Kohorte F
Abgabe Raumbeschreibung Pfarrkirche St. Karl – Adrian Rösli – IAR
Das Erlebte
Die Pfarrkirche St. Karl ist für mich, wie ein Weg ins Licht. Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang komme ich zuerst in die Dunkelheit, welche für mich die Sünde symbolisiert. Ich fühle mich vom Raum erdrückt. Das anschliessende Kirchenschiff wirkt dagegen wie eine Erlösung. Das Kirchenschiff ist offen und von den Dimensionen her das Gegenteil zum Vorraum. Ich fühle mich inspiriert. Durch die Hochgelegenen Buntglasfenster fliesst farbiges Licht in das schummrige Kirchenschiff. Das von oben kommende Licht symbolisiert für mich den Weg Gottes in den Himmel und die massiven im Raum verteilten Säulen bilden eine Brücke zwischen dem Dis- und Jenseits.

Das Innere
Das Kirchenschiff wird von nicht tragenden Wänden umgeben. Der Grund dafür ist das Fensterband im oberen Viertel der Aussenwände welches in der Wand links vom Haupteingang beginnt, um den Altarraum herumführt und dann rechts vom Haupteingang wieder endet. In den Fenstern sind blaue, rote, weisse und grüne Scheiben verbaut. Dabei werden sie immer wieder von schlanken Pfeilern unterbrochen, welche jedes Fenster in eine 3×3 Unterteilung aufteilen. Vergleichbar mit einem etwas langgezogenen Tic-Tac-Toe Spielfeld. Die Decke wird von den insgesamt 20, regelmässig im Kirchenschiff verteilten, massiven Säulen getragen. Dunkle Stellen, welche auf der Sichtbetondecke sichtbar sind, symbolisieren eine Tragstruktur zwischen den Säulen.
Die Aussenwände der Kirche sind mit dunklen Platten belegt, welche im Kreuzfugenmuster verlegt wurden. Im Bereich des zweiten Viertel von unten der Aussenwände befinden sich, auf der ganzen Länge der Fenster verteilt verschiedene gemalte Szenen aus der Bibel. Über dem niedrigen Eingangsbereich befindet sich eine zweite Ebene für die Kirchenorgel und für einen grossen Kirchenchor. Der Altarraum liegt etwas erhöht ganz vorne im Kirchenschiff. Der Boden im Altarraum besteht aus einem dunklen Marmor. Ein Linoleumboden ist im restlichen Hauptschiff zu sehen. Am Boden sind viele Abnutzungserscheinungen sichtbar. Im restlichen Teil des Hauptschiffs, sind in vier Blöcke unterteilt, unzählige Sitzbänke für die Teilnehmer der Gottesdienste vorhanden. Die Beleuchtung der Kirche wurde schon einmal angepasst. An der Decke können viele offene Aussparungen entdeckt werden, welche darauf hindeuten. In einer solchen Aussparung, direkt über dem Altar, ist eine Deckenlampe installiert. Im Bereich der zweiten Ebene, über dem Eingang, sind sechs weitere solche Deckenlampen wie beim Altar installiert. Nur im Bereich des Kirchenschiffs sind tiefhängende Pendelleuchten vorhanden. Sie beleuchten einen Grossteil des Kirchenschiffs. Vom Aussehen her erinnern sie einen an den Klöppel einer Kirchenglocke. An den Säulen im Kirchenschiff sind je zwei weitere Lampen installiert. Eine hohe Stablampe beleuchtet jeweils die an den Wänden verteilten Bibelszenen und auf der anderen Seite der Säulen ist ein dekorativer Kerzenständer mit je drei Kerzen angebracht. Die Kerzen werden mit Elektrizität betrieben und leisten keinen nennbaren Beitrag zur Beleuchtung des Raums. Im Eingangsbereich sind zwei niedrige Hängelampen vorzufinden. Diese beleuchten den niedrigen Raum indirekt gegen die Decke. So dass kein direktes Licht seinen Weg an den Boden des düsteren Vorraums finden kann. Die Unterseiten der Lampen widerspiegeln jeweils das Geschehen unter ihnen. Im Windfang sind dieselben Deckenlampen wie bei der zweiten Ebene installiert, dieser lebt vor allem vom Farbenspiel, der Buntglastüren und der direkten Sonneneinstrahlung von aussen. Vor der Kirche kann der Balkon mit einzelnen in den Ecken der hohen Decke angebrachten Scheinwerfer beleuchtet werden. Von hier aus kann das geschehen der anliegen Quertiere über die Reuss hinweg beobachtet werden und in der Ferne kann auch noch die Museggmauer entdeckt werden.

