Mögliche Potenziale
In der Kombination der erarbeiten Big Shifts mit den charakteristischen Stärken der HSLU zeigten sich spannende Eigenschaften und erste Potenziale für die Lehre der Zukunft ab. Zuerst alleine und danach im Zweierteam reflektierten die Anwesenden die gesammelten Daten und abstrahierten Potenziale und Handlungsfelder für die HSLU 2030.
Mögliche Potenziale und Handlungsfelder. Ein Baum mit vielen Ästen
Maximale Individualisierung, Co-Autorenschaft im Team und eine weitgehende Auflösung bekannter Strukturen – die Gruppe ist sich bezüglich möglicher Potenziale für die Zukunft relativ einig. Visualisiert werden die Ideen mit einer Baumästhetik:
Den Baumstamm, das Grundgerüst also, bildet das Basiswissen, das bereits heute studiengangübergreifend sehr ähnlich ist. Es könnte zukünftig gemeinsam und nicht in jedem Studiengang oder Institut einzeln vermittelt werden. Die Äste symbolisieren spätere Spezialisierungen, die völlig frei wählbar sind.

Alternativ kann der Baum umgekehrt werden: Die Studierenden erlernen zu Beginn spezifische Kompetenzen und vernetzen sich später mit den anderen Disziplinen.
Auch die Kombination der beiden Varianten wird in Erwägung gezogen. Einig ist man sich darin, dass ein Verschmelzen aller Institute im Baumstamm auch eine administrative Entlastung bedeuten würde.
Konkret werden folgende Potenziale erkannt:
- Eine maximale Individualisierung und Befähigung zu individuellen Wegen. Die Studierenden poolen sich selbst zu Interessensgruppen, Module und Studiengänge würden damit obsolet. Die Studienwege der Lernenden richten sich nach den Bedürfnissen der Industrie, der Branche oder globalen Herausforderungen.
- Interdisziplinäre Autorenschaften im Team. Es wird gemeinsam geschaffen und Studierende werden radikal interdisziplinär ausgebildet. Da man die zukünftige Berufslandschaft zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kennt, muss die Ausbildungsstruktur auch langfristig ein organischer Prozess bleiben.
- Nach dem Absolvieren des stabilen Grundgerüsts wählen Studierende Angebote aus den flexiblen Ästen aus, um die nötigen Kompetenzen zu erwerben. Die Öffnung zur Studienganglosigkeit könnte auch ökonomisch relevant sein.
- Die aktuelle Struktur der Lehre an der HSLU würde folglich aufgelöst. Veränderungen gäbe es demnach im Lerncurriculum (z.B. Projektmodule nicht ans Semester gebunden, vertical studios, selbstgesteuerte Projektarbeit im realen Umfeld), im Wissenskreislauf und in der Etablierung einer Fehlerkultur.
- Die Bildung der breiten Masse wird durch das Baumprinzip gefördert: Im Fundament werden die MINT-Fächer erarbeitet und die eigene Vertiefung danach in den Ästen gefunden. Dabei stehen fachliche, aber auch Sozialkompetenzen im Zentrum, gelernt soll im Team und mit einem problem-based learning approach werden.
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