Team A3
Intervention
Coaching 2 – Kapellbrücke
Reflexion
Konstruktion
Intervention
Raumbeschreibung – Kapellbrücke Luzern
Es ist 17:07 und ich komme bei der Kapellbrücke in Luzern an. Die Sonne steht schon ziemlich tief, sodass sich eine schöne Atmosphäre für eindrückliche Fotos bildet. Um mir einen Überblick zu schaffen gehe ich zuerst via Seebrücke auf die andere Seite der Reuss. So habe ich die Sonne als Subjekt immer hinter der Brücke – meinem Objekt. Zu diesem Zeitpunkt wirft die Brücke schon einen beachtlichen Schatten, dieser ist jedoch auf dem unruhigen Wasser nicht immer gut sichtbar. Eben dieses Wasser liegt im Zentrum meiner nächsten Entdeckung. Ich steige nun die wenigen Tritte auf die Brücke hoch und direkt fallen mir die wirren Licht-Reflexion an der Unterseite des Dachs auf. Vorerst erkenne ich gar nicht was es ist, da es überhaupt keine Struktur oder Regelmässigkeit aufweist. Doch schon im nächsten Augenblick erkenne ich, dass es Sonnenstrahlen sind, welche sich im Wasser spiegeln. Diese Reflektionen geben aber solch ein unglaubliches Schauspiel ab, dass ich mich entscheide, doch noch länger hier zu verweilen. Während dem Weitergehen, stelle ich mir vor, wie diese Brücke wohl bei Nacht beleuchtet wird. Ich erkenne keine grossen, offensichtlichen Beleuchtungsinstallationen. Ich schaue nochmals genauer hin. Kurz vor dem Turm, welcher an die Brücke angegliedert ist, erkenne ich Leuchtmittel. In regelmässigen Abständen wurden jeweils Lichtstrahler angebracht. Abwechslungsweise ist ein solcher Strahler nach oben und unten gerichtet. Erstere beleuchtet via dem Dach indirekt den „Gehweg“ auf der Brücke. Zweitere ist nach unten in Richtung dem Geländer und Wasser eingestellt. Ich finde dies eine sehr schöne und doch effiziente Wahl der Beleuchtungsmethode. Beim Wiederverlassen der Brücke werfe ich einen Blick zurück und sehe die Brücke nun in ihrer vollen Pracht im schönen Abendlicht der Sonne. Es ist ein ruhiger und entspannender Anblick. Die beiden Türme der Jesuitenkirche werfen nun je einen langen Schatten über die Kapellbrücke bis nach vorne zur Seebrücke. Am selben Abend noch – etwa 4 Stunden später, finde ich mich an derselben Stelle wieder. Die dort herrschende Situation ist jedoch eine komplett andere. Es gibt kein natürliches Licht mehr. Überall trifft das künstliche Licht, sei es von Laternen, Schaufenstern oder Fahrzeugen auf Oberflächen und wird auf unterschiedlichste Art und Weise reflektiert. Ich gehe nun über die Brücke und merke, die Stimmung ist nicht mehr vergleichbar mit deren von vorhin. Die Beleuchtung erhellt die Brücke, als sei es 12 Uhr mittags. Ebenso ist die Dunkelheit ausserhalb dieses erleuchteten Bereichs aber allgegenwärtig. Ich finde es beeindruckend, wie Licht eine Situation so stark beeinflussen kann. Mit Licht wird hier ein relativ begrenzter Raum präzise beleuchtet und der Rest bleibt unverändert. Beim Verlassen der Brücke fällt mir auf, dass das Flimmern an der Unterseite des Dachs fehlt. Es gibt keine starke Lichtquelle, welche auf das Wasser trifft und so denselben Effekt wie die Sonne am Tag bewirkt. Bei der ersten Besichtigung ist mir dieses Reflektieren des Sonnenlichts enorm aufgefallen. Nun bei Nacht hierzustehen und dieses Schauspiel nicht mehr zu sehen ist für mich durchaus verständlich. Dennoch muss ich mir eingestehen, dass mir die Brücke in der Beleuchtung am späteren Nachmittag bessergefallen hat.
Raumbeschreibung Kapellbrücke von Nina Bachmann
Mitten in Luzern, kaum zu übersehen, befindet sich das Wahrzeichen der Stadt Luzern, die Kappelbrücke. Das Postkartenmotiv vermittelt mir ein Gefühl von Schweizer Tradition und Heimat.
Als Luzernerin kenne ich die Kappelbrücke sehr gut, doch habe ich sie noch nie so wahrgenommen wie an diesem Tag.
Von weitem betrachtet verbindet die mittelalterliche gedeckte Holzbrücke das rechte mit dem linken Reussufer. Der massive Wasserturm ist mit seinem achteckigen Grundriss von weitem der auffälligste Teil der Kapellbrücke. Trotzdem wirkt die Brücke nicht mächtig, sondern fügt sich mit Ihrem Spiegelbild im Wasser gekonnt in die Landschaft und in das Luzerner Stadtbild ein.
Beim Besteigen der Treppe knarrt es nicht beim ersten Schritt, aber man merkt, dass man von der harten Betonstrasse auf einen weichen Holzgrund auftritt. Oben angekommen, fällt das alte rustikale Skelett der Brücke auf. Versucht man ans andere Ende der Brücke zu blicken, entsteht ein Gefühl von einer schlangenartigen Form, die auf dem Wasser schwebt. Beim langsamen Weitergehen entsteht von der repetitiven Baustruktur die Illusion, man könne über die Brücke bis in die Unendlichkeit gehen.