Der Hintergrund
Die Kirche wacht, hoch über der Reuss, über die am anderen Ufer gelegenen Quartiere der Basler- und Bernstrasse. 1931 gewann der junge Architekt Fritz Metzger den Architekturwettbewerb für die neue Pfarreikirche St. Karl, welche neben der St. Karli Brücke am Ufer der Reuss in Luzern gebaut werden sollte. Bereits im Jahr 1934 wurde die neue Kirche eingeweiht. Die Kirche bietet im Kirchenschiff Platz für 900 Gläubige und in einer zweiten unter dem Kirchenschiff erbauten Unterkirche Platz für zusätzliche 150 Gläubige. Beide Kirchen verfügen jeweils über einen grossen der Reuss zugewandten Balkon, welche die Kirche nach aussen öffnen. Die Balkone dienen als Haupteingänge für beide Kirchen. Wobei die obere Kirche auf der Höhe der potentiellen nicht Vorhanden Querschiffs über zwei weitere Seiteneingänge verfügt.
Das äussere der Kirche war für die damalige Zeit revolutionär. Sie ist die erste komplett in Stahlbeton erstellte Kirche der Zentralschweiz und ist die erste nach der modernen Architektur erbaute Kirche in Luzern. Im Kirchenschiff sind neben den oben bereits genannten Räumen auch noch zwei als Kapellen genutzte Altarräume und zwei weitere für Ausstellungen genutzte Räume angeschlossen. Eine Treppe rechts vom Haupteingang verbindet die obere mit der unteren Kirche. Mit der Pfarrkirche St. Karl hat Fritz Metzger ein für die damalige Zeit Revolutionäres Gotteshaus erschaffen.

Quellenverzeichnis:
- St. Karl (Luzern): Wikipedia. 03.08.2021.
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Karl_(Luzern) (09.10.2021)
- Pfarrkirche St. Karl: Architekturbibliothek. 2017.
https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/pfarrkirche-st-karl-karlikirche/
(09.10.2021)
- Pfarrei St.Karl: Porträt. https://www.kathluzern.ch/pfarreien-standorte/st-karl/ueber-uns/portraet.html(09.10.2021)
Abgabe Raumbeschreibung – Luca Weber
Beschreibung des Raumes – “Vögeligärtli“
Das “Vögeligärtli“ ist ein Park im Zentrum der Stadt Luzern, der vom Bahnhof aus in rund fünf Gehminuten zu erreichen ist. Als wir ankommen, ist es etwa fünf Uhr nachmittags und der Park ist sehr gut besucht. Menschen aller Altersgruppen erfreuen sich an der warmen Abendsonne. Einige geniessen ein kühles Bier, manche sonnen sich auf der saftig grünen Wiese und ein paar wenige treiben auch Sport. Es ist ein schöner Platz und man fühlt sich von Anfang an wohl. Dies liegt vielleicht auch an der Vorfreude auf den Ausgang, das “Vögeligärtli“ trägt aber mit der warmen und fröhlichen Ausstrahlung ganz bestimmt auch dazu bei.
Aus meiner Fachperspektive als Sanitärinstallateur und zukünftiger Gebäudetechnikingenieur gibt einige Punkte, die genannt werden können, unter anderem eine öffentliche Toilette und verschiedene Brunnen, diese haben allerdings nichts mit dem Thema Licht zu tun. Da passen die Abfalleimer mit integrierter Solarzelle schon besser zum Thema. Mit dem gewonnenen Storm wird der Müll zusammengepresst, so muss der Eimer nicht so oft gelehrt werden. Ein interessantes Konzept, dass ich in dieser Form noch nie gesehen habe. Ansonsten ist mir kein weiterer technischer nutzen des Lichts aufgefallen. Dies war aber auch nicht nötig, da das Sonnenlicht allein an so einem schönen Tag schon völlig ausreicht, um sehr viele Personen in den Park zu locken.
