Hinter der Stadt Ascona erhebt sich der Monte Verità, übersetzt «der Berg der Wahrheit». Eine spirituelle und energieladende Umgebung, wo ein Kurort entstand. Menschen, die sich aus den Fesseln der Gesellschaft lösen wollten, haben sich hier niedergelassen.
Anfangs 20. Jahrhundert entstand hier eine neue Lebensform und Gemeinschaft, von welcher von Ida Hofmann und Henri Oedenkoven die Gründer sind. Immer mehr Leute schlossen sich dieser Kommune an, welche den Namen «vegetabile Cooperative» trug. Die vegetabile Cooperatives waren überzeugte Vegetarier und lebten vom Eigenanbau. Sie waren auf der Suche nach der Sonne, der Gesundheit, der Freikörperkultur und der Einfachheit. Es galt die Lebensweise «Rückkehr zur Natur» und die Abwendung von der modernen Grossstadt. Künstler, Anarchisten, Philosophen und Querdenker liessen sich auf dem Hausberg von Ascona am Lago Maggiore nieder. [1]
Auch viele zu dieser Zeit bekannte Personen haben dafür bezahlt, sich in diesem Kurort, dem Ort, an dem unsere Stirn den Himmel berührt, für eine gewisse Zeit niederzulassen und wieder zu sich selbst zu finden. Unter anderem war der Schriftsteller und Symbolist Hermann Hesse, die Expressionisten Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky, die Dadaisten Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp. [2]
Im Jahre 1920 wurde der Senatoriumsbetrieb wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit aufgegeben. Der Ort wurde mehrheitlich verlassen und liess viele Hinterlassenschaften zurück. 1926 erlebte er dann eine zweite Blütenzeit. Denn als Eduard von der Heydt den Kurort übernahm, brachte er mit dem Bau des Hotels im Bauhausstil auch neue Architekturströmungen mit. (Siehe Abb. 5) Er beauftragte Emil Fahrenkamp damit, das Hotel Verità zu entwerfen, welches dann 1927-1929 auch ausgeführt wurde. Dem deutschen Architekten lagen viele Forderungen der Bauhaus-Vertreter vor. Merkmale wie die strenge, geometrische Form und die Kuben, die Farbgebung und die schlichte Fassadengestaltung geben diesen Bauhausstil wieder. So war es eines der ersten Gebäude mit dem Bauhausstil, auf welches aber andere nicht lange warten liessen. [3]
Am 25. August 2021 ist die Erstausstrahlung des Spielfilms «Monte Verità – Rausch der Freiheit» in den Schweizer Kinos. Der Film handelt von einer Mutter aus Österreich, welche in dem Senatorium Genesung sucht. Bald begeistert sie sich für die Fotografie und es steht die Entscheidung an, wie es nun mit ihrem Leben weitergeht. [4]
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