open Source Software (im HSLU Software-Kiosk erhältlich)
  • Audioplattform SoundCloud: Audiodateien aufnehmen, herunterladen oder teilen
  • Auphonic: Audio-Postproduktion
  • Reaper: App zur Audioproduktion am Computer
  • Ultraschall: Tool für Aufnahme und Produktion von Podcasts

Hinweis

  • Seit Sommer 2022 verfügt das Departement Wirtschaft der HSLU über ein Podcast-Studio. Dort kannst Du unter der Anleitung von Fabio Sandmeier einen eigenen Podcast unter dem HSLU-Dach erstellen. Weitere Informationen unter email hidden; JavaScript is required.

Quellen

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