Da ich erst vor ein paar Wochen ins Studium gestartet bin und mich noch nicht auf allen Bereichen des Studiengangs auskenne, habe ich auf eine vertiefte Recherche verzichtet und mich auf die offensichtlicheren und oberflächlicheren Dinge konzentriert. Offensichtlich wurde keine Lüftung verbaut, da der Park draussen ist und der Wind diese Aufgabe übernimmt, ähnlich sieht es beim Thema Heizung aus, die Sonne heizt den Park auf natürliche Weise. Sanitärtechnisch ist er mit der frei zugänglichen öffentlichen Toilette und mit den Brunnen schon gut ausgerüstet. Im Solarbereich sehe ich noch Potential, die Sonne könnte besser genutzt werden, eventuell auch um den Park nachts besser zu beleuchten. Denn auf Google gibt es eine Statistik, in der zu erkennen ist, dass der Park fast ausschliesslich Tagsüber besucht wird, das könnte sich so vielleicht ändern.
Luca Weber, 15.10.2021
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Raumbeschreibung Parkhaus Globus – Lars Stark – IGE
Das Gebäudekomplex Flora liegt geographisch mitten im Luzern. Auf der Vorderseite befindet sich die Pilatusstrasse, auf der Rückseite die Bahnhofstrasse und gleich dahinter die Reuss, auf der linken Seite die Seidenhofstrasse und auf der rechten Seite der Floraweg.
Durch die unscheinbare Einfahrt in der Seidenhofstrasse kommt man in eine schneckenartige Tiefgaragenabfahrt, welche ins 2. Untergeschoss führt. Die Tiefgarageneinfahrt ist teils mit einer hohen Raumhöhe gestaltet, jedoch wird sie immer tiefer, desto mehr man hinab fährt. Sobald man das natürliche Licht der Einfahrt nicht mehr im Rücken hat, sieht man an der rechten Wand beinahe an der Decke noch Gitter, bei welchen etwas natürliches Licht hineindringt. Danach sucht man in der Abfahrt vergebens um natürliches Licht.
In der niedrigen Tiefgarage mit einer maximalen Durchfahrtshöhe von 1.80m fühlt man sich mit 1.90m Körpergrösse etwas eingekeilt. Teils gibt es sogar eine maximale Durchfahrtshöhe von 1.70m. Die Tiefgarage ist sehr verwinkelt, denn wenn man hindurch geht, sieht man auch die verwinkelten Raumnischen, in welchen sich ebenfalls Parkplätze befinden. Es ist auffallend, dass es drei Aufgänge hat, einen direkt in den Globus, einen in die Seidenhofstrasse und einen zur Pilatusstrasse.
In der Tiefgarage findet man keine Öffnungen, in welchen natürliches Licht eindringen könnte. Es sind Lichtquellen montiert, welche für eine kühle, diffuse und künstliche Lichtstimmung sorgen.
Oberhalb der Leuchten sind verschiedenste Leitungen montiert. Von etlichen Sanitärabläufen, welche chaotisch an der Decke verlaufen, über Sanitärleitungen, Sprinklerleitungen und auch viele Lüftungskanäle, welche die Tiefgarage mit Frischluft versorgen. Auch in den nicht so gut durchströmten Ecken der Einstellhalle wird Luft ausgeblasen oder abgeführt. So kann auch in den wenig durchströmten Flächen einen Luftaustausch sichergestellt werden.
Die Decke und die Wände mit zwei Ausnahmen, sind weiss gestrichen. Es gibt beim Aufgang in die Pilatusstrasse eine rote und beim Aufgang in die Seidenhofstrasse eine blaue Wand. Der Boden ist vom Hartbetonüberzug hellgrau mit etlichen Markierungen darauf. Die vielen gelb markierten Stützen fallen extrem auf, da es auffällig viele hat. Ebenfalls sind auch die Minderhöhen von 1.70m gelb gekennzeichnet.
Beim durchgehen der Tiefgarage ist auch auffällig, dass beim Aufgang zur Seidenhofstrasse alles rollstuhlgängig gebaut ist. Denn neben dem zweistufigen Absatz hat es eine rollstuhlgängige Rampe, welche direkt auf das Podest vor den Lift führt. So kommt man gut zum Lift und ins Erdgeschoss.
