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Die Vorteile von Smart Services

Das Ziel für eine gewinnorientierte Unternehmung ist stets die bestmöglichste Aktion auszuführen – maximaler Output mit minimalem Input. Smart Services bringen diesen Ansatz auf das nächste Level. Doch welchen genauen Mehrwert erzeugen sie?

„Visionäre sagen voraus, dass die zukünftigen Fabriken um 30% produktiver sein werden dank Smart Services“ – Mike James (ATS)

Ein wichtiger Bestandteil des Megatrends «Industrie 4.0» des letzten Jahrzehnts sind die Smart Services. Ein Smart Service stützt sich auf Daten von Maschinen, Sensoren und Menschen. Daten werden generiert, gesammelt und anschliessend mit Algorithmen bzw. künstlicher Intelligenz interpretiert. Wenn sie richtig analysiert und Verhaltensmuster ausgelesen werden können, kann es monetär in der Industrie, als Service, eingesetzt werden. Dies führt in zukünftigen Industrien zu 4 Vorteilen.

  1. Maintenance

Mit Internet und Sensor ausgestatteten Maschinen können laufend, in Echtzeit überwacht werden. Durch die Datenanalytischen Tasks können potentielle Schäden vorzeitig abgefangen werden, um Stillstandzeiten zu vermeiden. Wenn die Verhaltensweise der Maschine auf einen Defekt hinweist, kann eine Maschine selbständig einen Servicetechniker organisieren. Die Voraussetzung dafür ist, dass alle Akteure miteinander vernetzt sind. Nachfolgend ein Beispiel in einer Industrie, welche Förderbänder einsetzen. Die Daten der Förderbändern werden laufend gesammelt. Durch fortgeschrittene Algorithmen wird festgestellt, dass der Luftdruck von Förderband 22 nicht mit den restlichen übereinstimmt. Die Anlagegeschwindigkeit wird falls notwendig reduziert, Service Anfrage eröffnet und mögliche Alternativen berechnet, sollte es zu einem Ausfall kommen.

  1. Automation

Smart Services werden in der ganzen Wertschöpfungskette eingebunden. Sie ermöglichen einen hohen Grad an Automation durch standardisierten Datenschnittstellen von Lieferanten über die operativen -, IT – und Verkaufstätigkeiten bis zum Endkunden. Im Gegensatz zur heutigen Montagelinie, wird in Zukunft ein Roboter von Baustation zu Baustation fahren, um das Produkt bauen zu lassen. Höhere Automation, gefolgt von mehr Flexibilität bei Anpassungen, da die Produktion nicht mehr angereiht werden muss.

  1. Qualitätskontrolle

Die Qualität ist für jede involvierte Partei in der Wertschöpfungskette wichtig. Die Sensorik kann Daten wie Temperatur, Rohmaterial, Transport oder beschädigtes Material sammeln. Qualitätscheck können einfacher und schneller durchgeführt werden. Dies ist vor allem in der Medizin eine wünschenswerte Eigenschaft. Die Herstellung und Transport von kritischen Medikamenten kann mit Sensorik (Temperatur, Feuchtigkeit) aufgezeichnet und in eine unveränderbare Datenbank geschrieben werden. Das Schweizer Startup Modum AG will genau das im Zusammenspiel mit der Blockchain Technologie ermöglichen. Anbei das Video angefügt oder Link hier.

  1. Aufrüstbarkeit

Die Maschinen und Geräten sind mit dem Internet verbunden. Mit «Over-the-air» Programmierung kann neue Software und Konfigurationen über das Internet ausgerollt werden. Die Maschinen aktualisieren sich selbständig, um von verbesserten Funktionen zu profitieren. Der Service überprüft Versionen, aktualisiert die Komponenten, verhindert Ausfallzeiten während der Aktualisierung und erstellt Sicherungen für potentielle Fallback Szenarien. Das beste Beispiel dieses Potentials in der Industrie ist Tesla. Tesla führt das Feld in diesem Bereich an. Jede Woche werden etwa 20 technische Änderungen an einem Tesla Model S vorgenommen. Vieles davon geschieht in direkter Reaktion auf das, was die Kunden über ihre Fahrpraxis melden oder über die Fahrdaten, welche ausgewertet werden. So sollen „real-time“ Daten, die in der Praxis gesammelt werden, bei der Weiterentwicklung der Software helfen und so die Leistung, Reichweite und Ladeverhalten verbessern. Mehr dazu hier.

Die vier Vorteilen bestätigen das Zitat, dass die zukünftigen Fabriken produktiver sein werden. Um vollumfänglich von ihnen zu profitieren, ist jedoch ein hoher Standard von maschineller Intelligenz notwendig.

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gilles

Gilles Voutat ist Student bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul "Digitale Transformation in der Industrie" des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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