Das Wohnhaus Zürcherstrasse 30 in Rapperswil richtet sich mit der Westfassade zu einer festbefahrenen Strasse hin und ist in Seenähe. Das äussere Erscheinungsbild lässt auf einen Heimatstil Bau hindeuten. Das Gebäude mit zwei Geschossen steht unter Denkmalschutz und ist soweit noch in Originalzustand. Der Bau wurde 2010 einer detailgetreuen Fassaden Renovation unterzogen, das Dachgeschoss wurde ausgebaut sowie gedämmt. Das Haus ist ein wichtiger Zeitzeuge der damaligen Wohnkultur und der bürgerlichen Elite, welches wegen dem reliefverzierten Hausteinkleid am Risalit eine Besonderheit im Wohnbau von Rapperswil darstellt.
Das Gebäude hat eine rechteckige Grundform und eine klassisch symmetrische Fassadenteilung und wird von einem Mansard-Walmdach überspannt. Dieses zeichnet sich durch die ausschweifenden Dachvorsprünge aus, ausserdem hat es eine rhythmische Abfolge von gegiebelten Lukarnen. Die West und Ost Fassade wird von je einem geschweiften Giebel gekrönt, welche sie unübersehbar zu den beiden Hauptfassaden machen. Die gegen die Haupstrasse ausgerichtete Schaufront sticht zudem durch eine besonders reiche Gestaltung ins Auge. Der zweiachsige Mittelrisalit ist mit verziertem Sandstein bekleidet, die eine klassische Gliederung zwischen Brüstung und Pilaster ergibt. Die Brüstungsfelder besitzen reliefiertes Rosettendekor. Zeittypisch ist die innenliegende Eckveranda, welche sich durch abweichende Fensterformen und Rollladen kennzeichnet. Auf Dachrinnen Höhe hört der Risalit auf und ergibt, wegen dem vorspringenden Risalit, dem Dachgeschoss eine Terrasse. Die Eingangsfassade richtet sich, Heimatstil typisch, von der Strasse in Richtung Hinterhof ab und besitzt ein Vordachanbau mit einer Treppe um ins Hochparterre zu gelangen. Die Wände sind, bis aufs Untergeschoss welches aus Stampfbeton ist, aus Mauerwerk und sind mit einem Kellenwurf Putz versehen. Fenstergewände und Risalit Verkleidung sind ausserdem aus Sandstein und Geschossdecken sowie das Dach wurden mit Holzbalken gefertigt und ausgefacht.
Der Bau passt sich sehr gut in Zürcherstrasse 30 ein, da er für die nachfolge Bauten auch ein Vorbild war. Im Erscheinungsbild stellt dieser heimatstil-Wohnbau Bezüge zum Landschloss des Spätbarock und Frühklassizismus her. Dies wegen dem vorspringenden Mittelrisaliten und dem geschweiften Giebel der an einen Dreieckgiebel erinnert. Das Verhältnis von Aussenraum zu umliegenden Gebäuden hat einen bedeutenden Anteil für die Gesamtwirkung des Hauses. Das Gebäude überzeugt durch seine Ausgewogenheit zwischen Repräsentation und Diskretion und passt sich so gut in die Schnittstelle von auffallender und zurückhaltender Architektur ein.
Das Wohnhaus Zürcherstrasse 30 in Rapperswil befindet sich in der Nähe des Sees und der Altstadt.
Der zweiachsige Mittelrisalit ist mit verziertem Sandstein bekleidet, die eine klassische Gliederung zwischen Brüstung und Pilaster ergibt. Die Brüstungsfelder besitzen reliefiertes Rosettendekor. Zeittypisch ist die innenliegende Eckveranda, welche sich durch abweichende Fensterformen und Rollladen kennzeichnet, dies wurde nach der Baueingabe geändert. Den Abschluss der Fassade macht der geschweifte Giebel der die beiden Hauptfassaden akzentuiert. -Bild: Roskothen Architekten GmbH
Die Westfassade nach den Baueingabeplänen von Walcher E. Gaudy weist noch historisierende Elemente auf. Später hat man sich der Ausrichtung des Heimatstils verpflichtet, was für den Wohnbau in dieser Zeit charakteristisch ist. Die Eckveranden wurden ebenfalls erst später eingeplant.
Das Gebäude nahm zusammen mit der Fabrikantenvilla Zücherstrasse 16 eine wichtige Stellung in der Zürcherstrasse ein. Jede Dachseite hat 2 Lukarnen und die 2 Hauptfassaden haben jeweils noch einen Giebel, die das Dachgeschoss belichten.
Das Wohnhaus Zürcherstrasse 30, Parzelle 1164, wurde 1914 als Dreifamilienhaus vom Architekten Walcher E. Gaudy für den Baumeister Julius Burtscher geplant. Das Wohnzimmer wurde später zu einer Eckveranda und einem Schlafzimmer umgewandelt. Das zweigeschossige Wohnhaus steht auf rechteckiger Grundform und zeigt eine klassisch symmetrische Fassadenkompositon.
