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Mit der Zeit umgehen

    Welche Antwort ist richtig?

    Forschende raten, …

    1. sich immer an festgelegte Zeitpläne zu halten und an deren Inhalten nichts zu ändern.
    2. den Lernstoff so zu verteilen, dass man sich tageweise stets auf ein einziges Thema konzentriert – Abwechslung ist schlecht für die Konzentration!
    3. zum Lernen stets gleichbleibende Zeitfenster vorzusehen.
    4. 20 Prozent Pufferzeit in jedem Zeitplan für Unvorhergesehenes einzuplanen.
    5. vor den Prüfungen geballt und zeitintensiv zu lernen.
    Hier die richtige Anwort aufklappen!

    3. zum Lernen stets gleichbleibende Zeitfenster vorzusehen.

    Zeit ist allgemein ein knappes Gut! Ein geschickter Umgang mit Zeit ist ein zentraler Schlüssel zum Lernerfolg. Doch wie nutzt man seine Zeit effizient? Wie hält man sie unter Kontrolle? Und wie teilt man seine Zeit so ein, dass man auch noch genug Freiräume hat? Der rechte Umgang mit Zeit ist eine Kunst, die gelernt sein will. Doch wie nutzt man seine Zeit effizient? Wie hält man sie unter Kontrolle? Und wie teilt man seine Zeit so ein, dass man auch noch genug Freiräume hat?

    Wie ist ihr Zeitmanagement?

    Prüfen Sie anhand des folgenden Tests Ihr Zeitmanagement:
    (Sollte der Test nicht korrekt angezeigt werden, können Sie die Testfragen auch einem PDF-Dokument herunterladen.)
    Zeitmanagement-Test herunterladen

    Go into Action!

    Sie haben nun auf den nächsten Seiten die Möglichkeit, spezifische Methoden für das Zeitmanagement kennenzulernen und am besten gleich auszuprobieren. Sie können dazu einfach über die untenstehenden Seitenzahlen auf die nächste Seite wechseln oder mit einem der folgenden Buttons gleich zum gewünschten Thema springen.

    Titelbild: time management by Vectors Point from the Noun Project

    Wie arbeite ich mit Zeitplänen?

    «Planung ist der beste Weg, um aus dem Verhaltensmuster des bloßen Reagierens herauszukommen und die Dinge rechtzeitig zu erledigen, damit es erst gar nicht zur Krise kommt.»

    (Knoblauch et al., 2019, S. 51)

    Forschungsbasiert lässt sich folgendes Vorgehen empfehlen:

    1. Ziele setzen

    Welche Prioritäten möchten Sie setzen? Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie erreichen möchten und formulieren Sie diese in konkreten Worte: Ziele erhalten grössere Verbindlichkeit, wenn sie schriftlich festgehalten werden. Die SMART-Methode hilft, Ziele eindeutig festzulegen und konkret messbar zu machen.

    SMART steht für:

    • Spezifisch: ein Ziel sollte so genau wie möglich formuliert sein.
    • Messbar: das Erreichen des Ziels sollte objektiv überprüfbar sein (wer/was/wann/wie viel/wie oft)?
    • Attraktiv: das Ziel sollte von allen Beteiligten akzeptiert werden.
    • Realistisch: das Ziel sollte stets für alle Beteiligten erreichbar sein.
    • Terminiert: das Ziel sollte zeitlich terminiert sein.

    2. Aufgabe erfassen

    Notieren Sie, welche Arbeiten (Tätigkeiten) Sie ausführen möchten bzw. müssen. Berücksichtigen Sie auch Aktivitäten, die nicht auf Ihr Studium bezogen sind Die Differenzierung nach Lernzeit, Arbeitszeit (Erwerb, Haushalt, Kinderbetreuung etc) und Freizeit kann helfen den Tag zu strukturieren.

    3. Zeitbedarf und Zeitbudget ermitteln

    Durchdenken Sie Ihre Zielsetzung(en) in allen Einzelheiten und schätzen Sie den Zeitbedarf ab. Fragen Sie sich, welche Zeitvorgaben und welche Termine Sie einhalten müssen.

    4. Zeitplan erstellen

    Achtung: Oft fällt es schwer, im Voraus den Arbeitsaufwand genau einzuschätzen. Verplanen Sie nur einen bestimmten Teil Ihrer Arbeitszeit, erfahrungsgemäss sollten nicht mehr als 50 Prozent, maximal 70 Prozent verplant sein. Die übrigen 30 bis 50 Prozent sollten Sie sich für Unerwartetes freihalten – vor allem für Störungen und Zeitfresser.

