Das Wohn- und Geschäftshaus an der Badenerstrasse 580 in Altstetten bildet seit 1928 den Kopfabschluss der Eckparzelle Badener-/Flurstraße. Das achtgeschossige Wohnhaus wurde in Kombination mit einer viergeschossigen Fabrik errichtet, welche sich zurückhaltend zur Flurstrasse orientiert. Die südöstliche Fassade des Wohnhauses prägt das Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes.
Zwei identische, flankierende Volumen generieren eine Dreigliedrigkeit der Eingangsfassade und betonen dessen zentralen Vorsprung. Der Mittelteil hebt sich mittels Vorsprung, getrenntem Gesims, differenzierten Fenstertypen, überhöhtem Dachabschluss und einem repräsentativen Eingang optisch ab. Durch die, gegenüber dem Mittelteil, weniger geschmückten Flügel, entsteht eine Hierarchie unter den Baukörpern. Ebenfalls ordnet sich der Farbrikbau dem Wohnhaus unter, um dies zu verdeutlichen, wurde dessen Mauerwerk sichtbar gelassen statt verputzt. Eine Fuge aus Fenstern trennt die beiden Volumen.
Die äussere Erscheinung des Wohnhauses deutet auf eine verputzte Backsteinkonstruktion hin welche an einzelnen Stellen durch Betonelemente akzentuiert wird. Die Betonelemente treten in Form von Gewändeportalsturz, Pilaster, Fensterbänken und Gesimsen auf. Der gewichtige Anschein, der massive Sockel und die vereinzelten Pilaster deuten auf eine Last abtragende Eigenschaft der Fassade hin. Im Inneren befinden sich weitere neun, in die Wände integrierte, Stützen, welche die statischen Attribute komplettieren.
Eine klare Gliederung von Sockel, Mittelteil und Dachabschluss ist ausschliesslich dem mittleren Vorsprung anzumerken, doch umso prononcierter: mit einem scheinbar zweigeschossigen Eingangsbereich als Sockel, französische Balkone als Mittelteil und einer mächtigen Dachkrone als Abschluss. Durch die horizontale Anordnung der Öffnungen wird eine Verbindung zwischen dem Mittelteil und den flankierenden Elementen hergestellt und lässt die Fassade als Ganzes erscheinen. Die vertikale Gliederung von Fenstervorhängen und Fassadenstaffelungen verleihen dem Haus einen stattlichen und aufragenden Ausdruck.
Der mit einer nach oben verjüngten Treppe, einer modernen Übersetzung eines Gewändesportals, einem goldigen Schriftzug und französischen Balkonen prunkvoll bestückte Vorsprung, verleiht dem Wohnhaus seine Adresse. Der, auf den Eingang, abgestimmte Mauerdurchgang leitet den Betretenden, welcher schliesslich durch die Portalgestaltung einladend aufgefangen wird. Die sechzehn französischen Balkone verleihen dem Haus eine klare Gliederung und damit eine Massstäblichkeit. Die Balkone dienen hauptsächlich als Dekor – durch ihre Ausrichtung und kleine Abmessung wirken sie wie Erscheinungsbalkone eines Sakralbaus. Die Diagonalen der umlaufenden Balkongeländer durchbrechen das orthogonale Raster der Fassade und lassen die Balkone ins Auge stechen.
Der architektonische Ausdruck der Badenerstrasse 580 entspringt aus einer Staffelung von Fassadenelementen und den begleitenden Bauteilen welche das Erscheinungsbild vereinheitlichen: Die Gesimse welche das Dach fassen, der Sockel welcher des Haus als Ganzes abfängt, die Fensteranordnung welche die Volumen vertikal bindet und die Balkone welche das Haus horizontal gliedern. Das Wohn- und Geschäftshaus zeichnet sich als elegante und noble Übersetzung eines Wohnhauses des frühen 20. Jahrhunderts aus. Es strahlt eine gewisse Wichtigkeit aus, welche vergleichbar mit einem aristokratischem, englischen town house ist.
Wohn- und Geschäftshaus, Altstetten von K. Maag
Teil einer Grossstadt. Einst der Eingang zur Stadt, befindet sich das Wohnhaus zwischenzeitlich midst in der Grossstadt Zürich.
In den Kontext eingeordnet. Als beachtlichen Baustein des Stadtviertels Altstetten, steht das Wohn- und Geschäftshaus hoch über die Badenerstrasse hinaus. In Form einer Krone bildet die Dachterrassenbrüstung den Abschluss des stattlichen Baus.