Das Hausteinkleid mit Heimatstilelementen musste erneuert werden da es durch Setzungen überall Risse hatte. Der Risalit weiste massive Schäden vor der Fassadenrenovation auf und man sah schon das Mauerwerk im 1. Obergeschoss. -Bild: Roskothen Architekten GmbH
Es wurde versucht das Gebäude mittels alten Fotos und Dokumenten möglichst originalgetreu zu renovieren. So wurde der Mittelpfosten auf der Terrasse wieder hinzugefügt.
Der baukünstlerische Schwerpunkt bildet das reliefverzierte Sandsteinkleid am Risaliten der Strassenfassade, das bezüglich Materialwahl und architektonischer Gestaltung eine Besonderheit im Wohnbau Rapperswils darstellt. -Inventarblatt Villa Leder, Röllin
Nur die tragenden Elemente des Risaliten wie Gewände und Gesimse sind aus Sandstein, der Rest wie Pilaster und Brüstungen sind mit Stukaturen gefertigt und sandsteinfarben angemalt.
Der geschweifte Giebel stellt einen Bezug zur Landschloss Architektur des Spätbarocks und Frühklassizismus her, da der Giebel an einen Dreiecksgiebel erinnert, dies mag noch vom historisierenden Entwurf stammen. -Bild: Roskothen Architekten GmbH
Auf Dachrinnen Höhe hört der Risalit auf und ergibt, wegen dem vorspringenden Risaliten, dem Dachgeschoss eine Terrasse. Die Eckveranda hat im Hochparterre und im 1.Obergeschoss unterschiedliche Fenster.
Die Ausstellarme für die Rolläden und die horizontal Schiebefenster für eine Veranda Athmosphäre. Die Fenstergewände ziehen sich auch im Inneren der Veranda weiter.
Die nachträglich geplanten Fenster für die Eckveranda im 1. Obergeschoss, wobei die Fenster im Hochparterre für die Veranda nochmals anders sind. Die Fensterleibungen haben einen geschweiften Abschluss, eine Form die man auch bei Dach und Giebel wiederfindet.
Zeittypisch im Wohnbau jener Zeit ist die innenliegende Eckveranda, die durch abweichende Fensterformen und Rolläden gekennzeichnet ist. -Inventarblatt Villa Leder, Röllin
Die Gewände wurden bis in die Eckveranda hineingezogen, dies schafft so klare Grenzen zwischen innen und aussen. Ebenfalls sieht man den innenliegenden Rolladenkasten gut.
Die Fenster sind zweiteilig und werden von Sandsteingewänden akzentuiert, dies ist bis auf den Risalit und die Eckveranda durchgezogen. Der Sonnenschutz wird über Fensterläden gewährleistet. Diese wurden nach der Renovation wieder in ihrer Originalfarbe, einem Flaschengrün angemalt.
Auch die Lukarnen Dächer sind geschweift wie das Hauptdach und der Giebel. Pro Fassade gibt es 2 Lukarnen welche genügend Licht ins Gebäude bringen sollen.
Die Zufahrt zum Gebäude findet bei der Südfassade statt was Zeittypisch ist. Auf der Ostseite befindet sich der Eingang und Parkplätze. Die Fassaden wurden bei der Fasadenrenovation detailgetreu wiederhergestellt da es unter Denkmalschutz steht. Die Fenster wurden schon zuvor erneuert und wurden ebenfalls detailgetreu ausgewechselt. -Bild: Roskothen Architekten GmbH
Heimatstil typisch gibt es einen Vordachanbau mit einer Treppe um zum Eingang und ins Hochparterre zu gelangen, dieser ist von der Strasse abgewandt.
Über eine repräsentative Eichentreppe gelangt man zu den Wohnungen. Das Geländer wurde mit viel Liebe ausgeführt. Der Handlauf ist auf die Hand abgestimmt und man hat immer Handlaufabschlüsse gemacht welche als Pfosten ausgeführt sind. Die Staketen erinnern an ein Barockes Geländer.
Die Eingangstüren der Wohnungen sind ebenfalls aus Eiche und haben schöne Glaseinfassungen was einen direkt willkommen heisst.
Die Wohnungen sind schlicht und haben einen Fischgratparkett und Wandtäfer bis auf halbe Höhe. Durch die Fenster kommt viel Licht und die Eckveranda ist direkt dem Wohnzimmer angelagert. Dies passt alles zu den Heimatstilmaximen Licht, Luft und Sonnenkult.
Die Dachwohnung während des Ausbaus zeigt die Wand und die Bodenkonstruktion des Gebäudes. Die Wände sind aus Backsteinmauerwerk und die Geschossdecken aus Holz. Das UG ist aus Stampfbeton und die Geschossdecke zum Hochparterre aus Stahlbeton.
Das renovierte Dachgeschoss zeigt die alten Holzbalken. Ein offener Grundriss gibt dem engen Dachgeschoss eine Offenheit. Dank hellen Materialien auch eine Helligkeit. -Bild: Roskothen Architekten GmbH
Das Gebäude passt sich heute gut in die festbewachsene Umgebung ein. Auch architektonisch da es einer der ersten Bauten des Bürkliwiese-Quartiers war und so eine Vorbildfunktion übernahm.
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