    Bedenken SIe bei der Planung, dass jeder Mensch während des ganzen Tages bestimmten charakteristischen Leistungsschwankungen unterliegt. Man spricht gemeinhin von Morgenmenschen (den sogenannten «Lerchen») und Abendmenschen (den «Eulen»). Finden Sie für sich heraus, welchem Typ Sie angehören und passen Sie Ihren Zeitplan entsprechend an. Keiner dieser beiden Grundtypen arbeitet besser oder schlechter als der andere – Eulen und Lerchen arbeiten nur unterschiedlich.

    5. Zeitplan überprüfen

    Zeitplanung ist ein fortlaufender Prozess, kein Plan ist in Stein gemeisselt – Pläne leben davon, aktualisiert zu Zeitplanung ist ein fortlaufender Prozess, kein Plan ist in Stein gemeisselt – Pläne leben davon, aktualisiert zu werden, besonders in einer Zeit der schnellen Änderungen. Seien Sie daher flexibel, fragen Sie sich laufend, welche Inhalte Sie in Ihren Zeitplan anpassen müssen und überprüfen Sie stets, wie viel Zeit Ihnen noch zur Verfügung steht.

    Tipp

    Dem einen fällt das überlegte Planen leichter als dem anderen. Probieren Sie verschiedene Methoden aus. Vielleicht können Sie mit einer grossen Pinnwand und bunten Zetteln oder mit einer Mind-Mapping-Software besser planen als auf einem Blatt Papier. Vielleicht entspricht Ihnen auch am ehesten eine Zeitmanagement-Software, wie z. B. meineZiele.

    Erstellen Sie einen Zeitplan!

    Eine Übung zur Gestaltung eines Wochenplans inklusive Vorlage können Sie hier herunterladen:
    Übung Wochenplan gestalten herunterladen


    Wie setze ich Meine Prioritäten?

    Kennen Sie das? Ein Arbeitstag beginnt, unzählige Aufgaben stehen an und es nicht ausreichend Zeit, sie zu erledigen. Alles auf einmal zu machen, wäre schlichtweg unmöglich. Wie gehen Sie vor? Wie entscheiden Sie, was ist wirklich wichtig ist?

    Prioritäten zu setzten, ist das A und O des Zeitmanagements. Um Aufgaben entsprechend ihrer Priorität erledigen zu können, gilt es zunächst, die Priorität überhaupt erst zu erkennen.

    Auf den ersten Blick scheint dies leicht. Prioritäten werden häufig vorgegeben, zum Beispiel den verbindlichen Abgabetermin einer Arbeit. Fehlt eine solch klare Vorgabe, oder kommen unerwartete Aufgaben hinzu, so steigt das Risiko, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren und sich zu verzetteln. Umso wichtiger ist es, sich stets zu fragen, was wirklich Vorrang hat. Hierzu kann das Pareto-Prinzip helfen.

    Das Pareto-Prinzip

    Ein typisches Verteilungsmuster zeigt, dass etwa 80% der Ergebnisse auf 20% der Anstrengungen zurückgehen. Dieses Prinzip lässt sich auch auf die Verteilung unserer Zeit und die erzielten Ergebnisse übertragen: Es besagt, dass sich 80 Prozent der Aufgaben in 20 Prozent unserer Zeit erledigen lassen. Umgekehrt sind für die verbleibenden 20 Prozent 80 Prozent der Zeit erforderlich.

    Abbildung: Das Pareto-Prinzip. Quelle: Knoblauch et al., 2019, S. 23.

    Um Ihre Zeit gewinnbringend zu nutzen, empfehlen wir Ihnen, folgendermassen vorzugehen:

    • Erstellen Sie sich eine To-do-Liste
    • Tragen Sie darin die erforderliche Zeit und die Wichtigkeit der einzelnen Aufgaben ein
    • Beginnen Sie morgens damit, sich den Prioritäten zu widmen
    • Erledigen Sie zunächst kleinere Aufgaben, die wirklich dringend sind. Das wird Ihnen das Gefühl vermitteln, einiges geschafft zu haben!
    • Widmen Sie sich dann den grösseren Aufgaben, die ebenfalls dringend sind.
    • Gehen Sie bei langwierigen und/oder schwierigen Aufgaben, strategisch vor: Konzentrieren Sie sich zunächst auf das Wesentliche und vervollständigen Sie die Aufgaben nur dann, wenn Sie auch Zeit dafür haben.
    • Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, immer alles perfekt machen zu müssen.
    • Verschwenden Sie keine Zeit mit unnützen Details.
    • Lernen Sie, gesunde Grenzen zu setzten und «nein» zu sagen.