Der Gebäudekomplex wurde vom renommierten Architekturbüro Suter Suter AG entworfen. Der Komplex wurde zwischen 1977 und 1979 erbaut. «Das Flora-Komplex ist ein Musterbeispiel für den innerstädtischen Geschäfts- und Gewerbebau der 1970er-Jahre, der an der Pilatusstrasse mit der Luzerner Kantonalbank begonnen worden war.» (Bajrami, 15.10.2021)
Literatur:
Bajrami, F. (2017). Flora-Komplex. Verfügbar unter https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/flora-komplex/ (15.10.2021)
Raumbeschreibung Parkhaus Globus
In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Luzern, am Schnittpunkt zwischen der Pilatus- und Seidenhofstrasse befindet sich das Parkhaus Globus. Eine eher unscheinbare Einfahrt führt schlangenartig in den Untergrund, wo sich schliesslich die einstöckige Tiefgarage befindet, welche total 117 Fahrzeuge beherbergen kann. Kommt man unten an, fällt einem gleich die niedrige Raumhöhe auf. Mit meiner 1.90 Meter Körpergrösse fühlte mich an verschiedenen Stellen eingeengt, musste mich manchmal sogar Ducken, um auch an den 1.70 Meter hohen Stellen hindurchzukommen.
Diverse Leitungen sind von der Decke runtergehängt, welche dem Raum eine zusätzlich drückende Stimmung verleihen. Aufgrund der Lage im Souterrain sucht man natürliches Licht im ganzen Parkhaus vergebens, trotzdem wirkt der Raum nicht düster oder dunkel. Das gesamte Volumen wird durch diffuse Lichtstoffröhren ausgeleuchtet, welche mit ihrem sehr kalten Licht eine eher ungemütliche Lichtstimmung generieren, gleichzeitig aber auch ein sicheres Manövrieren im eher eng bemessenen Parkhaus ermöglichen.
Der Grundriss gestaltet sich äusserst verwinkelt, sodass man von keinem Standpunkt aus die gesamte Garage als Ganzes sehen kann. Diverse nischenartige Raumadditionen erschliessen dabei immer wieder neue Parkplätze, was bei erstmaligem Betreten daher äusserst unübersichtlich und verwirrend wirkt.
Der Raum wird hauptsächlich durch seine massiven, in Gelb gehaltenen Säulen definiert, welche einerseits die Decke tragen und andererseits auch gleich als Parkfeldabgrenzung gewisser Parkfelder fungieren. Die restliche Farbgebung wirkt äusserst steril, helle Farbtöne dominieren, selbst der fugenlose Hartbetonbelag am Boden ist in einem Hellgrau gehalten. Allgemein sind neben den gelben Signalelementen nur wenige andere Farben zu sehen, lediglich die Ausgänge sind jeweils in Rot oder Blau gestrichen und ermöglichen so eine leichtere Orientierung im Parkhaus. Allgemein fällt auf, dass im gesamten Parkhaus nur funktionale Materialen und Farben verwendet werden. Jede Farbe hat einen spezifischen Auftrag und signalisiert etwas spezielles; Ausgang, Parkfeld, Vorsicht oder ein Verbot. Betrachtet man die Oberflächenstruktur der einzelnen Materialien etwas genauer, merkt man dem Parkhaus auch deutlich an, dass es schon seit längerer Zeit in seiner aktuellen Form besteht: die Säulen sind vielerorts durch Fahrzeuge beschädigt und verkratzt, die Einfahrt wirkt stark abgefahren, die Parkfelder sind bei der heutigen SUV-Kultur nur noch mit viel Mut benutzbar, E-Ladestationen, welche im Jahr 2021 in den meisten Parkhäusern verbreitet sind, sind auch nicht vorhanden.
