Architekt: EMI Architekten, Zürich
Nutzung: Wohnhaus
Baujahr: 2011 – 2015
Ort: Steinwiesstrasse 59, Zürich
Hauptbild von der Steinwiesstrasse
(Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Situationsplan
(Plan: EMI Architekten. Zürich 2015. )
Bevor es zum Projektwettbewerb kam stand auf dem Grundstück eine langgezogene Stadtvilla. Der Rückbau zeigt heute keine Spuren mehr.
(Luftaufnahme: Google Maps. 2016.)
Das Gebäude haltet seine Fassaden im Hintergrund. Mit der Farbgebung und der organischen Form ist die gebaute Substanz ein Teil der Parkanlage. Im Sommer zeigt sich das Gebäude von drei Seiten. Der Rest verbrigt sich hinter den Bäumen. Die roten Linien zeigen wie sich die Fassade zugunsten der bestehenden Bäumen zurücknimmt.(Skizze: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Das Haus ist ein dreigeschossiger vierspänner, wobei je zwei Wohnungen von einem Treppenhaus und Lift bedient werden. Die Positionierung und Anordnung der Wohnungen unterliegen einer optimaler Sonneneinstrahlung. Jede Wohnung hat eine dreiseitige Ausrichtung und immer Bezug zum Eingang wie auch dem Baumbestand. (Skizze: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Erdgeschoss (Plan: EMI Architekten. Zürich 2015. )
Obergeschoss (Plan: EMI Architekten. Zürich 2015. )
Dachgeschoss (Plan: EMI Architekten. Zürich 2015. )
Schematischer Aufbau des Gebäudes
(Skizze: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Der vorgefundene Bestand des parkartigen Gartens hatte eine hohe Qualität. Das Gartendenkmal offenbart die Spuren der Zeit. Viele Bäume blieben bei dem Projekt von EMI Architekten bewusst erhalten und bestimmten den Entwurf. Das Gebäude fügt sich ein in den alten Baumbestand und steht mit diesem im engen Dialog. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Die Fassade wurde mit Keramikplatten eingekleidet welche, wie ach die Fensterscheiben, das Tageslicht reflektieren. Es lassen sich viele unterschiedliche Spiegelbilder in der Fassade erkennen. Die Bäume mit ihren Blätter bekommen somit ein Gegenüber. Die Wände sind stückweit die Projektionsflächen der unmittelbaren Umgebung womit sich sagen lässt dass das Haus sich auf seine untypische Weise in die Umgebung einpasst. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Reflektion der Bäume an der Wand und dem Glas der Fenster. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Die Loggias und das Geländer welches auch bei den Fenster gleich. Es akzentuiert die Thematik der Vertikale und zeigt den bewussten Umgang mit den Details betrachte man den Handlauf. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Im Hintergrund die unter Denkmalschutz gestellte Stadtvilla in rotem Klinker. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Gartenpfad um das Haus. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Sockeldetails: Wie der Stamm eines Baumes wächst das Gebäude direkt aus dem Boden.(Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Eine Analyse der Wirkung dieser Fassade hat ergeben, dass man mit einer ganz geraden Wand und Öffnungen für die Fenster doch ein ganz anderer Ausdruck erhält. Nurschon die unterscheidung zwischen Tragend und Nichttragenden Elementen wobei diese Konsequent untereinander liegen, machen ein viel stärkeres Bild der Vertikalen. Hätte man die Abkanntungen der Fassadenversprünge abgerundet wäre es auch ein interessantes Bild gewesen doch der Unterschied wird beim Vergleich mit den spitz abgekannteten Versprünge sichtbar. Der gebaute Ausdruck ist eine starke Zelebrierung der Vertikalen. Dies lässt sich auf die intime Beziehung zu den Bäumen zurückschliessen. Man fühlt sich wie in einem Wald. (Bild: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Als Vorbild oder abstrakte Ideenquelle für dieses untypische Fassadenrelief könnten diese Basaltformationen gedient haben. Ein Bündel von Polygonaler Steinsäulen das ein Haus begrenzt und schützt. Es steht massiv und geschlossen auf dem Boden und nimmt sich gegen oben immer weiter zurück.
Die Materialisierung mit den Keramikplatten als Klinker-Imitation hat seine Gründe in der Ökonomie und der Relativierung der Massivität und Schwere. Somit ging aber das Vorbild der Basaltformation etwas verloren. Unser Photoshopbild zeigt das Gebäude in einer massiven Sichtbetonfassade. Als Schalungsbild wurde die Brettschalung verwendet um den vertikalen Ausdruck möglichst beizubehalten. Interessant ist auch wie die Wirkung der Reflektion in diesem Bild vermisst wird, es ist sehr Ruinenartig.
Balkon auf dem Dach. Bei der Betrachtung des Dachrandabschluss stellt man auch hier eine bewusster Umgang fest. Die einzelnen vertikalen Elementen werden eine Ebene weiter in der Fassade drin verbunden damit die Vertikale optisch nicht in einer Horizontalen endet.
Das gemeinsame Eingangs Foyer. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Küche. Alle greifbaren Elemente sind mit einem warmen Material konstruiert. (Foto: De Gamio, Pascal/Erni, Severin. Zürich 2016.)
Der Innenraum ist ungewohnt in seiner Form aber grosszügig mit einer lichten Raumhöhe von 2.80 Meter. Die Wände stehen nie parallel zueinander und könnten bei der Möblierung nicht sehr flexibel sein. Die Materialisierung entspricht einem hohen Standard. (Foto: Roland Bernath. Zürich 2015.)
Die fliessende Grundrissfigur besitzt Anstoss an verschiedene Fassaden und schafft Ausblicke in mehrere Himmelsrichtungen. Es Reiht sich Raum an Raum und der Korridor führ von der Eingangstür bis zum Cheminée welches das Ende der Wohnung bildet. Die Kamine sind wiederum von Aussen als hohe Eckpfeiler zu erkennen. (Foto: Roland Bernath. Zürich 2015.)