In Capolago umgeben von Strasse, Parkplatz und Bahngleisen, befindet sich die Casa d‘ Arte Miler. Das Haus wird durch eine Sichtbetonmauer von Lärm, ungebetenen Gästen und Einblicken geschützt. Vom öffentlichen Parkplatz gelangt man zum Eingang des Grundstücks. Eine hölzerne Türe öffnet den Weg durch die Betonmauer in eine etwas andere Welt. Die Atmosphäre ändert beim Durchschreiten der Türe schlagartig. Vom Verkehr ist bis auf die Geräusche praktisch nichts mehr zu spüren. Man steht auf einem Kiesplatz, der Blick richtet sich auf die renovierte Villa und die vereinzelten Kunstobjekte, umgeben von einzelnen Bäumen. Es herrscht fast schon eine andächtige, ruhige Stimmung. Die Besitzer und zugleich Bewohner des Hauses stehen strahlend vor dem Eingang des Hauses. Einer sehr hohen gläsernen Türfront. Bereits zu diesem Zeitpunkt spürt man die Begeisterung, welche das Paar für ihr Haus und ihre Kunstsammlung haben.
Im Garten hinter dem Haus, mit Blick auf einen alten Schuppen, erzählen die beiden, wie sie zu diesem Haus kamen und was für eine Geschichte das Haus bereits geschrieben hat. «Hätte mein Mann das Haus dazumal nicht gekauft, wäre es zwei Monate später abgerissen worden», so die Hausherrin. Sie berichten vom aufwendigen Umbau des Gebäudes. «Zuletzt war in diesem Haus ein Hotel mit etlichen Zimmern. Wir wollten die Raumeinteilung möglichst zur Ursprungsform zurückführen. Das Entfernen mehrerer Zimmer und Badezimmer bedeutete einen grossen Kosten- und Zeitaufwand.» Hinter der Sichtbetonmauer, welche als einziges Element beim Umbau von einem Architekten geplant wurde rast ein Zug vorbei. Beim Abklingen des Geräusches fährt die Hausherrin fort.
Nach dem Aufenthalt im Garten wird es im Hausinneren still. Von einer grosszügigen Eingangshalle mit etlichen Kunstobjekten führen mehrere Durchgänge in museumsähnliche Räume. Unterschiedlichste Kunstobjekte und Gemälde hangen an den Wänden, Skulpturen in verschiedenen grössen zieren die Räume. Indirektes Licht schafft eine angenehme Raumatmosphäre. Zu vielen Objekten erzählt das Paar Geschichten, teilt Erinnerungen oder Erklärungen mit. Man spürt erneut die Begeisterung, welche die Sammler ihrem Beruf und der Leidenschaft der Kunst gegenüber haben und lässt sich fast ein bisschen von ihrer Euphorie anstecken.
Dieser Morgen vergeht wie im Flug mit guter Unterhaltung, vieler spannender Eindrücke und Notizen über vorwiegend Schweizer Maler und Künstler.
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Vorplatz Casa d‘ Arte Miler. 08.09.21. Jana Diethelm
Abbildung 2: Eingangshalle Casa d‘ Arte Miler. 08.09.21. Jana Diethelm
Abbildung 3: EG Casa d‘ Arte Miler. 08.09.21. Jana Diethelm
Abbildung 4: 1.OG Casa d‘ Arte Miler. 08.09.21. Jana Diethelm
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