15.10.2021, David Schüpbach
Raumwahrnehmung Laborgasse – Loïc Widmer IA
Beschreibung des Raums | Laborgasse
Für jeden Lebensraum (privat zu Hause, in der Schule oder auf der Arbeit) haben wir verschiedene Bedürfnisse auf Einrichtung und Design. Obschon diese Bedürfnisse sehr individuell sind, sehe ich gewisse Gemeinsamkeiten, welche für uns alle den entscheidenden Cut zwischen Privat, Schule oder Arbeit machen. Wir brauchen im Gegensatz zur Einrichtung Zuhause eine klarere Struktur, weniger Elemente und mehr Funktionales. Oftmals sind die gewählten Materialien eher kahl und unbemerkbar, dafür sorgen sie für weniger Ablenkung und für eine praktische Umgebung. Auch Aussenbereiche, Strassen oder Kreuzungen können zu einem gewissen Grad differenziert werden und lösen unterschiedliche Emotionen in uns aus. Die Laborgasse empfinde ich nebst dem emotionalem Wert deshalb klar als helfenden Bestandteil eines Campus, welcher lediglich zur Nutzung von Studenten, Dozenten und Besucher dient.
Trotzdem löst das Durchgehen der Laborgasse gewisse Gefühle in mir aus. Aus emotionaler Sicht empfinde ich diese Strasse als symbolische Brücke im Campus. Der Weg in meine berufliche Zukunft, untermauert von der Verbindung von Trakt zu Trakt. Ich empfinde eine Sicherheit in mir, sowie ich die Strasse unbeachtet überquere, um von einer Vorlesung in die Nächste zu gelangen. Im Wissen, dass ich mit meinen Mitstudenten an diesem Ort den Grundbaustein für meine Karriere legen kann, erhält die Laborgasse automatisch einen emotionalen Wert für mich. Eine nebensächliche Handlung, wie das Überqueren einer Strasse, welche subjektiv gesehen dennoch einen gewissen Wert erhält.
Dessen ungeachtet stellt die Strasse keine Augenweide dar. Sie erfüllt den funktionalen Zweck und vereinfacht den Campus. Die Anordnungen der Lichtkomponente, der Veloparkplätze und der Eingänge wirken kahl, aber ordentlich. Die verwendeten Materialien machen die Strasse nicht besonders. Tagsüber wird die Strasse durch die Sonne mit Licht versorgt und nachtsüber beleuchten Bodenleuchten und LED-Kanäle bei den Velounterständen, die Strasse. Da die Laborgasse zwischen den Gebäuden liegt, ist es unumgänglich, dass die Strasse fast immer im Schatten ist.
Raumbeschreibung Globus Parkhaus
Das Globus Parkhaus liegt mitten in Luzern in der Nähe vom Bahnhof. Beim Betreten meines zugeteilten Raums, das Globus Parkhaus in Luzern, fühle ich mich trotz den ein- und ausparkenden Autos sehr sicher. Wahrscheinlich liegt es daran, weil zum besuchten Zeitpunkt nicht wirklich viel los war und es genügend Platz hatte, um den Raum näher zu erkunden. Ich bin überrascht wie klein das Parkhaus ist. Obwohl es sehr hell ist und das Parkhaus gut durchlüftet scheint, lädt es mich nicht ein, eine längere Zeit dort zu verweilen. Dies ist ja auch nicht der Sinn und Zweck eines Parkhauses. Es liegt ein typischer Parkhaus Geruch in der Luft, den ich nicht weiter beschreiben kann. Ich persönlich mag diesen Geruch. Vielleicht weil ich Autobegeistert bin? Abgesehen von unserer grösseren Personengruppe ist es verdächtig ruhig hier. Neben dem Surren der Automotoren und den quietschenden Reifen der Autos, hört man die Lüftung ganz leise im Hintergrund.
