Werner M. Moser arbeitete vor der Gründung seines Architekturbüros 20 Jahre lang bei Frank Lloyd Wright in Chicago und Los Angeles. In die Schweiz zurückgekehrt, gründete er in Zürich sein eigenes Architekturbüro. In den ersten Jahren befasste er sich mit dem „weissen“ Funktionalismus und beteiligte sich 1928 an der Gründung des CIAM. In der zweiten Hälfte der 30er Jahre suchte er nach einer Architektur, welche regionale, repräsentative und moderne Themen vereinigt. In Zusammenarbeit mit Haefli und Steiger sind diese Themen im Bürogebäude der Eternit AG eingeflossen.
Der Hauptsitz der Firma Eternit AG Schweiz befindet sich im Industrieareal von Niederurnen an der Eternitstrasse 3. Durch die Zufahrtsstrasse nähert man sich der grauen Südfassade, während dem die Struktur des Eternitwellblechs immer mehr erkennbar wird. Die triste Farbgebung des grauen Welleternit und den braunen Blechabschlüssen wird durch das Band der blaugestrichenen Holzfenster gebrochen. Regenfallrohre die sich mit dünnen Stahlstäben an der Fassade halten, prägen das Fassadenbild. Die Vertikalität der Rohre verdeutlicht die Auskragungen der Geschosse. Mit rüschenartigen Abtreppungen schichten sich die Geschosse konisch nach unten. Durch ihre 25 Zentimeter Auskragungen erscheint die Konstruktion als schwebendes Kleid und beschattet gleichzeitig das darunterliegende Geschoss. Dies führt dazu, dass die tragenden Stahlbetonstützen nicht übereinanderliegen, sondern ebenfalls zurückversetzt sind. Das zurückgesetzte Dachgeschoss reduziert die wahrnehmbare Gebäudehöhe und Massivität des Gebäudes. Dadurch wird eine sanfte, horizontale Gliederung in die Fassade gebracht.
Im Osten befindet sich der Ausstellungstrakt, der sich mit einem Winkel von 45° Grad vom Hauptgebäude abwendet. Der durch Stahlstützen getragene Trakt, weist keine Verbindung von Fassade und Geschossdecken auf und generiert so einen Luftraum über die gesamte Höhe. Die Ausbildung von Halbgeschossen verstärkt den Eindruck von Schwerelosigkeit und grenzenlosem Raum.
Im Grundriss des Betonständerbaus wird das Raster von 1,80 x 1,80 Metern ersichtlich, was zu flexiblen Grundrissunterteilung führt. Für die Raumtrennung entwarfen die Architekten Möbel und Wandelemente aus Eichenholz und Wellglas. Durch die gleiche Materialisierung der Türen, entsteht beim vorbei gehen ein Gefühl von Einheit und Zusammengehörigkeit.
Durch die Jahre wurden schrittweise kleinere Restaurierungen vorgenommen. Dank vorsichtiger und originalgetreuer Ausführung, sind diese Anpassungen kaum erkennbar. Dadurch halten die Räume den Charme von 1955 aufrecht.
Die reformierten Postmodernen Architekten Haefli, Moser und Steiger
Quelle: Haefeli Moser Steiger
Die Architekten der Schweizer Moderne
gta Verlag 2007
Der Hauptsitz der Firma Eternit AG Schweiz befindet sich im Industrieareal von Niederurnen an der Eternitstrasse 3. Die Dachaufsicht zeigt, dass das Gebäude ausserhalb des Dorfes steht.
Durch die Zufahrtsstrasse nähert man sich der grauen Südfassade, während dem die Struktur des Eternitwellblechs immer mehr erkennbar wird. Wegen Platzmangel wurde der Bürotrakt um mehr als das doppelte seiner Länge erweitert. Dank originalgetreuer Ausführung ist der Anbau kaum vom alten Gebäude zu unterscheiden. Es wurden die gleichen Eternitwellplatten und Holzfenster verwendet. Eine Durchfahrt unter dem Trakt ermöglicht die Erschliessung des Eternitgebäudes.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Der hell eingefärbte Körper zeigt den Anbau an das dunkel eingefärbte originale Bürogebäude.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Die originale Länge des Ausstellungs- und Bürotraktes, wie er ursprünglich 1955 gebaut wurde.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Der Anschluss vom Neubau ist als kleine Narbe in der Unterführung zu spüren.
Originaler Vertikalschnitt. Ersichtlich sind die 25 cm Auskragungen der Geschosse. Dies führt dazu, dass die tragenden Stahlbetonstützen nicht übereinanderliegen, sondern ebenfalls zurückversetzt sind.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Untersicht der Storenkästen. Das Bild verdeutlicht die Auskragungen der Geschosse. Mit rüschenartigen Abtreppungen schichten sich die Geschosse konisch nach unten.