Prominente Adresse. Trotz Eckparzellen-Situierung präsentiert sich das Wohnhaus nur der Badenerstrasse, eine Ehemalige Hauptverkehrsachse zwischen Baden und Zürich. Die Fabrik versteckt sich unbeachtet hinter gross gewachsenen Bäume.
Gegliederte Fassade. Das Haus an der Badenerstrasse oder das Haus von Herrn Schottland? Der ansehliche, mittlere Vorsprung ist durch eine Zwischenschicht vom Rest getrennt.
Prunkvoll, zurückversetzt und gehoben. Der, auf den Eingang, abgestimmte Mauerdurchgang leitet den Betretenden, welcher schliesslich durch die Portalgestaltung einladend aufgefangen wird.
Balkone als Dekoration. Sechzehn kleine, sorgfältig gestaltete Balkone dekorieren die Mitte des Wohn- und Geschäfthauses und verleihen der Eingangsfassade einen repräsentativen Charakter.
Fenstervorhang in Form eines mittelalterlichen Banners. Die flankierenden Volumen generieren eine Dreigliedrigkeit der Eingangsfassade und betonen dessen zentralen Vorsprung. Mittels Rücksprung, getrenntem Gesims, herabgesetztem Dachabschluss und fehlendem Dekor ordnen sich die Flügel dem Mittelteil hierarchisch unter.
Vertikalen. Angesichts der in der Mitte fehlenden Balkone gewinnt der Eingangsbereich an Wichtigkeit und Höhe. Die vertikale Staffelung der Fassade wird wird durch das Gewändeportal verstärkt.
Das Aufeinandertreffen von Arbeit und Wohnen. Das achtgeschossige Wohnhaus wurde in Kombination mit einer viergeschossigen Fabrik errichtet, welche sich zurückhaltend zur Flurstrasse orientiert. Um die Unterordnung der Farbrikbau gegenüber dem Wohnhaus zu verdeutlichen, wurde dessen Mauerwerk sichtbar gelassen statt verputzt. Eine Fuge aus Fenstern trennt die beiden Volumen.
Gleich aber anderst. Der viergeschossigen Fabrik wurde das gleiche Fassadenprofil angebracht, jedoch anderst dimensioniert. Deutlich zu erkennen ist eine hierarchische unterordnung zum Wohnhaus.
Hierarchie. Die Badenerstrasse 580 weist eine hierarchische strukturierung der Fassadengestaltung auf. Die, den flankierenden Elemente übergeordnete, privilegierte Mitte und die Fabrik als Randbemerkung.
Polygonaler Verteiler. Das empfänglich gestaltete Foyer ist gefasst durch einen Plattenboden. Unterschiedlich orientierte und dimensionierte Räume sind an allen Seiten angeortnet. Einen internen Durchgang verbindet Wohnhaus und Fabrik.
Hochparterre Grundriss. Neun innen liegende Stützen gewähren der Fassade bei der Lastabtragung Beistand. Die assymetrisch liegende Erschliessung verhindert gespiegelte Wohnungsgrundrisse.
Regelgeschoss Grundriss. Unterschiedlich dimensionierte Zimmer sind an der Fassade angeordnet, wobei die Küche als “Arbeitsort” den anderen Zimmer untergeornet ist, wie die Fabrik zum Wohnhaus.
Städtischer Zwischenraum. Die Balkone dienen mehr als gestalterisches Element der Fassade, als nutzbarer privater Aussenraum. Die Diagonalen der umlaufenden Balkongeländer durchbrechen das orthogonale Raster der Fassade und lassen die Balkone ins Auge stechen.
Neu definiert. Die einst vom Sockel bis zum Dachabschluss durchlaufenden Pilaster erhalten durch Balkonumbauten eine neue Bedeutung.
Fassadenschnitt bis ins Detail. Die im Jahre 1928 gezeichneten Pläne vom Zürcher Architekten K.Maag.
Ausdruck. Der architektonische Ausdruck der Badenerstrasse 580 entspringt aus einer Staffelung von Fassadenelementen und den begleitenden Bauteilen welche das Erscheinungsbild vereinheitlichen: Die Gesimse welche das Dach fassen, der Sockel welcher des Haus als Ganzes abfängt, die Fensteranordnung welche die Volumen vertikal bindet und die Balkone welche das Haus horizontal gliedern.
Ausdruck. Beim entfernen tektonischer Bausteine verliert das Haus an Charakter und Aussagekraft.
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