Master Studio Material Geissbühler: Thomas Herger – St. Ottilien – the „Waschhüsli“ as catalyst

Der Weiler St. Ottilien in Buttisholz ist durch die Kapelle und eine Reihe von Bauten – Wohnhäuser, Stallgebäude, ehemaliges Käsereigebäude und weitere kleinere Nebenbauten geprägt. Der Weiler weist bis heute eine sehr charakteristische räumliche Disposition auf, die gegebenerweise durch die markante Kapelle geprägt ist. Zur Anlage der Kapelle gehört auch das ehemalige «Waschhüsli» mit angebautem Schopf. Zusammen mit der Käserei wird Kapelle und «Waschhüsli» durch eine Stiftung bewirtschaftet und unterhalten.  Die Kapelle mit Käserei und «Waschhüsli» bilden den Teil des Weilers, der durch die «Pilger» genutzt wird, respektive genutzt werden könnte. Während in der Käserei mit dem «Pilgerstübli» eine wichtige Nutzung untergebracht werden konnte, steht das «Waschhüsli» heute noch etwas verlassen an der Strasse. Das Gebäude soll stärker in die Einheit um die Kapelle miteinbezogen werden und beinhaltet dazu verschiedene äusserst interessante Aspekte. Das Gebäude ist baufällig und braucht in näherer Zukunft gewisse Erhaltungsmassnahmen. Allerdings sind die einzelnen Bauteile im grossen Ganzen in stabilem Zustand, einige tragende Bauteile sind aber sicher auszuwechseln oder zu verstärken.
Thomas Herger schlägt als Nutzung für das «Waschhüsli» ein kleines Café, mit einem angebauten Mehrzweckzimmer vor. Sein Entwurf entwickelt sich aus dem Bestand heraus. In einer entwerferischen Herangehensweise, die sich stark an Carlo Scarpas Arbeitsweise orientiert und die durch intensive Arbeit am Modell und in Handzeichnungen begleitet ist, wird ein Projekt entwickelt, das von der haptischen Wirkung der Oberfläche, dem konstruktiven Detail bis zur räumlichen Verknüpfung von Bauteilen eine architektonische Erzählung aufbaut, die dem Ort einen massgebenden neuen Wert vermitteln kann.