Querschnitt des Gebäudes. Er zeigt die unterschiedliche Ausbildung der Nord- und Südfassade und somit ihre jeweilige Eigenheit. Im Norden sind die Fenster klein gehalten und die Fassade ist senkrecht ausgebildet. Während dem im Süden die Fenster bewusst grösser gestaltet wurden. Ebenfalls weisen die Geschosse Auskragungen auf.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Stirnseitig werden die horizontalen Auskragungen der Geschosse deutlich spür- und sichtbar. Die Konstruktion wirkt als schwebendes Kleid. Regenfallrohre die sich mit dünnen Stahlstäben an der Fassade halten, prägen das Fassadenbild. Die Vertikalität der Rohre verdeutlicht die Auskragungen der Geschosse.
Das zurückversetzte Dachgeschoss reduziert die wahrnehmbare Gebäudehöhe und Massivität des Gebäudes. Dadurch wird eine sanfte horizontale Gliederung in die Fassade gebracht. Die triste Farbgebung des grauen Welleternit und den braunen Blechabschlüssen wird durch das Band der blaugestrichenen Holzfenster gebrochen.
Auch für den Ausstellungstrakt wurden die wellenartigen Eternitverkleidungsplatten gewählt. Die hohen vertikalen Glasbänder belichten die im Innern zurückversetzten Halbgeschosse des Traktes.
Originaler Plan des Erdgeschosses. Er zeigt den Büro- und Ausstellungstrakt. Im Grundriss des Betonständerbaus wird das Raster von 1,80 x 1,80 Metern ersichtlich, was zu flexiblen Grundrissunterteilung führt.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Originaler Plan des Dachgeschosses. Er zeigt den Büro- und Ausstellungstrakt.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Durch die Auskragungen beschatten sie das darunterliegende Geschoss. An der Südfassade findet der einzige Materialwechsel statt. Der Bürotrakt schliesst an die Sichtbacksteinwand des Ausstellungstraktes an.
Im Osten befindet sich der Ausstellungstrakt, der sich mit einem Winkel von 45° Grad vom Hauptgebäude abwendet.
Das Band mit den blaugestrichenen Holzfenstern und den braunen Eternitverkleidungen unterstützt die Horizontalität des Gebäudes.
Ausbildung Fensterbank und Fenster. Die Ecke wird zusätzlich durch ein vertikales Brett betont.
Originaler Detail-Fensterschnitt. Die Fassadenplatten sind ohne Hinterlüftung montiert worden.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Originaler Horizontalschnitt zeigt die Verkleidung der Mauerköpfe im Ausstellungstrakt.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Der Haupteingang des Gebäudes. Der grosse mit Stahlseilen befestigte Eternitschriftzug ist markant und mächtig. Seine Proportion passt sich dem Gebäude an.
Der verglaste Haupteingang ermöglicht einen ersten Blick in das Gebäude und lädt die Besucher zum Eintreten ein.
Der Blick vom Empfangsbereich zum Haupteingang.
Vom Empfangsbereich wird man durch die leicht verwinkelte Treppe nach oben zum Bürotrakt geleitet. An der Wand hängt ein originaler Teppich von Le Corbusier.
Das Bild zeigt den Empfangsbereich von 1955. Im Vergleich zu heute ist ersichtlich, dass kleinere Änderungen vorgenommen wurden. Die Stahlstützen wurden hell gestrichen. Weiter wurden Sicherheitsmassnahmen getroffen und ein Geländer an der Treppenwand montiert.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Die zweiläufig gerade Treppe wendelt sich nach oben. Horizontale Gitterroste vermitteln den Eindruck eines Netzes zwischen dem Treppenauge.
Der durch Stahlstützen getragene Trakt, weist keine Verbindung von Fassade und Geschossdecken auf und generiert so einen Luftraum über die gesamte Höhe. Die Ausbildung von Halbgeschossen verstärkt den Eindruck von Schwerelosigkeit und grenzenlosem Raum.
Dadurch das die Geschossdecken im Ausstellungstrakt von Stahlstützen getragen werden, gibt es keine Verbindung zu der Fassade.
Der originale Plan zeigt die Sparrenlage des Ausstellungstraktes, sowie die Stützenausbildung in Stahl.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Auch die Stützenausbildung wurde genau geplant. Sie zeigt die Liebe zum Detail.
Der lange Gang vom Treppenhaus durch den Bürotrakt wird durch ein Eingang mit Vordach geschickt inszeniert.
Durch die gleiche Materialisierung der Türen und Schrankelementen, entsteht beim vorbei gehen ein Gefühl von Einheit und Zusammengehörigkeit.
Originalbild von 1955.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Originale Korridordecke aus gelochtem Welleternit. Diese wurden gegen flache, gelochte Akustikdecken ausgetauscht.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Für die Raumtrennung entwarfen die Architekten Möbel und Wandelemente aus Eichenholz und Wellglas. Durch die Jahre wurden schrittweise kleinere Restaurierungen vorgenommen. Dank vorsichtiger und originalgetreuer Ausführung, sind diese Anpassungen kaum erkennbar. Dadurch halten die Räume den Charme von 1955 aufrecht.
Quelle: Eternit Schweiz Architektur und Firmenkultur seit 1903, 2003 gta Verlag, ETH Zürich / Eternit AG, Niederurnen
Zur zusätzlichen Belichtung des Dachgeschosses, wurden die oberen Anschlüsse der Wand mit dem Dach in Glas ausgeführt. Dies vermittelt einen Eindruck von Leichtigkeit.
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