    Mehr dazu:

    Das Das Eisenhower-Prinzip ist eine weiter Methode, welche das richtige Setzen von Prioritäten unterstützt. Dieses Prinzip gliedert Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit.

    Weiterführende Informationen

    50Minuten.de (2018). Die SMART-Methode: 5 Kriterien für gut definierte Ziele. 50Minuten.de.

    Erschaffe dich neu (08.12.2019), Wie du mehr erreichst, indem du weniger tust – Das Pareto Prinzip.


    Prokrastination – Wie gehe ich mit Zeitfressern um?

    «Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf Morgen»

    Prokrastination überwinden

    Das Internet ist voller Tipps, wie Sie Prokrastination bekämpfen können. Sollten Sie von Aufschieberitis betroffen sein, so können Ihnen folgende Empfehlungen helfen, das Problem zu erfassen und dagegen anzugehen.

    Zeitanalysen durchführen

    Führen Sie während ein bis zwei Wochen Buch über Ihren Zeitverbrauch und erfassen Sie Zeitverschwender. Raster für Zeitanalysen herunterladen

    Ursachen festlegen

    Prokrastination kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Meistens entsteht sie, wenn man sich vor einer Aufgabe fürchtet, Angst hat, kritisiert zu werden oder gar zu versagen. Jedoch spielen auch weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wie Mangel an Klarheit, unrealistische Ziele, falsche Prioritätensetzung oder eine schlechte Zeiteinteilung. Die Verlockung, sich ablenken zu lassen und einfachere Dinge zu erledigen wird immer grösser. So entsteht eine Art Teufelskreis bei dem sich Angst, Unlust und das daraus entstehende Bedürfnis nach Eskapismus gegenseitig verstärken.
    Neigen Sie zur Prokrastination? Welche Faktoren könnten bei Ihnen die Auslöser sein?
    • Mindset gegenüber dem Aufschieben («es ist ja nicht so schlimm»)
    • Furcht vor einer Aufgabe/Angst zu versagen
    • Mangel an Klarheit
    • Unrealistische Ziele
    • Falsche Prioritätensetzung
    • Schlechte Zeiteinteilung
    • Suche nach Ablenkung
    • Attraktivität der digitalen Welt (social Media, Netflix, …)
    • Bedürfnis nach sozialen Kontakten (besonders digital)
    • …

    Hemmschwellen überwinden und ins Handeln kommen

    Unser Hirn ist darauf programmiert, grossen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen. Aufschieben kann dann ein Zeichen dafür sein, dass Ihnen diese Aufgabe zu gross vorkommt, oder dass Sie Ihre Ansprüche zu hoch ansetzen. Versuchen Sie, die Aufgaben schrittweise anzugehen, teilen Sie diese in kleine, übersichtliche Häppchen auf – und zwar bis zu dem Punkt, wo sie Ihnen realisierbar erscheinen. In einem ersten Schritt geht es darum, die Hemmschwelle zu überwinden und ins Handeln zu kommen. Aufschieberitis ist vor allem ein Problem der anfänglichen Überwindung. Sobald Sie es einmal geschafft haben, sich für die Arbeit zu motivieren, werden Ihnen die nächsten Schritte viel leichter fallen. Der folgende Kurzfilm von Ali Abdal bietet Ansatzpunkte, wie sie Prokrastination stoppen können.

    How to stop Procrastination by Ali Abdal


    Weiterführende Links

    Blog Timothy A. Pychyl <https://www.psychologytoday.com/us/blog/dont-delay>

    Arte. Morgen, morgen, nur nicht heute… Es lebe die Prokrastination!

    Srna, S., Schrift, R. Y., & Zauberman, G. (2018). The illusion of multitasking and its positive effect on performance. Psychological Science 29(12), 1942-1955.

    Urban, T. (2016). Inside the mind of a master procrastinator. TED Talk.

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