Architekt: Ernst Walter Ebersold
Nutzung: Wohnhaus
Baujahr: 1934 – 1935
Ort: Hallerstrasse 49 – 55, Bern
Der viertelkreisförmige Bau hebt sich von seinen umgebenden Bauten ab. Zusätzlich setzte der Architekt das Wohnhaus in die Hangkante.
Das Wohnhaus der Hallerstrasse 49-55 liegt am Abhang zum Hänkerbrünnli in Bern. Der Bahnhof, die Länggasse sowie die Lorrainebrücke befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Über das Lorraineviadukt fährt der Zug in den Berner Bahnhof ein. Von da aus ist das Wohnhaus der Hallerstrasse an seiner prominenten Lage sehr gut zu erkennen.
Fährt man mit dem Zug in den Bahnhof von Bern ein, fällt einem der gerundete Baukörper des Wohnhauses an der Hallerstrasse 49-55 direkt auf.
Das Gebäude fügt sich wie von selbst in seine Umgebung ein.
Durch die Setzung in den Hang scheint das Haus gleich hoch zu sein wie sein Nachbar.
Von der Naubrückstrasse her ist die Thematisierung der Horizontalen am Gebäude sehr gut ersichtlich.
Über den Bierhübeliweg gelangt der Besucher von der Neubrückstrasse aus zum Wohnhaus der Hallerstrasse.
Vom Bierhübeliweg ist die Rundung des Hauses sehr gut spührbar. Von diesem Standpunkt ist der Bezug zwischen Stadt und Haus sehr gut ersichtlich.
Blick auf das Haus von der Alpeneggstrasse her. Die Fassadenfarbe zeigt, dass die Originalfarbgebung des Hauses in früheren Renovationsarbeiten beige überstrichen wurde.
Sichtsteinbänder unterstreichen die Horizontalität des Hauses. Die Balkon-platten und nischen sind in blauer Farbe gehalten und unterstützen die Tiefenwirkung.
Die Fenster der Treppenhäuser entsprechen der Höhe der Balkonbrüstungen und werden mit dem Sichtstein optisch verbunden.
Über eine steinerne Treppe gelangt man von der Strasse her zum Wohnhaus.
Die Rundung des Hauses fasst, zusammen mit dem gegenläufigen Verlauf der Strasse, den Garten ein.
Zentrum des eingefassten Gartens ist der Springbrunnen. Er ist von allen zum Hof liegenden Zimmern sichtbar.
Aufwändige Sichtsteinarbeiten sind am ganzen Haus zu finden und akzentuieren wichtige Teile des Hauses wie:Balkone,Eingänge,Sockel.
Die Sichtbacksteine weisen verschiedene Braunnuancierungen auf. Dies belebt die Fassade noch mehr.
Die konischen Eingänge unterstützen die einladende Wirkung des Hauses.
Geheimnis gelüftet. Der Sichtsteinkörper zur linken und rechten der Eingangstür ist hohl, da sich darin Milchkästchen befinden. – Ein Relikt aus einer früheren Zeit.
Der Boden im Treppenhaus wurde durch verschiedene Farben des Terazzos zoniert. Diese Art von Boden wirkt repräsentativ und spiegelt den Charakter des Hauses wieder.
Das Treppenhaus befindet sich noch im Originalzustand.
Das Treppengeländer zeigt das handwerkliche Können dieser Zeit auf. So wie es aussieht, wurde dieser noch vor Ort hergestellt.
Anders als bei herkömmlichen Treppenhäusern verläuft hier die Treppe nicht konisch, sondern in einer gleichmässigen Form. Daher wirkt immer ein Treppenlauf länger als der andere.
Die Haustüren sind noch Original aus der Bauzeit. Kleine Öffnungen in der Tür dienen als Türgucker oder auch als Lüftung.
Die Wohnräume sind durch eine grosse Öffnung miteinander verbunden. Mit einer Schiebetür können sie jedoch abgetrennt werden.
In den Wohnräumen ist noch der originale Parkettboden erhalten.
Fensterdetail von Innen. Von Innen her kann man durch die eine Holzkonstruktion an die Store gelangen.
Fensterdetail von Aussen. Die Store ist Innen angebracht und wird direkt am Fenster entlang geführt.
Eine Steinschwelle trennt Innen – und Aussenraum voneinander. Die Bodenbeläge sind noch Original.
Die Balkonbrüstungen sind an der Innenseite verputzt und blau gestrichen. Der blaue Farbton unterstützt die Tiefenwirkung der Balkone zusätzlich.
Vom Balkon im 3. Stock hat man den Überblick über die Berner Altstadt. V.r.n.l Bundeshaus, Berner Münster und die Kornhausbrücke. Die Rundung des Hauses unterstützt das Erleben der Aussicht.
Beim Balkon treffen die Farbigkeiten der Fassade aufeinander. Der weisse Putz hat einen ganz leichen Rotstich und nimmt so die Farbigkeit des Sichtbacksteins wieder auf.
Die gerundeten Balkone verbinden den rückspringengen Teil der Fassde mit dem Mittelteil. Optisch wird diese Verbindung mit dem Sichtstein akzentuiert.
An der konvexen Seite des Hauses fassen grau gefärbte Putzflächen die Fenster zu horizontalen Bändern zusammen.
Das Sockelgeschoss ist in Sichtstein gehalten. Der grau-blaue Farbton der Rolläden harmoniert mit den blau gestrichenen Balkonnischen und Balkonplatten.
Dadurch, dass die Fassade über die Jahre mehrmals renoviert wurde, hat sich eine dicke Putzschicht gebildet. Dies bildet eine Art Schattenfuge.
Im talgerichteten Sockelbereich sind die Fensterbänke als Rollschicht ausgebildet.
Ein als Rollschicht gemauertes Sichtbacksteinband trennt die hell verputzte Fassade vom Dachrand.
Die Sichtsteine des Sockels geben optisch einen Bezug zur gemauerten Grundstücksmauer.
Diese Ecke zeigt, dass der Architekt Kompromisse eingehen musste, was der gerundeten Bauform geschuldet war.
Der Grundrissplan zeigt, dass sich das Wohnhaus der Hallerstrasse in vier Teile aufteilt. Die Häuser sind drei Einspänner und ein Zweispänner.
Durch das Sichtsteinmauerwerk im Sockelbereich sieht es aus, wie das Haus auf einer Plattform sitzen würde.
Im Fassadenplan ist die Setzung des Hauses in den Hang ersichtlich.
Querschnitt durch das Wohnhaus.
Dieser Grundriss wurde angepasst und zeigt den gebauten Zustand des Wohnhauses.
So könnte der Läuferverband gemauert worden sein.
Eines dieser Deckensysteme könnte auch in der Hallerstrasse angewendet worden sein.
Das Wohnhaus an der Hallerstrasse 49-55 wurde vom Berner Architekten Ernst Walter Ebersold entworfen.