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Tektonik HS 2017
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Siedlung Zurlindenstrasse

In Allgemein
Das Quartier befindet sich in innerstädtischer Lage im Bezirk Zürich Wiedikon. Die Siedlung erstreckt sich entlang der Zurlindenstrasse, welche in die Kalkbreitenstrasse mündet. Der Zeilenbau irritiert zunächst, da er weit und breit der einzige seiner Art ist, denn er wird vor allem von älteren Blockrand Bebauungen umgeben.
Der Situationsplan von 1930 zeigt die vor Baubeginn noch nicht erschlossene Zurlindenstrasse. Mit dem Bau des Kindergartenhauses Wiedikon und der Siedlung Zurlindenstrasse wurde auch eine neue Strasse erstellt.
Zu sehen ist die klare Ausrichtung der Wohngebäude auf den Kindergarten. Zusammen bilden sie einen weiträumigen öffentlichen Bereich mit Strassenraum, kleiner Parkanlage und Spielplatz.
Im Bemühen, dem neuen Kindergartengebäude (1928/32) der Architekten Kellermüller & Hofmann eine passende Umgebung zu schaffen, verkaufte die Stadt der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) das gegenüberliegende Grundstück an der Zurlindenstrasse für eine Wohnüberbauung.
Die Strassenfassade ist von einer starken Rhythmik geprägt. Diese wird von den zurückspringenden Balkonen geschaffen und lässt damit die vorstehenden verputzten Wohnzimmerfronten wie Risalite erscheinen. Dieses Bild wird von der expliziten Dachform verstärkt.
Vor der Instandsetzung von Bad, Küche, Fassade und Dach um 1977 erstahlte die Siedlung in einer hellen Kalkfarbe analog Kindergartenanlage.
Die Eckfenster erzeugen eine Leichtigkeit und lassen so die verputzte Fläche der Risalite wie ein Gerippe erscheinen. Ein solches Gerippe wiederum findet sich auch in der Balkonebene wieder. Die Harmonie dieser beiden Ebenen kommt jedoch erst durch einen Versprung richtig zum Vorschein. So werden die beiden Schichten bei genauerer Betrachtung nicht als Band, sondern als eigenständige Einheiten gelesen.
Das Innenleben der Gebäude ist von Aussen gut ablesbar. Eine Wohnung wird sichtbar durch die Trennung der Balkonschicht und die Dilatationsfuge mittig des risalitähnlichen Volumens. Ein Balkon mit dahinterliegender Küche und angrenzendem Ess-/Wohnzimmer, welches sich mit dem gerichteten Eckfenster an der Fassade zeigt, bilden die Nordseite der Wohnung. Die Fassade des Windengeschosses (Dachboden) ist mit kleinen, quadratischen Fenstern ausgestattet.
Die Hufeisensiedlung im Berliner Ortsteil Britz ist eine Siedlung des sozialen Wohnungsbaus. Die Hufeisensiedlung wurde zwischen 1925 und 1933 in mehreren Bauabschnitten errichtet. Zur selben Zeit wurde die Siedlung Zurlinden erstellt, welche im Fassadenausdruck grosse Ähnlichkeiten aufweist.
Das Gebäude zeigt auf Sockelhöhe glatter Zementverputz. Die Fassaden bis unter das Dach sind in verlängertem Zementmörtelputz, mit der Kelle gezogen und in Okerfarbe gestrichen.
Nordwestseitig schliesst die Zeile an die bestehende Blockrandbebauung an. Dabei wird beim Übergang zum Blockrand das Gebäude tiefer, sodass die Flucht der bestehenden Gebäude übernommen wird. Die Abtrennung von Blockrand und Zeile ist verdeutlicht durch das in der Ecke gebaute Kamin, welches über das Dach hinausragt.
Weil das Grundstück in eine geschlossene Hofrandbebauung mit intensiver Ausnützung eingebunden und nach Nordosten orientiert ist, bot es für einen Bau im Sinne der „Klassischen Moderne“ grosse Schwierigkeiten. Die Architekten lösten diese Probleme mit einem Kompromiss: Die Häuserzeile ist von der älteren Bebauung losgelöst, die Brandmauern sind mit Pappeln verdeckt.
Die Seitenfassaden der beiden Zeilen sind sehr zurückhaltend gestaltet. Die Fassaden zeigen, dass die Wohnungen auch ohne die Fenster am Kopf funktionieren.
Das aus der Reihe tanzende Bindeglied zwischen bestehender Blockrandbebauung und Zeilenbau ist zugleich die best belichtete Seite. Deshalb sind es acht Wohnungen, vier davon die einzigen 5-Zimmerwohnungen in der Siedlung, die die Tagräume in den Hof und den Nachtbereich zur Strasse gerichtet haben.
Der nördliche Zugang zu den Gebäuden führt als Gebäudedurchbruch zur Hofseite.
Der Zugang zu den Wohnungen befindet sich auf der südseitigen Hofseite.
Die Hoffassade ist geprägt durch eine Vielzahl von Fenstern, welche zusammen mit den Fensterläden ein Spiel in der flächigen Fassade ergeben. Mittels den versetzt angelegten Treppenhausfenstern und den Dachwasserfallrohren wird eine klare Rhythmisierung geschaffen.
Das Treppenhaus ist minimal gestaltet; Treppenstufen in Granit, Wände in grünlichem Abrieb.
Die 94 3-Zimmerwohnungen sind durchgesteckt und somit zweiseitig gerichtet. Die Küche ist als Arbeitsküche angelegt und verfügt über einen grosszügigen Balkon. Jedes Schlafzimmer ist mit einem Wandschrank ausgestattet.
Die Gebäude stehen auf einem armierten Betonfundament. Das Kellergeschoss ist in Stampfbeton gebaut. Darauf gemauert ist die Fassade als Einsteinmauerwerk mit verlängertem Zementmörtel. Die horizontalen Trennungen bilden Hourdis Decken. Eine Hourdisdecke ist eine Deckenkonstruktion, die aus so genannten „Hourdis“ (Hohlziegel) besteht, die zwischen Trägern aus Stahlbeton gehängt werden. Darüber wurde eine drei Zentimeter dicke Ortbetonschicht gegossen. Die Decken und Balkone wurden aus einem Guss gemacht.
Der Balkon kann vom Wohn-/Esszimmer sowie von der Küche aus betreten werden.
Der grosszügige Wohn-/Essbereich ist das Herzstück der kompakten Wohnung. Die 3-Zimmerwohnungen haben eine Grösse von knapp 55 Quadratmetern.

30. November 2017

Nestlé Verwaltungsgebäude Vevey

Rotach-Häuser, Zürich

Geschäftshaus Schiffbauplatz, Zürich

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