Kurz nach 17 Uhr erzeugt die Herbstsonne ein unglaubliches Schattenspiel. Neben dem einfallenden Licht durch die vielen Öffnungen erzeugt die Spiegelung der Sonne auf dem Wasser ein schönes reflektierendes Muster an der Decke. Noch hat es genügend Licht die alten kunsthistorischen Dreieckbilder im First der Brücke zu bestaunen. Sie zeigen Bilder aus der Bibel, dem Leben der Stadtheiligen, der Landesgeschichte und dem Totentanz. Neben den dreieckigen Kunstwerken wird durch den alten und neuen Teil der Brücke klar, wie historisch dieses Bauwerk ist. Doch geht die Sonne unter, so wird es langsam dunkel auf der Brücke . Die indirekte Beleuchtung sorgt für schimmerndes Licht, um die Dreieckbilder betrachten zu können und die Brücke zu passieren. Trotz der Innenbeleuchtung der Brücke verschiebt sich mein Fokus auf die umliegenden beleuchteten Gebäude, wie zum Beispiel die Jesuitenkirche. So verliert das Innere der Brücke in der Nacht an Reiz. Das skelettartige Gerüst mit seinem Charme tritt in den Hintergrund. Vom Reussufer betrachtet steht die Brücke wie bei Tageslicht im Fokus. Sie ist optimal durch Scheinwerfer beleuchtet und fasziniert den Betrachter.
Auf einer hölzernen Bank nehme ich platz und lasse den Raum auf mich wirken. Der Geruch des Holzes und der Blumen, die die Brücke von aussen schmücken, steigt mir in die Nase. Durch die Öffnungen strömt frische Luft mit einer kleinen Brise herein. Die Geräusche der Passanten werden lauter und wieder leiser. Durch die Laufschritte erklingen verschiedene Geräusche des Altbaus – Knarren, Quietschen wie dumpfe und hohe Klänge. Einheimisches Schweizerdeutsch aber auch Fremdsprachen sind zu hören. Im Hintergrund das Rauschen der Reuss.
Es kommt mir vor wie in einem Bienenschwarm und trotzdem entstehen immer wieder ruhige Momente. Diese lassen die Zeit kurz stehen. Menschen halten an und blicken durch die vielen Öffnungen auf das fliessende Wasser der Reuss. Der Blick schweift von der Promenade der Altstadt, zur Jesuitenkirche bis auf die andere Seite. Je nach Sicht kann der Blick auf den Pilatus genossen werden. So bildet jede Öffnung ein Fenster mit seinem eigenen Postkartensujet. Vermutlich ist die Kappelbrücke auch deswegen so ein beliebtes Fotoobjekt.
Ich gehe noch ein paar Schritte und steige dann die Treppe auf der anderen Seite der Brücke hinunter. Noch einmal betrachte ich staunend die Kappelbrücke in der Abenddämmerung.
Coaching 1 – Benjamin Anthamatten – IAR
Quelle – Bilder und Infos: Stadt Luzern. Luzerner Holzbrücken. Aufgerufen unter: https://kapellbruecke.com (06.10.2021)
Coaching 1 – Gian-Marco Wieland – IAR
Kapellbrücke
Erste Begehung
Die Brücke ist bekantlich eines der vielen Wahrzeichen der Stadt Luzern. Sie verbindet die beiden Ufer der Reuss. Beim Besuch der Brücke sind mir in erster Linie die Lichtreflexionen aufgefallen. Ich war schon sehr oft auf dieser Brücke – jedoch so auffallend habe ich dieses Licht so nicht in Erinnerung gehabt. Diese Reflexionen entstehen durch den natürlichen Lichteinfall der Sonne, welcher von der Reuss an die Unterseite des Dachs zurückgeworfen wird. Das Schauspiel ist sehr schön anzuschauen – wird aber trotzdem von vielen erst gar nicht bemerkt.
Ambiente der Kapellbrücke
Beim Überqueren der Brücke nimmt man ganz vielen wahr. So beispielsweise das Zwitschern der Vögel oder natürlich Gespräche von anderen Passanten. Ebenfalls ist es nicht selten, dass ein Strassenmusikant sein Können zeigt. Dies ist im nachfolgenden Video gut zu höhren. Leider ist auch der Verkehr der Seebrücke gut erkennbar, was aber den schönen Ausblick Richtung Altstadt, bzw. See nicht weiter stört.
Geschichtlicher Einwurf
Die Kapellbrücke steht sein 1913 unter Denkmalschutz. Zusammen mit den dreieckigen Tafeln & des gesamten Esemble bildet sie ein ganz spezielles Kulturgut. Im Jahre 1964 wurde die Brücke & der Wasserturm vom Kanton Luzern ins Verzeichnis der sogenannten „schützenswerten Bauten“ aufgenommen. Seit 2002 ist die Brücke dank dem Bund in ihrer Gesamtheit als ein Denkmal von nationaler Bedeutung geschützt.
Schlusswort
An einem so bedeutenden Objekt wie der Kapellbrücke etwas zu verändern ist meines Erachtens sehr schwierg. Die Brücke mit dem Wasserturm blickt auf über 650 Jahre Geschichte zurück & ist ein Wahrzeichen für die Stadt. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass hier mit sehr dezenten & doch klaren Anpassungen sehr viel möglich ist.