PARTERRE – Umnutzung leerstehender Erdgeschosse I Nicole Hartmann, Markus Gmünder, HSLU
Was sind die architektonischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren, damit durch eine Umnutzung von leerstehenden Erdgeschossen schleichenden Degradationsprozessen im Stadtbild nach innen und aussen entgegengewirkt werden kann? Welche Akteur*innen gilt es dabei zu berücksichtigen und bei der Entwicklung von Strategien und Instrumenten einzubeziehen? Die Ausführungen zum Projekt «PARTERRE – Umnutzungen leerstehender Erdgeschossen» greifen diese Fragen auf und zeigen am Beispiel der Stadt Luzern anhand von drei verschiedenen Szenarien, welche Prozesse und Treiber sich dahinter verbergen. Eine Typisierung der Potenziale konkreter Erdgeschossbeispiele soll darüber hinaus erste Hinweise für mögliche innenarchitektonische Handlungsansätze liefern, um einen Beitrag zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt zu leisten.
HSLU, CC Innenarchitektur + CC Regionalökonomie I Das interdisziplinäre Team der Hochschule Luzern setzt sich zusammen aus den Departementen Wirtschaft und Technik & Architektur. Im ITC-Vorprojekt Parterre – Umnutzung leerstehender Erdgeschosse werden mit dem Kompetenzzentrum Innenarchitektur die baulich-/gestalterischen Fragen beantwortet. Das Institut für Betriebs- und Regionalökonomie behandelt die Fragen zu den regionalökonomischen Rahmenbedingungen und Konzepten.
ORTSKERNE BELEBEN I Alain Beuret, EspaceSuisse
Der Strukturwandel in den Zentren, d.h. die ausziehenden Läden, das wegbrechende öffentliche Leben und der latente Verlust an Identifikation wiegen schwer und beschäftigen Behörden, Gewerbetreibende und Hauseigentümerinnen und -eigentümer gleichermassen. Die Nutzungsstrategie unterstützt Städte und Gemeinden, den Wandel in den Ortskernen zu steuern. Sie verbindet die strategischen Arbeiten der Verwaltung mit einem partizipativen Ansatz, ermöglicht eine systematische Übersicht über die Nutzungspotenziale in der Altstadt oder dem Ortszentrum und macht einen möglichen Pfad für die Zukunft sichtbar. Jede Stadt ist ein Spezialfall, obwohl die Entwicklung jeweils ähnlichen Prozessen unterliegt. In vertiefenden Workshops werden Potenziale und Gefahren der neuen Situation erkannt und eine spezifische Perspektive zentwickelt, um daraus Massnahmen für die Umsetzung hin zu einem attraktiven Ortskern zu finden.
EspaceSuisse I EspaceSuisse ist der Schweizer Raumplanungsverband. Er informiert, berät und unterstützt Kantone, Städte, Gemeinden in Planungs-, Bau- und Rechtsfragen. EspaceSuisse vernetzt Fachleute aus Raum- und Verkehrsplanung, Architektur und Jurisprudenz. EspaceSuisse wurde 1943 als Schweizerische Vereinigung für Landesplanung gegründet. Seither vernetzt sie die Akteure in der Raumplanung, um eine koordinierte, die Ressource Boden effizient nutzende Raumentwicklung zu fördern.
REGROUND PORTO I João Machado, Oitoo
We’re not worried about the historic centre. It works, whether we like that global brands and souvenir shops have overtaken the touristic streets, or not. As soon as one moves away from the old Baixa, it’s impossible to remain indifferent to the vast succession of empty shop windows of closed businesses. Soon, one reaches the conclusion that this is not a local problem or due to poor location, street importance and building typology. The problem doesn’t seem to be any of those factors, but rather ourselves. We, as citizens and consumers, are the problem and the reason why ground floors everywhere remain empty, underused and waiting. We value a lifestyle where the car takes a central role. The convenience of parking under a periphery shopping mall and the habit of concentrating the week’s shopping in one single day have become part of our routines. Too bad if neighbourhood life is found wanting: the bakery below, the butcher in the corner, the zero Km fruit vendors are nowhere to be found… it doesn’t seem, credible to imagine that this sort of life will make its comeback any time soon. What to do, then, with all these closed ground floor spaces?
oitoo I Oitoo is an architectural practice of experienced architects active on several fronts and focused on reuse and reactivation of spaces and territories, established in 2017 and based in Porto. Oitoo is currently engaged with private and public commissions, such as the refurbishment of the Benfica Market, for the City of Lisbon as a result of an open competition. The practice is both office, committed to designing and building architecture, but also observatory, where we look at alternatives for the urban and territorial issues, such as the underused places and buildings. Oitoo combines design and construction with intense academic activity and publications.
COWORKING + COMMUNITY I Priska Olivetti, Atelier Olivetti Ben
Der Kleinhafen ist ein Coworking Space erster Stunde. Im Hafen von Basel vor 6 Jahren geboren, hat er sich mit der damals neuen Arbeitsform der sharing economy, also der gemeinschaftlichen Nutzung von Räumlichkeiten und Infrastrukturen, weiterentwickelt, bis er vor knapp drei Jahren näher ins Zentrum, an die Feldbergstrasse umgezogen ist. Dort hat er zwei unterschiedliche Immobilien im Erdgeschoss bezogen. Ein Vergleich der beiden Lokalitäten zeigt interessante Aspekte im Zusammenspiel von Architektur und Betrieb auf und wie Orte und deren Nutzung von der Strasse her gelesen und interpretiert werden. Das Atelier Olivetti Ben nimmt das Thema Coworking als Anlass, über den laufenden Diskurs von Nutzungsüberlagerungen und verschwimmenden Grenzen in der Innenarchitektur zu sprechen.
Atelier Olivetti Ben I Das Atelier Olivetti Ben beschäftigt sich mit Architektur, Innenarchitektur und Szenografie. Die Projekte des Büros umfassen vorwiegend Bauten im Bestand. Die Interventionen sind von der bestehenden Substanz inspiriert und subtil in die Architektur integriert. Es ist dem Atelier ein Anliegen mit den Projekten eine Geschichte zu erzählen, welche im Gesamtprojekt, jedoch auch im Detail, bewusst und auch unbewusst ablesbar ist.