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Alterswohnungen Neustadtplatz Zug

In Allgemein
Alterswohnungen Neustadtplatz Zug
Die Sanierung und Aufstockung von Miroslav Šik von 2012 liegt südöstlich des Zugers Bahnhofs. Die Aufstockung fügt sich reibungslos in die Nachbarschaft mit den orthogonalen Gebäudefluchten ein. Das ehemalige Schulhaus Neustadt 2 wurde umgebaut und mit einem zweigeschossigen Holzelementbau aufgestockt. In den vier Obergeschossen entstanden 18 grosszügige Alterswohnungen und im Erdgeschoss 6 Gewerbeeinheiten.
Die Idee des aus dem ehemaligen Schulhauses Neustadt war einerseits eine Aufstockung zu realisieren und andererseits ein kompletter neues Gewand (Fassade) dem bestehenden Objekt zu überziehen (Ansicht Nordfassade).
Auf der Südseite wurde vor und nach der Sanierung der grosse Vorplatz (Schulhausplatz) beibehalten. Im Gleichen Zug mit der Sanierung ist der Platz zusätzlich begrünt und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet worden.
Neben der Westfassade befindet sich die Rampe für die Einfahrt und Ausfahrt des Neustadtplatz-Parkhauses. Im Gegensatz zur Ostfassade ist die Westfassade nicht zugänglich für die Öffentlichkeit. Die verspielte Fassade mit den Rücksprüngen/Abtreppungen der Nordfassade wird in der Westfassade wieder aufgenommen mit einem grösseren Rücksprung der Fassade.
Der Bestand (EG bis zweites OG) wurde saniert, die obersten zwei Geschosse (konstruktiv ein Holzbau) wurden aufgestockt und sind aus städtebaulichen und statischen Gründen zurückversetzt. Denn zum einen wäre der Holzbau zu schwer geworden, zum anderen führt diese Massnahme zu einem weniger wuchtigen Volumen. Nun mag man sich fragen, weshalb nicht gleich neu gebaut worden ist. Die Erklärung leuchtet ein: Hätte man einen Ersatzneubau erstellt, wäre wertvolles Volumen verloren gegangen, da dann ein Grenzabstand von 10 Metern zu den benachbarten Gebäuden einzuhalten gewesen wäre. Mit einer Aussendämmung, die mit einem grünen Rillenputz versehen worden ist, wurden die erforderlichen energetischen Werte erreicht, ohne dass die Aussenwände hätten ersetzt werden müssen. Dieser charakteristische Putz findet sich auch in den eingangs erwähnten Gängen vor den einzelnen Wohnungen wieder. So wird dieser Gemeinschaftsraum durch eine architektonische Geste zum öffentlichen Ort innerhalb der Siedlung erklärt.
Das vertikale Fensterprofil läuft hinter das horizontale Profil. Durch diese Anordnung entsteht ein Schichtaufbau (Stapelung) des Fensters.
Die Putzstruktur würde wie oben abgebildet von Hand mit einem Kamm abgezogen und nachträglich gestrichen. Durch die Tiefe des Kammes von rund 1.5 cm entsteht bei nicht frontaler Sonneneinstrahlung ein spannendes Fassadenbild mit Schattenwurf.
Die Aufstockung erfolgte grösstenteils durch Holzbauelemente. Auf dem Bild wird dargestellt wie ein Wohnungseingangselement versetzt wird. Für die Erdbebensicherheit / Statik wurde die Treppenhäuser in Massivbauweise bis ins Dachgeschoss durchgezogen (links).
Für den Boden-Sockelanschluss wurden eine Reihe Pflastersteine verwenden. Bei den Festeröffnungen, welche zurückversetzt sind von der Fassadenflucht wurden drei Reihen eingebaut.
Die Idee der Fenstereinfassungen wurde vom Nachbargebäude (Altersheim) übernommen. Bei den Alterswohnungen ist die Einfassung mit Dämmung (EPS/XPS) relativ einfach gelöst im Gegensatz zu den Betoneinfassungen des Altersheim.
Neben den rechteckigen Fensterdimensionen mit der exzentrischen Flügeleinteilung sind die Treppenhäuser auf der Ostfassade mit Bullaugen versehen.
