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Smart Factory – Symbiose von künstlicher und menschlicher Intelligenz

Wird die Welt noch funktionieren so wie wir sie heute kennen, wenn Roboter unsere Arbeit erledigen? Fast alle von uns haben sich schon einmal etwas in diese Richtung gefragt. Doch wie sieht es wirklich aus mit dem Einzug der Robotik in unserer Arbeitswelt?

Immer wieder hören wir, dass wir bald nur noch Statisten sind und uns selbst unsere Jobs vernichten. Roboter werden nie müde, brauchen keine Ferien und machen keine Fehler sind wahrscheinlich in diesem Zusammenhang die meist gehörten Argumente, um unsere Angst vor dem Verlust aller Arbeitsplätze zu schüren und die Zurückhaltung gegenüber Roboter zu steigern. Mit der Smart Factory ist diese Angst noch einmal gestiegen. Denn da arbeiten nur noch Roboter untereinander und der Mensch greift nur noch im Notfall ein.

Smart Factory in der Industrie
Smart Factory in der Industrie

Im Kern geht es bei der Smart Factory darum, Maschinen und Anlagen mit Hilfe von Software so zu vernetzen, dass sie intelligent miteinander kommunizieren und ihre Arbeitsschritte automatisiert aufeinander abstimmen. Diese Vernetzung erfolgt sowohl innerhalb einer Fabrik, aber zukünftig vor allem innerhalb von Produktionsnetzwerken. Im Mittelpunkt einer Smart Factory steht die echtzeitfähige, intelligente, horizontale und vertikale Vernetzung von Menschen, Maschinen und Objekten komplexen Produktionssystemen.

Neue und geänderte Aufgaben kommen auf die Mitarbeiter zu. Arbeitsmuster verändern sich. Die Nutzung von Mobile Devices wird alltäglich. Intelligente Mensch-Maschinen-Assistenzsysteme unterstützen die Beschäftigten in der Smart Factory. Sie werden zweifellos viele traditionelle Berufe und die Nachfrage nach Qualifikationen verändern. Eine Prognose-Studie zur Arbeitslandschaft 2040 prognostiziert die Veränderungen der nachgefragten Qualifikationsprofile innerhalb der nächsten 25 Jahre: Für die Einrichtung und Überwachung von Maschinen werden in der digitalisierten Welt eher höhere Qualifikationen benötigt; die Nachfrage nach ungelernten, gelernten oder sogar qualifiziert ausgebildeten Arbeitskräften könnte um bis zu einem Fünftel zurück. Folgt daraus nun zwingend die menschenleere Fabrik?

„Niemand kann heute sagen, wie genau sich die Wirtschaft durch die Digitalisierung verändern wird. Das Schlagwort Industrie 4.0 verweist nicht auf etwas Abgeschlossenes, sondern auf eine Entwicklung, die in vollem Gange ist. Es gibt keinen Masterplan, der uns sagen könnte, was wir tun müssen,  um das  Beste aus den Möglichkeiten der Digitalisierung zu machen.“

Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender ThyssenKrupp, in Davos (FAZ 31.1.2016)

Nein, nicht zwangsläufig. Leerer wird es aber schon. Die Smart Factory funktioniert nur durch vernetzte Kommunikation, die neue Herausforderungen mit sich bringt und neue Standards in der Netzwerkkommunkation setzt. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine anders. So werden viele neue Arbeitsplätze entstehen, die sich an die veränderten Umstände anpassen. Vor allem wird es zu einer Umschichtung in Richtung IT-Tätigkeiten kommen. Wie genau so ein Arbeitsplatz aussehen könnte, beschreibt «mensch-maschine-forschritt».

«Die höchste Form der Technologie ist nicht die vollständige Autonomie, sondern Automation und Autonomie, die sehr schön elegant mit dem menschlichen Bediener verbunden sind.»

David Mindel l MIT-Professor und Pionier der autonomen Robotik

Schlussendliche ist es aber nicht bloss eine technische Frage, denn eine solche Entwicklung hat grosse gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Konsequenzen. Auch wenn die technologische Möglichkeiten und Lösungen vorhanden wären, muss der Mensch bereit sein und sich auf diese Veränderungen einlassen wollen. Dies ist wahrscheinlich die grösste aller Hürden und braucht am meisten Zeit für die Umsetzung. So wird auch im nachfolgenden Beitrag intensiv weiterdiskutiert über die Frage wie es weitergeht – mit oder gegen Roboter.

 

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romano

Romano Girardi ist Student bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul "Digitale Transformation in der Industrie" des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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