September 9, 2021 – Januar 21, 2022, Atelierfrankfurt, Frankfurt am Main/GER

Die Arbeit Vestige untersucht die erhaltenen Spuren vorheriger Nutzung und die Geschichte des Gebäudes. Die Arbeit, bestehend aus Installationen: Zeichnungen im Raum mit Licht und Ton, thematisieren den Kreislauf von Aufbau und Zerstörung. Die gezeichneten Spuren erzählen Geschichten und arbeiten so gegen das Vergessen. Sie evozieren Unsichtbares und Vergangenes. Als Fragmente überlagern sie sich in einer Tiefenstaffelung und verbinden sich mit dem Raum und der Jetzt-Zeit. Das gewählte Material bildet durch seinen transparenten Charakter als Leuchtkörper und Reflektor ein visuelles Echo.
Formal beziehen sich die Arbeiten auf das „Bild als offenes Fenster“ (Leon Battista Alberti, 1435) und die Bedeutung des Fensters als Ein- wie Ausblick. Inhaltlich setzt sich die Arbeit mit Archivmaterial aus den Jahren 1914–1943 aus dem Stadtarchiv Frankfurt am Main auseinander. Einschneidend für den Ort, an dem heute das ‚Atelierfrankfurt‘ ist, war der Großangriff auf den Osten der Stadt Frankfurt am Main in der Nacht des 4. Oktober 1943. Das Gebäude, das damals der Firmensitz der Familie Latscha war, wurde dabei massiv zerstört.
Förderung: Kulturamt Frankfurt am Main, Hessische Kulturstiftung