Architekt: Graber Pulver Architekten AG
Nutzung: 155 Wohnungen (davon 87 Geschoss-, 59 Triplex-, 9 Duplex-Wohnungen), 18 Individualzimmer, 3 Ateliers, 2 Gästezimmer, Kindergarten, Kinderhort, Pflegewohngruppe, Gemeinschaftsraum, Tiefgarage
Baujahr: 2010 – 2014
Am Fusse des Zürcher Uetlibergs, unweit der pulsierenden Grossstadt, stehen die langen Häuserzeilen der Wohnsiedlung Grünmatt FGZ (Familienheim Genossenschaft Zürich). Das Projekt von Graber Pulver überzeugt durch eine Weiterentwicklung der Typologien Zeilenbau und Reihenhaus in einer Gartenstadt.
Die Siedlung befindet sich unweit vom Stadtzentrum entfernt und ist mittels ÖV innert 15min. erreichbar.
Jede Wohnung der Reihenhaustypologie hat seinen eigenen Garten. Ganz im Sinne der Gartenstadt, welche bewusst als Leitfaden genommen wurde.
Die Verdichtung dient der Durchmischung und Interaktion der Bewohner.
Die unterschiedlich langen Zeilen bewirken eine Reduktion der Baumasse an der Friesenbergstrasse und gestaltet den Auftakt zur Wohnsiedlung. Im Westen bewirkt der unterschiedliche Abschluss eine Verzahnung zur Landschaft.
Umgang der Wohnsiedlung mit der Topographie und der Verbindung der verschiedenen Ebenen.
Grundriss Reihenhaustypologie
Grundriss Geschosswohnungen
Die Gebäudezeilen der Wohnsiedlung Grünmat FGZ bewirken durch die unterschiedliche Krümmung der Häuserzeilen eine Aufweitung und Verengung des Aussenraumes. Dadurch werden zwei platzähnliche Situationen mit Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten geschaffen.
Durch die konkav geformte Volumetrie wirkt die Nord-Orst Fassade geschlossen und schafft keinen Übergang zum Aussenraum. Der geschlossene Ausdruck der Fassade wird zusätzlich gestärkt.
Die Zeilen besitzen zwei verschiedene Ausdrucksformen der Fassaden. Eine geschlossene Form Richtung Nord-Osten und eine geöffnete Richtung Süd-Westen.
An der Süd-West Fassade befindet sich eine markante und grosszügige Loggia mit Stützenreihen. Die Beton Pfeiler sind gleichmässig über alle Zeilen verteilt und reichen über alle Geschosse.
Auf der Nord-Ost Seite ist die Holzschalung als Fassadenbekleidung abwechselnd horizontal und vertikal angebracht. Zusätzlich werden Abschnitte mit unterschiedlichen Farben gestaltet. Die Proportionen der Nordfassade erinnern an die eines Reihenhauses.
Referenz: Schweizerischen Hochschule für die Holzwirtschaft
Der Zugang zum Hintereingang der Reihenhaus-Typologie befindet sich auf der Nord-Ost Fassade, welcher ebenfalls über einen halböffentlichen Garten geführt wird.
Eingangssituation für die Geschoss- und Duplex-Wohnungen.
Die offene Struktur schafft einen Übergang von privatem zum halböffentlichen Raum. Durch die Masse der Pfeiler erreicht man eine höhere Privatheit in den Loogias. Die Loggia wird dadurch nicht gleich voll ersichtlich. Die halbprivaten Aussenräume (Loggia’s) sind sehr grosszügig gestaltet. Die konvex geformte Fassade schliesst den Aussenraum mit ein.
Der Zugang zum Haupteingang der Reihenhaus-Typologie befindet sich auf der Süd-West Seite, welcher über den halböffentlichen Garten geführt wird.
Die Beton-Pfeiler sind im untersten Geschoss massiver als in den oberen Geschossen. Die Last ist unten grösser, somit muss auch der Pfeiler unten breiter sein.
Referenz: King‘s Circus
Referenz: Royal Cresent
Um eine Vernetzung der Siedlung herzustellen, sind die langen Zeilen gezielt unterbrochen. Die Unterbrüche ermöglichen eine optimale Vernetzung und Durchlüftung der Wohnsiedlung.
Der Abschluss der Häuserzeilen ist jeweils in Sichtbeton ausgeführt.
Artwork Installationen auf der Seite des Gebäudes geben den Häuserzeilen eine gewisse Individualität.