Architekt: Walcher E.Gaudy

Nutzung: Wohnhaus

Baujahr: 1914

Ort: Zürcherstrasse 30, Rapperswil

 

Das Wohnhaus Zürcherstrasse 30 in Rapperswil richtet sich mit der Westfassade zu einer festbefahrenen Strasse hin und ist in Seenähe. Das äussere Erscheinungsbild lässt auf einen Heimatstil Bau hindeuten. Das Gebäude mit zwei Geschossen steht unter Denkmalschutz und ist soweit noch in Originalzustand. Der Bau wurde 2010 einer detailgetreuen Fassaden Renovation unterzogen, das Dachgeschoss wurde ausgebaut sowie gedämmt. Das Haus ist ein wichtiger Zeitzeuge der damaligen Wohnkultur und der bürgerlichen Elite, welches wegen dem reliefverzierten Hausteinkleid am Risalit eine Besonderheit im Wohnbau von Rapperswil darstellt.

Das Gebäude hat eine rechteckige Grundform und eine klassisch symmetrische Fassadenteilung und wird von einem Mansard-Walmdach überspannt. Dieses zeichnet sich durch die ausschweifenden Dachvorsprünge aus, ausserdem hat es eine rhythmische Abfolge von gegiebelten Lukarnen. Die West und Ost Fassade wird von je einem geschweiften Giebel gekrönt, welche sie unübersehbar zu den beiden Hauptfassaden machen. Die gegen die Haupstrasse ausgerichtete Schaufront sticht zudem durch eine besonders reiche Gestaltung ins Auge. Der zweiachsige Mittelrisalit ist mit verziertem Sandstein bekleidet, die eine klassische Gliederung zwischen Brüstung und Pilaster ergibt. Die Brüstungsfelder besitzen reliefiertes Rosettendekor. Zeittypisch ist die innenliegende Eckveranda, welche sich durch abweichende Fensterformen und Rollladen kennzeichnet. Auf Dachrinnen Höhe hört der Risalit auf und ergibt, wegen dem vorspringenden Risalit, dem Dachgeschoss eine Terrasse. Die Eingangsfassade richtet sich, Heimatstil typisch, von der Strasse in Richtung Hinterhof ab und besitzt ein Vordachanbau mit einer Treppe um ins Hochparterre zu gelangen. Die Wände sind, bis aufs Untergeschoss welches aus Stampfbeton ist, aus Mauerwerk und sind mit einem Kellenwurf Putz versehen. Fenstergewände und Risalit Verkleidung sind ausserdem aus Sandstein und Geschossdecken sowie das Dach wurden mit Holzbalken gefertigt und ausgefacht.

Der Bau passt sich sehr gut in Zürcherstrasse 30 ein, da er für die nachfolge Bauten auch ein Vorbild war. Im Erscheinungsbild stellt dieser heimatstil-Wohnbau Bezüge zum Landschloss des Spätbarock und Frühklassizismus her. Dies wegen dem vorspringenden Mittelrisaliten und dem geschweiften Giebel der an einen Dreieckgiebel erinnert. Das Verhältnis von Aussenraum zu umliegenden Gebäuden hat einen bedeutenden Anteil für die Gesamtwirkung des Hauses. Das Gebäude überzeugt durch seine Ausgewogenheit zwischen Repräsentation und Diskretion und passt sich so gut in die Schnittstelle von auffallender und zurückhaltender Architektur ein.

 

 

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