11. November 2016

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Was die Wahl von Donald Trump für den Schweizer Immobilienmarkt bedeutet

 

trump-1266569_1280-kopieDie USA hat zum Erstaunen vieler Beobachter Donald Trump zum neuen Präsidenten gewählt. Entgegen den Befürchtungen haben die Finanzmärkt in den ersten Tagen positiv reagiert. Nun stellt sich die Frage, was die Präsidentschaft von Trump mittel- und längerfristig für den Schweizer Immobilienmarkt bedeutet.


Anziehende US-Binnenkonjunktur

Die Republikaner haben nicht nur das Weisse Haus erobert, sondern verfügen
auch im Senat und Repräsentantenhaus jeweils über die Mehrheit. Damit ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Jahren eine wirtschaftsfreundliche Politik betrieben wird. Auch wenn Trumps Agenda diffus ist und einiges Überraschungspotential birgt, sind doch wesentliche Eckdaten klar: Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben sollen massiv erhöht werden, Steuern für Privatpersonen und Unternehmen sollen gesenkt werden und unter dem Stichwort „America first“ sind protektionistische Tendenzen absehbar. Fraglich ist, wie es mit den anstehenden Freihandelsabkommen weitergehen wird.

All dies sollte dazu führen, dass die Binnenkonjunktur in den USA anzieht. Die vorgesehenen Leitzinserhöhungen dürften somit noch im Dezember, spätestens aber Anfang nächsten Jahres umgesetzt werden. Wie es nach der wahrscheinlichen Absetzung von Frau Yellen weitergehen wird, ist offen. Die Importe der USA dürften durch neue Zölle und Steuern verteuert und damit reduziert werden. Dies dürfte vor allem Asien und Lateinamerika treffen, kann unter Umständen aber sogar zu einer weltweiten Konjunkturabkühlung führen.

Negative Impulse für Europa

Eine protektionistischere USA, die zudem zu Wachstumsverlangsamungen in Asien und Lateinamerika führt, ist keine gute Nachricht für Europa: die angelaufene wirtschaftliche Erholung dürfte zumindest keine zusätzlichen Impulse erhalten. Eher wahrscheinlich sind dämpfende Einflüsse. Damit dürfte die EZB unabhängig von der Politik der amerikansichen Notenbank gezwungen sein, die Zinsen weiterhin sehr tief zu halten oder sogar nochmals zu senken, um die Wirtschaft nicht abzuwürgen. Auf politischer Ebene ist anzunehmen, dass bei den anstehenden Wahlen die Protestparteien auch in Europa weiter zulegen werden. Die damit einhergehenden Unsicherheiten könnten zu einer gewissen Flucht in Sachwerte und sichere Währungen führen.

Schweizer Immobilienpreise weiterhin stabil bis positiv

Solange die Wirtschaft im Euroraum nicht Fahrt aufnimmt und die EZB nicht an der Zinsschraube dreht, wird die SNB weiterhin gezwungen sein, die Negativzinsen beizubehalten oder sogar auszuweiten. Zunehmende Unsicherheiten im Euroraum und damit zusammenhängender Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken dürften diese Tendenz noch verstärken. Damit werden Schweizer Immobilien sowohl zu Wohn- als auch zu Anlagezwecken weiterhin wertstabil sein oder sich sogar nochmals leicht verteuern. Sollten  multinationale Unternehmen aufgrund Trumps protektionistischen Tendenzen diskriminiert werden oder darauf basierend sich eine Weltwirtschaftskrise entwickeln, würde das durch eine Wachstumsabschwächung auf den Schweizer Immobilienmarkt durchschlagen und sich primär in den Hotspots bemerkbar machen. Kurz- und Mittelfristig sind wenig negative Auswirkungen auszumachen. Die Auswirkungen der anstehenden politischen Entscheide im Zusammenhang mit der Masseneinwanderungsinitiative dürften von wesentlich grösserer Tragweite sein.

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