ehemaliges Sulzerareal
Architekt: unbekannt
Nutzung: ZHAW, Department Architektur
Baujahr: 1924
Ort: Winterthur
Die Halle 180 befindet sich im Sulzerareal in Winterthur, unweit vom Bahnhof. (Schwarzplan: Carte blanche, ZHAW)
Das Sulzerareal ist ein ehemaliges Industriegebiet in Winterthur. Es erstreckt sich auf einer Fläche von über 20 Hektaren. (Situationsplan: Carte blanche, ZHAW
Die Halle 180 wurde 1924 auf einem rechteckigen Grundriss mit 12 Feldern von 10 Metern erbaut. Sie diente bis 1991 als Kesselschmiede.Die Halle ist ein industrieller Nutzbau ohne Verziehrungen, und doch strahlt sie einen einzigartigen Charakter aus. (Foto: Carte blanche, ZHAW)
Die Halle grenzt östlich an Gleise.
Seit 1991 wird die Halle 180 für die ZHAW, Departement Architektur genutzt. (Foto Wikipedia)
Die Gebäudehülle ist eine selbstragende Stahlrahmenkonstruktion welche mit Backstein ausgefächert ist.
Da in der Fassade keine Lasten abgetragen werden, konnten grosse Fensterflächen ermöglicht werden, welche ideale Lichtbedingungen schaffen.
Die fast 100-jährige Halle wird durch eine komplexe Stahlkonstruktion getragen, welche sich innerhalb des Gebäudes gut abzeichnet.
Die hohen Stützen dienen nicht nur dem vertikalen Lastenabtrag, sondern tragen die daraufliegenden Kranbahnschienen und das Dach. Das Dach ist eine leichte Holzkonstruktion mit beidseits geneigten Satteldach-Oblichter. Durch diese wird die Halle mit natürlichem Licht von oben durchflutet.
Der Einbau besteht aus vier Stahlplattformen, welche vom Kopfbau und von den Aussenwänden abgesetzt sind. Für die Architekturstudenten wurden Plattformen mit Atelierplätzen auf zwei unterschiedlichen Niveaus errichtet. Die Lichtverhältnisse schaffen angenehme Arbeitsbedingungen und die weiten Raumfluchten erhalten die ursprünglichen Qualitäten der Halle.
Im Norden der Halle befindet sich der durch eine Brandmauer getrennte Abschluss der Halle, in welcher Ausstellungen, Zwischenkritiken und Anlässe stattfinden. Drei riesige Glas-Stahlfensterkonstrukte ermöglichen Ausblick auf die benachbarten Gleise. Die beeindruckende Höhe der Halle entfaltet sich dort in ihrer vollen Wirkung.
Die Fachwerkstützen tragen die Kranbahnen auf 11 Metern Höhe. Entlang dieser Kranbahnen wird das Tragwerk durch grosse Fachwerke längs ausgesteift.
Durch die offene Gestaltung des Einbaus ist im Gebäude ständig Bewegung hörbar. Auf den Podesten schwingt die Stahlkonstruktion beim Betreten mit. (Foto zhaw.ch)
Die Hülle ist nicht gedämmt und dient nur dem Witterungsschutz.
Die einst industrielle Nutzung verbreitet noch immer eine spürbare Atmosphäre. Wo vor hundert Jahren aus brandheissem Stahl geschmiedet wurde, rauchen heute die Köpfe der Studenten ununterbrochen.
Jede einzelne Verbindung der Stahlstützen ist aufwendig genietet. Die Stahlkonstruktion wurde bis auf Augenhöhe mit einem leichten Mintgrün gestrichen, um optisch einen Sockel zu schaffen.
Grundriss Erdgeschoss (Plan: Carte blanche, ZHAW)
1. Galeriegeschoss (Plan: Carte blanche, ZHAW)
2. Galeriegeschoss (Plan: Carte blanche, ZHAW)
Referenzobjekt 1: Giessereihalle Zürich (Foto: dine-shine.ch)
Referenzobjekt 2: Gundeldinger Feld Basel (Foto: insitu.ch)
Übersicht Halle 180
axonometrische Struktur
axometrischer Fassadenschnitt mit Tragkonstruktion