Der weisse Sockelmantel (XPS), welcher die Eingänge sowie die Fenster umfasst, steht rund 7 cm von der Hauptfassade vor und besitzt ein leichtes Gefälle nach aussen. Im Gegensatz zur Hauptfassade mit der Kammstruktur wurde beim Sockel auf eine Abrieb zurückgegriffen, welcher bis zu den Pflastersteinen reicht.
Auf der Ostfassade besteht ein Schleichweg welcher den Neustadtplatz mit der Gotthardstrasse verbindet.
Im dritten Obergeschoss befinden sich Terrassen. Sie entstehend durch die Rückstaffelung der Ost- und Westfassade. Die Brüstungsinnenseite wurde identisch zur Fassadenstruktur und mit einem Sockel wie im Erdgeschoss ausgeführt. Die Brüstungen bei den Loggias wurden mit Zementfensterbänken (Elemente) abgeschlossen. Innenliegend wurde das Geländer auf die Zementfensterbänke und die Aussenwand befestigt. Die Geländerform lockert die Vertikalität durch geschwungene Verbindungen der einzelnen Staketen auf.
Nur die Einbahnstrasse trennt den Bahnverkehr mit dem Bauwerk.
Bestehendes Obergeschoss saniert.
Holzbau Aufstockung.
Neu wurden die Obergeschosse nicht mehr in Süd/Nord unterteilt sondern in Ost/West. Dafür gibt es einen Erschliessungskorridor längs durch das gesamte Geschoss. Der Korridor wird nördlich und südlich mit einer Loggia abgeschossen. Durch das Fenster auf die Loggia wird der Korridor natürlich belichtet. Weiter befinden sich im Treppenhaus auf der Ostfassade weitere Fenster (Bullauge), welche den Korridor im mittleren Sektor zusätzlich belichten. Im Ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich sechs Wohnungen.
Die nördlichen und südlichen Loggias wurden auf der Flucht des Erschiessungsganges angeordnet um Licht ins Innere zu bringen. Die Fenster für die Belichtung des Ganges wurden mit Brüstungen ausgeführt da die Loggias zu den jeweiligen Wohnungen gehören.
Das Farb- und Materialkonzept wurden von der Aussenfassade in die Erschliessungssituationen im Innern übernommen. Dabei betonen die gerillten Oberflächen die Eingänge der Wohnungen.
Jeder Wohnung besitzt neben der Eingangstür eine Art Schaufenster, welches von den Bewohnern individuell geschmückt werden kann. Weiter befindet zwischen der Eingangstüre und dem Fenster eine Lampen-Spezialanfertigung, die durch den Architekten entworfen wurden. Die Lampen besitzen jeweils die Wohnungsnummer integriert.
Die Wohnungen bilden einen grosszügigen Wohnraum, welcher sehr offen gestaltet werden kann. Durch die grossen Schiebetüren kann der Wohnraum individuell vergrössert werden. Die ausgewählten Materialien sowie die Details im Sockel oder bei den Türumrahmungen sind harmonisch aufeinander abgestimmt.
Die Alternswohnungen auf der Nordseite mit Sicht auf die Bahnlinie waren aus Sicht der Vermietung die begehrtesten aufgrund der Aktivitäten auf der Gotthardstrasse sowie des Bahnverkehrs.
Eine zusätzliche Wandscheibe anstelle eines Fensters würde ins Konzept passen.
Ohne Aufstockung der Sanierung sticht das Nachbargebäude das Nachbargebäude in den Vordergrund.
Durch mehrere Wandscheiben im Fensterraster wird das Fassadenbild zu unruhig.
Wenn der gesamte Sockelbereich auf einer Höhe weiss eingefasst wäre, würden die Fenstereinfassungen im ersten Obergeschoss zu stark konkurrenzieren aufgrund der Nähe.
Ohne die einzelnen weissen Fenstereinfassungen verliert die Fassade an Spannung.
Zu viele weisse Fenstereinfassungen wirken störend.

30. November 2017

Saint Pierre 1 Lausanne

Letzibach Teilareal C, Zürich

Haus zum Sihlgarten

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