Architekten: Peter Märkli & Stefan Bellwalder
Adresse: Via Stazione Vecchia 2, Giornico TI
Bauherrschaft: Fondazione La Congiunta, Affoltern am Albis
Baujahr: 1990 – 1992
Nutzung: Museum
La Congiunta befindet sich am nördlichen Ende der Gemeinde Giornico. Diese ist eingebettet in das Leventinatal. (Quelle: Laura Schnyder, 2019)
Peter Märkli gründete die Stiftung La Congiunta und entwarf in Zusammenarbeit mit Stefan Bellwalder das Museum. Der Bau wurde eigens für die Bronzeskulpturen und -reliefs von Hans Jospehsohn entworfen, welcher ein langjähriger Freund Märklis war. Die Grundidee der Stiftung war sehr einfach: Ein Grundstück kaufen, ein Haus bauen, Plastiken hineinstellen, tagsüber die Tür offen lassen, damit wer will, eintreten und schauen kann. Märkli stiess zufälligerweise in einer Zeitung auf ein Inserat für das Grundstück in Giornico. Bei der Entscheidung, das Grundstück zu kaufen, spielte es eine grosse Rolle, dass die romanische Kirche San Nicolao unweit davon entfernt steht. Denn Märkli hat einen starken Bezug zur Romanik und kennt die Kirche in Giornico sehr gut. (Quelle: Bauforum)
Hans Josephsohn, der aus Königsberg stammende Bildhauer absolvierte ein Kunstsudium in Florenz, bevor er 1938 in die Schweiz kam. Er lehrte bei dem Bildhauer Otto Müller und bezog 1943 sein erstes eigenes Atelier. Josephsohn interessierte sich in seiner Arbeit stark für bildhauerische und künstlerische Fragen. Er arbeitete stets mit der Masse, dem Volumen, den Proportionen und dem Gleichgewicht seiner Skulpturen. Reale Personen dienten ihm stets als Inspiration, doch hatte er nie das Ziel naturalistische Abbilder zu fertigen. Meistens verwendete er Gips um seine Reliefs und Skulpturen zu fertigen, arbeitete aber oft darauf hin, schlussendlich einen Bronzeabguss der Originale zu fertigen. Peter Märkli war das Werk von Hans Josephsohn ein wesentlicher Impuls für die Entwicklung seines eigenen Umgangs mit den architektonischen Fragestellungen zu Volumen, Proportion und räumlichen Bezügen. Durch das Museum La Congiunta wurde das Werk von Jospehsohn erstmals einem breiterem Publikum bekannt. (Quelle: Hauser & Wirth)
Kirchen der Saintonge. Peter Märkli entdeckte diese Bauwerke aus der Romanik auf einer Reise durch Frankreich. Sie dienen ihm seither als Inspirationsquelle. (Quelle: Werk, Bauen + Wohnen)
Grundriss (Quelle: FACES – journal d’architecture)
Längsschnitt (Quelle: FACES – journal d’architecture)
Perspektivische Darstellung (Quelle: Michelle Brunner & Emmanuel Gnagne, 2019)
Explosionszeichnung Dachaufbau (Quelle: Michelle Brunner)
La Congiunta im Kontext des Grünen Leventinatals und der Wohnhäuser am Ende der Gemeinde. (Quelle: Die Ansicht der Frontfassade ist während des Spaziergangs stets im Blickfeld des Besuchers. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Die Ansicht der Frontfassade ist während des Spaziergangs stets im Blickfeld des Besuchers. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Das Museum ist mit einem Fussweg erschlossen und wird umgeben von einem Rebberg und den bewachsenen Hängen des Tals. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Handskizze (Quelle: Emmanuel Gnagne, 2019)
Die Silhouette der Frontfassade bildet die Raumproportionen der dahinterliegenden Ausstellungsräume ab. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Handskizze (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Die Scobalitplatten des Oblichtaufbaus wirken im Gegenlicht orange. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Das Schalungsmuster der Sichtbetonfassade folgt aussen dem Entwurf von Peter Märkli und weist deshalb bewusst gesetzte Versätze auf. Im Innenraum wurde das Anordnen der Schalungstafeln dem Baumeister überlassen. Märkli wollte damit verhindern, dass seine künstlerischen Absichten mit den Absichten von Josephsohn in Konkurenz treten. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Die Betonfassade weist an vielen Stellen Verwitterungsspuren auf. Das Wasser hat markante schwarze Striche hinterlassen und die Algen bilden beim Übergang zum Boden einen grünen Saum. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Auch die Erscheinung des Schiebetors zum Kellerraum wird von Verwitterungsspuren bestimmt. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Eine Stufe aus Beton, die aus der Wand ragt sowie eine Tür aus feuerverzinktem Stahl bilden die Schwelle zum Innenraum. (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Ausschnitt Eingangssituation (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Im ersten Ausstellungsraum sind Werke aus einer frühen Schaffungsphase Josephsohns aufgehängt. Es handelt sich um sehr abstrakte flache Reliefs. (Quelle: Laura Schnyder, 2019)
Der zweite Ausstellungsraum. (Quelle: Laura Schnyder, 2019)
Plastisches Relief im zweiten Ausstellungsraum. (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Ausschnitt Scobalit der Oblichtkonstruktion (Quelle: Laura Schnyder, 2019)
Ausschnitt Oblichtkonstruktion (Quelle: Sonja Lerch, 2019)
Der dritte Ausstellungsraum. (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Der dritte Ausstellungsraum. (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Handskizze (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Die haptische Oberfläche einer Bronzeskulptur. (Quelle: Michelle Brunner, 2019)
Blick in einen der vier Kabinetträume. (Quelle: Michelle Brunner, 2019)