Strasseansicht Pilgerstrasse 13-17 mit Ergänzung von Nr. 19.
Die von Adolf Visscher van Gaasbeek 1896 errichteten vier Reihenhäuser an der Pilgerstrasse in Basel fügen sich optisch zu einem Gebäudekomplex zusammen, der volumetrisch in drei Teile gegliedert ist. Der mittlere Teil setzt sich durch einen deutlichen Rücksprung von der Strasse zurück und wird so durch die beiden anderen Häuser gefasst.
Westfassade
Frontfassade des Reihenhauses Nr. 13
Die Frontfassade des Reihenhauses Nr. 13 ist deutlich breiter als das ähnliche Gegenstück Nr. 19, da es über eine Fensterreihe mehr verfügt. Es entsteht eine Asymmetrie in Relation zum Erdgeschoss. Während bei Nr. 19 die unteren Pilaster scheinbar die darüber liegende Backsteinschicht trägt, findet an dieser Fassade eine leichte Verschiebung statt: ein Pilaster liegt unterhalb des Fenster, einer unter der Backsteinschicht. Der von den Pilastern gestützte Fries suggeriert keine tragende Funktion, sondern inszeniert lediglich optisch die darüber liegende Beletage.
Pilasterdetail des Erdgeschosses.
Die Pilaster des Erdgeschosses schmücken ionische Kapitelle, während diejenigen des Obergeschosses dorisch ausgeführt sind. Direkt unter dem Architrav sind die Doppelpilaster jeweils mit einem Element zusammengefasst.
Die Fenster der Beletage sind sichtlich in die Höhe gezogen und betonen die Grosszügigkeit des dahinterliegenden Geschosses. In ihrer strengen Geometrie sind sie weniger verspielt als die Jugendstil-Formensprache der Erdgeschossöffnungen. Nur die leicht geschwungen Horizontalsprossen der äusseren Verglasung, sowie die reichhaltig entworfenen Brüstungen nehmen das Thema auf.
Die Nr. 15 und 17 kann optisch als ein Volumen betrachtet werden, das sich von den anderen beiden Häusern von der Strassenflucht zurücksetzt. Hier ist eine strenge Symmetrie ersichtlich. Die Backsteinfläche nimmt im Mittelrisalit einen deutlich kleineren Flächenanteil ein im Vergleich zum verwendeten Kalkstein. Die Mitte ist durch die grosszügige steinerne Fläche besonders stark hervorgehoben. Die Pilaster des Obergeschosses sind anders behandelt worden als diejenigen im Erdgeschoss. Zwar sind die Kapitelle schlichter gehalten; der Schaft ist nun jedoch plastisch als Reflief bearbeitet. Die Balkonbrüstung der Beletage sind breiter als die der Nachbarhäuser. So wird insgesamt der Zentrale Gebäudeteil in bestimmten Elementen stärker inszeniert.
Ein skulpturales Ornament im Zentrum des Mittelrisalits bildet den Übergang vom Erdgeschoss ins Obergeschoss und akzentuiert ihn.
Rücksprung des mittleren Gebäudeteils
Türe Haus Nr. 13.
Die Eingangsportale der äussersten Reihenhäuser zieren Engelsköpfe, eines davon mir der Aufschrift „Zum Pilgerhaus“.
Im Gegensatz zu den Eingängen der Häuser Nr. 13 und 19 ist derjenige der mittleren Gebäude stark nach innen zurückversetzt. Es entsteht ein deutlicher Schwellenraum zwischen Innen und Aussen, der durch einen erkerartig auswölbenden Raum geformt wird. Das Eingangsportal selbst präsentiert sich eher in einer zurückgezogenen Nische.
Türe Haus Nr. 19
Südliche Rückfassade
Aussenbegrünung
Der Grundriss des Reihenhauses Nr. 13 zeigt das grosszügige Treppenhaus mit gestalterisch ausformulierten Treppenaufgängen. Die Zimmer sind jeweils direkt vom Treppenhaus zugänglich, ein Enfiladartiger Durchgang verbindet dennoch alle drei untereinander.
Jedes Reihenhaus entwickelt sich über drei Vollgeschosse, einem Untergeschoss und einem kleineren Dachraum. Das Erdgeschoss ist als Hochparterre ausgebildet. Es entsteht eine Abstufung von der Strasse aus nach hinten. Die hintere Fassade ist jedoch volumetrisch gleichmässig ausgeprägt. Die einzige Abweichung bildet der Zugang zum Garten hinter dem Reihenhaus, der im Schnitt eher wie ein Anbau wirkt und nicht wie ein integraler Bestandteil der Gebäudestruktur.
Selbst die Keilsteine der aus Backstein konstruierten Bögen sind reichlich gestaltet. Eine Ausnahme bilden die Schlusssteine der Fenster der Beletage. Diese sind geometrisch, wie die Fensteröffnungen selbst, schlicht gehalten.
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