Das Geschäftshaus oberhalb des Globus Parkhauses wurde 1979 gebaut. Es beinhaltet ein Hotel, den Globus und diverse kleine Fremdmieter. Das Globus Parkhaus wirkt zum ganzen Gebäudekomplex sehr klein. Es ist sehr verwinkelter als andere Parkhäuser. Die Parkfelder haben gemäss VSS-Norm die Mindestbreiten erfüllt. Trotzdem konnte der Platz nicht überall ideal genutzt werden. Das Parkhaus ist ein Massivbau, welches durch eine lange Zufahrtsrampe von der Strasse oder durch mehrere Treppenhäuser mit Personenlifte vom Innern des Gebäudes erreicht werden kann. Die meisten Wände sind aus Beton. Vereinzelt hat es aber auch Wände aus Kalksandstein oder einem ähnlichen Mauerwerk. Ich denke dies war aus wirtschaftlichen und zweckmässigem gründen die richtige Materialwahl. Die grossen Spannweiten des Raums wurden mit gelben, massiven Stützen zwischen den Parkplätzen überbrückt. Die Farbwahl gelb, hat einen Signaleffekt und warnt die Autofahrer vor einem Hindernis. Auf Vouten, welche das Durchstanzen verhindern sollen, wurde verzichtet. Auffällig sind zwei grosse Unterzüge, welche keinen statischen Zweck haben, sondern die Mechanik der Rolltreppen verbergen. Diese Rolltreppen führen einen Stock oberhalb, in gegenrichtung in die höhere Etage. Neben den Stützen und den tragenden Wänden am Gebäuderand übernimmt der Liftschacht des Warenlifts, in der Mitte des Parkhauses eine tragende Rolle ein. An der Decke sind diverse Werkleitungen wie Abwasser, Wasser, Elektro oder die Belüftung des Gebäudekomplexes aufgehängt. Da diese Leitungen nicht in den Beton der Decke eingelegt wurden, verstärkt es die Tragfähigkeit der Decke. Die vielen Aufhängungen vermindern jedoch die Raumhöhe und erschaffen ein leicht erdrückendes Gefühl. Die Bodenplatte besteht ebenfalls aus Beton. Dieser wurde mit einem helleren Grau übermalt, vermutlich um das Parkhaus heller zu gestalten. In der Mitte der Fahrbahn hat es regelmässig, kleine Abwasserabflüsse, welche das Wasser und den geschmolzenen Schnee wegleiten.
Das sehr helle Licht der LED-Lampen und die hellen Wände tragen einen grossen Beitrag bei, dass man sich in dem Parkhaus sehr sicher fühlt. Das grelle Licht verleiht dem Parkhaus ein kaltes Ambiente. Tageslicht hat es in dem Parkhaus keines. Die massiven Stützen und Unterzüge schränken nicht nur die Sicht des Autofahrers ein, sondern beeinflussen auch den Licht- und Schattenwurf im Parkhaus.
Ramon Stöckli 15.10.2021
Raumbeschrieb: Die Laborgasse in Horw
Abb.1: Erster Eindruck Abb.2: Stimmung bei Dunkelheit Abb.3: Skizze Formsprache
Erster Kontakt
Ich kann mich noch an den ersten Kontakt mit diesem Aussenraum erinnern. In der Eile verkürzte mir die Laborgasse den Weg ins Atelier. Die Funktion des Raumes schätze ich, es ist gut beschriftet und dient dem Zweck.
Erste Begehung im Plenum
Bei der Begehung erblicke ich die Gasse mit anderen Augen. Die Umgebung aufzunehmen, scheint mir nicht leicht. Meine Sinne vermitteln mir dabei verschiedene Eindrücke. Die Bandbreite der Nutzung der Zufahrt ist gross und sehr verschieden. Zudem ist keine Struktur, keine Einheit zu erkennen. In mir herrschen gemischte Gefühle. Ich fühle mich durch die hohen Fassaden ein wenig eingeengt. Die Nachmittagssonne steht nicht mehr so hoch wie im Sommer, sodass die warme Sonne schon zu früher Zeit durch kühlen Schatten ersetzt wird. Die rötliche Fassade wirkt jedoch im Zusammenspiel mit der Sonne einladend warm.
Mit dem Einbrechen der Dunkelheit aktivieren sich die Nachtleuchten, welche lieblos entlang der Hecke mit dem selbem Abstand aufgereiht sind. Die Leuchtdichte der Leuchten scheint der schwere des Schattens nicht gerecht zu werden. Jedoch kommt in mir eine abendliche, ruhige Stimmung auf.
Würfel als Gegensatz zur Blockrandbauweise. Einzelne Würfel und dazwischen viel Platz.
