Verschiedene Forschungsgruppen haben sich zusammengeschlossen, um die Legionellen-Thematik multidisziplinär und umfassend im Rahmen eines Forschungsprojekts zu bearbeiten. Das anfangs 2020 gestartete Projekt «Legionellen-Bekämpfung in Gebäuden» (LeCo) wurde im Auftrag des Bundes lanciert und dauert vier Jahre.
Als Reaktion auf die zunehmende Häufigkeit von Legionellose-Fällen in der Schweiz hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), bei dem die Zuständigkeit für Trinkwasser als Lebensmittel liegt, im Jahr 2017 einen Höchstwert für Legionellen im Dusch- und Badewasser festgelegt. Zudem hat das BLV das Forschungsprojekt LeCo «Legionellen-Bekämpfung in Gebäuden» («Legionella control in buildings») lanciert, an dem sich auch die Bundesämter für Gesundheit (BAG) und Energie (BFE) beteiligen.
Der offizielle Start erfolgte Anfang 2020. Geleitet wird das Projekt von einem multidisziplinären Team seitens Eawag, Hochschule Luzern, Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut und Kantonales Labor Zürich (siehe Rubrik Teams).
Während der nächsten vier Jahre untersucht das Konsortium, wie das Legionellen-Infektionsrisiko beim Duschen bewertet werden kann. Zudem wird eine Verbesserung der Probenahmestrategie angestrebt und die Anwendung von Schnellnachweisverfahren zur korrekten Erkennung von Kontaminationen in Gebäuden soll optimiert werden. Weiter gilt es, die Zusammenhänge zwischen Infektionsquellen in der Umwelt und Krankheitsfällen zu erfassen und neue Erkenntnisse zur Ökologie von Legionellen in Trinkwassersystemen zu erlangen.
Letztendlich sollen Management-Strategien zur Verringerung des Risikos einer Legionellen-Kontamination in Gebäuden entwickelt werden. Neben den Forschungsaspekten stehen aber auch die Sensibilisierung und der verstärkte Austausch zwischen verschiedenen betroffenen Akteuren im Fokus. Des Weiteren soll die nationale und internationale Zusammenarbeit in diesem Themenfeld gestärkt werden.
Hauptprojektseite: http://eawag.ch/leco