Das Studienelement mit hohem Anteil an Motivation seitens der Studierenden soll dazu anregen, die gebaute Umwelt nicht nur als Laie, sondern als architektonischer Experte zu betrachten. Dazu werden bestehende, nicht zwingend herausragende oder populäre Gebäude in der Schweiz analysiert. Zur Anwendung kommen unterschiedliche Mittel des Dokumentierens und Analysierens: Fotografie, Skizze, textliche Beschreibung und Bewertung, isonometrische Plandarstellung usw.

Die thematischen Elemente der Analysearbeit werden von Beginn weg synchron entwickelt. Von der ersten Besprechung an werden von den Studierenden Arbeitsstände zu allen vier Elementen erwartet.

Analyseelement 1, Tektonischer Beschrieb:

Text zum tektonischen Konzept des Gebäudes. Im Sinne eines Kommentars zu den beiden Analyseelementen (2 und 3) wird ein Text angefertigt, welcher das tektonische Konzept, also die Wechselwirkung zwischen Konstruktion und Ausdruck und die gestaltete Sichtbarmachung von Tragen und Lasten beschreibt und bewertet.

Analyseelement 2, Fotografisches Portrait:

Aussenfotografie des Gebäudes. Die Studierenden fertigen eine grossformatige Fotografie des analysierten Gebäudes an. Analog zum Portrait einer Person soll die Fotografie das Wesen des Gebäudes bestmöglich zum Ausdruck bringen.

Analyseelement 3, Tektonische Isometrie:

Anfertigung einer isonometrischen konstruktiven Schnittzeichnung durch die Gebäudehülle des analysierten Gebäudes. Je schlechter das analysierte Gebäude bezüglich seiner Konstruktion dokumentiert ist, umso mehr handelt es sich um eine Interpretationsarbeit. Die wesentlichen konstruktiven Elemente werden in der Zeichnung mittels Zahlen markiert, die auf eine nebenstehende Legende verweisen. Die Nummerierung erfolgt in der Reihenfolge des vermuteten Bauablaufs.

Analyseelement 4, Illustrierter Essay als Blog

Bild-Essay des analysierten Gebäudes mit Schwerpunkten auf dem Verhältnis zwischen Gebäude und Stadtraum, der Artikulation der Fassadenelemente wie Sockel, Dach, Eingang, Fenster usw. und der Durchbildung der Details. Die Studierenden erarbeiten eine Bildfolge die das gesamte Gebäude beschreibt. Jede Fotografie, jede Skizze und jeder Plan wird mit einem knappen Text ergänzt, der die Kernaussage jedes Bildes präzisiert und den Essay zu einer zusammenhängenden Erzählung verwebt.