Abb.4: Lichtwirkung Nacht
Raumstruktur
Die einzelnen Fassaden der Trakte ragen unterschiedlich tief in die Gasse hinein, was eine gewisse Unruhe vermittelt. Zwei identische Stahlbrücken in der Stockwerkebene C führen jeweils von Trakt II und III in die gegenüberliegenden Gebäude. An dessen Unterseiten befinden sich Spot-Lichter, die die Eingänge in die Gebäude betonen. Seitlich entlang der Zufahrt sind Veloständer-Konstruktionen aus verzinktem Stahl angebracht. Sie sind an der Unterseite mit je einer Neon-Röhre ausgestattet. Die verschiedenen Bodenbeläge (Asphalt und Zement-Plattenbelag) trennt eine Rinne, welche am tiefsten Punkt des gut sichtbaren, beidseitigen Gefälles verbaut wurde.
Möglichst Objektive Lichtanalyse des Raumes
Die in der Laborgasse angebrachten Leuchten weisen eine geringe Beleuchtungsstärke auf. Es entsteht ein leises, strukturiertes Lichtbild und die Leuchtmittel sind schwach gehalten. Sie beleuchten den Asphalt direkt und geben ein warmes Licht von sich. Die Anordnung der Leuchten ist technisch und übersichtlich. Es entsteht eine Optik von vielen Leuchtkegeln am Boden. Diese sind genau so gross, damit sie dem Betrachter den Weg weisen, jedoch nicht komplett ausleuchtet.
Abb.5: Skizze Fassadenstruktur
Die Problematik des Raumes
Mir ist aufgefallen, dass sich in diesem Bereich keine einzige Sitzbank befindet. Zudem scheint es so, als würde die Gasse kaum genutzt. Der Raum wirkt weder einladend noch vorteilhaft in einer Weise. Lieber wird der Umweg über die Passarelle zwischen den Hauptgebäuden genutzt. Diese wirkt trotz Überdachung einladend, hell und offen. Eine Durchquerung dieser ermöglicht Kontakt mit fremden Menschen und mit ihren vielen Sitzmöglichkeiten lädt es zum Verweilen ein. Dieser Effekt fehlt der Laborgasse eindeutig.
Die Transformation der Laborgasse wird eine spannende Aufgabe.

Gedanken zur Literatur AussenraumQualitäten, AussenraumRealitäten von Marlis Gander, 2015
Die Laborgasse ist als halböffentlicher Aussenraum zu definieren. (Gander, 2015, S.10) Durch seine Funktion und sein Standort ist die Gasse für alle zugänglich, hauptsächlich aber für studierende und arbeitende für und an der Hochschule gedacht. Fern ab von seiner Funktion wirkt der Raum jedoch recht kahl. Vor allem fällt eines auf. Bis auf ein paar Velofahren ist er menschenleer.
Es gilt für mich herauszufinden, wieso das so ist.
„Wie der gestaltete Aussenraum wahrgenommen und angeeignet wird, ist ebenso gesellschaftlich geprägt, jedoch auch individuell verschieden. Derselbe Raum kann unterschiedlich wahrgenommen und erlebt werden.“
Gander, M. (2015). AussenraumQualitäten, AussenraumRealitäten : Gestaltungsprinzipien für Planung und Architektur. vdf.
Die menschliche Wahrnehmung ist von Person zu Person verschieden und kann nicht wirklich vereinheitlicht werden. Gander erwähnt das Beispiel eines gemähten Rasens, der in positiver Weise als schön und gepflegt und in negativer Hinsicht als steril und unnatürlich angesehen werden. (Gander, 2015, S.12) Trotz verschiedener Ansichten kann man aber einiges über das menschliche Wohlbefinden sagen. Ein Aussenraum lebt von Begegnungen – ob freundschaftliche, zufällige oder passive Kontakte. (Gander, 2015, S.16) Gestaltet man eine Zone also so, dass sich eine Begegnung angenehm gestalten lässt, regt es viel eher zu einem längeren Verweilen an. Mit der Erwähnung des „charakteristischen Randeffekts“ zitiert Gander Derk de Jong (Gander, 2015, S.18), welcher beschreibt, dass sich Menschen länger aufhalten, wenn sie sich an etwas „festhalten“ können.
„Wenn Räume öde und leer sind – ohne Bänke, Säulen, Pflanzen, Bäume usw. – und wenn den Fassaden interessante Details fehlen – Nischen, Löcher, Torbögen, Treppen usw. – kann es sehr schwierig sein, Plätze zum Anhalten zu finden.“
Christoph Alexander (1977), zitiert in Gander, 2015, S.19
Es braucht also spannende Merkmale im Raum, um den Menschen anzulocken. Das Ziel eines Aussenraums besteht darin, dem Nutzenden ein Gefühl von Geborgenheit, Wohlbefinden und Offenheit zu entlocken. Befinden sich mehr Personen in einem Raum, lockt dies umso mehr Menschen an. So entsteht ein lebendiger Aussenraum mit zufälligen, spannenden und prägenden Begegnungen.
Der Laborgasse fehlt es an diesen Merkmalen. Keine einzige Parkbank, keine spannende Fassade. Keine Möglichkeit auszuatmen, eine kurze Pause einzulegen, kein Ort, an dem man sich orientieren und den nötigen Halt finden kann.
Es gilt für mich herauszufinden, wie man diesen Raum in ein Ort der Begegnung umwandeln kann.

Lichtverhältnisse in der Laborgasse
Die Lichtverhältnisse in der Laborgasse lassen sich durch getätigte Messungen vor Ort beschreiben.
Zur Nachmittagszeit ist mit 849 lx der Raum selbst am Schatten hell erleuchtet und mit 25’740 lx bei direkter Sonneneinstrahlung einladend warm. Im Gegensatz zum Tag sieht es bei Nacht anders aus.
Aus den Messungen sticht heraus, dass in der Nacht eine generelle Unterbelichtung herrscht. Trotz der hohen Anzahl an verschiedensten Leuchten ist in der Mitte des Raumes einen Lux-Verlust von 94% festzustellen. Anhand der Messung lässt sich auch vermuten, wie das Licht in diesem Aussenraum ursprünglich konzipiert wurde. Es galt nicht, den Raum auszuleuchten, sondern die nötigen Wege zu markieren, die in der Nacht benutzt werden. Die Fassade als Beispiel ist mit einem Lux-Wert von vier nicht das Augenmerk des Lichtkonzeptes.Die Lichtverhältnisse in der Laborgasse sind gemäss DIN EN 12464-2 (Bega, 2018) in den Verkehrsflächen ausreichend. Bezogen auf die Leuchtdichte, welche «am ehesten der menschlichen Wahrnehmung von Helligkeit» (PTB, 2016, S.8) entspricht, ist der Raum zu wenig beleuchtet.
Messungen
Mit dem Luxmessgerät liessen sich am 22.Oktober 2021 folgende Lux-Werte ablesen:
Zu beachten ist, dass das Lux-Messgerät Testo 540 eine «Genauigkeit von ± 3 Lux bzw. ± 3 % zur Referenz» in einem Lichteinfallswinkel von 90 Grad bietet. Um eine genauere Aussage über die Lux-Werte im Bereich der Laborgasse zu treffen, müsste eine Langzeitstudie durchgeführt werden.
16.56 Uhr: 849 lx inmitten des Raumes
959 lx an der Fassade
25’740 lx bei direkter Sonneneinstrahlung
19.23 Uhr: 48 lx inmitten des Raumes
4 lx an der Fassade
16’200 lx bei direkter Lichteinwirkung der Leuchte
329 lx bei den beleuchteten Velounterständer
Intervention Konzept
Abb.8: Gedankenskizze Intervention Abb.9: Grundrissüberlegung Intervention Abb.10: Visualisierung Konzeptidee
Quellenverzeichnis
Gander, M. (2015). AussenraumQualitäten, AussenraumRealitäten : Gestaltungsprinzipien für Planung und Architektur. vdf.
Bega. (2018). DIN EN 12464-2 Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten. Aufgerufen von https://www.bega.com/de-ch/wissen/ueber-licht-und-beleuchtung/18-richtwerte-und-normen/ (24.10.2021)
Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB: Messung von Licht. Photometrie. Aufgerufen von https://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_4/Messung_von_Licht_Photometrie.pdf (24.10.2021)
Abbildungsverzeichnis:
Abb.1 bis Abb.5: Bilder und Skizzen von Darius Vogel [23.9.21]
Abb.6: Notizen Besprechung im Plenum in der Gruppe [23.9.21]
Abb.7: Skizze Darius Vogel [20.10.21]
Abb.8 bis Abb.9: Skizzen von Darius Vogel
Abb.10: Visualisierung Tobias Zumstein