Architekten: Caruso St John Architects / Bosshard Vaquer Architekten Nutzung: Gastronomie, Dienstleistung, Verkauf, Wohnen Baujahr: 2007-2013
Das Mehrzweckgebäude auf dem Baufeld E in der Europaallee ist Teil einer Gebäudereihe am südlichen Rand des Gleisfeldes am Hauptbahnhof Zürich. Das Gebäude mit dem grössten Wohnanteil in der Europaallee besteht aus zwei Türmen und einem Sockel, dieser übernimmt das Niveau der umliegenden Bauten.
DER WETTBEWERB
Europaallee
Visualisierung Wettbewerb
Visualisierung Wettbewerb
Situation Wettbewerb
Fassade Collage
Strukturmodell
Strukturmodell
Fassade Collage
Visualisierung
Visualisierung
Innen Visualisierung
Innen Visualisierung
Visualisierung
Visualisierung
Die Fassade erhält so den Charakter steinernen Solidität welcher ein Ausdruck hoher Urbanität assoziiert.
Der Umgang mit den vorgehängten Kunststeinen verleiht der Fassade Tiefe und ermöglicht so eine ästhetische Integrierung der Geländer, Markisen und Loggien.
Trotz grossen Fensterflächen sorgt die Relieftiefe für Intimität und Wohlbefinden im Innenraum.
Fassade Collage
Fassade Collage
Fassade Collage
Die Dachgauben haben nebst der Silhoutte auch gewisse funktionale Aufgaben zu erledigen. Entlüftung der Sanitäranlagen und der Chemineeanlagen der obersten Geschossen.
Gewisse Badzimmer haben Oberlichter, welche genau unter den Dachgauben sind.
Formalismus
Die Dachgauben dienen zur Wahrung der Identität.
„Die Kamine „Silhoutte“ sind gewollt, es ist eine starke formale Aussage.“
„Im Zeitalter von Google Earth ist das Dach als ein repräsentatives Gesicht zu verstehen. Die Dachlandschaft als die 5.Fassade des Hauses.“ Daniel Bosshard
„Von weitem werden die Dachgauben im Stadtraum als eine malerische Silhouette gelesesen, ein zeitgenössisches Fragment San Gimignanos.“
Die Europaallee aus der Luft.
Eine wichtige Referenz für das Dach.
Die kantonale Verwaltung Zürich
Der Komplex von Gebrüder Pfister Architekten war die wichtigste Referenz für das Walmdach an der Europaalee.
„Das Haus braucht ein charakteristisches Dach welches die Identität in der Umgebung schafft.“ Daniel Bossard
Eine Referenz für die Fassadengestaltung.Santa Maria Novelle, Firenze
Die von Leon Battista Alberti entworfene ,1470 fertiggestellte Renaissance-Fassade war für Caruso St John und Bossard Vaquer eine wichtige Referenz für die Fassadengestaltung. „Eine Mittelalterliche Kirche wird mit den Prinzipien der Renaissance überblendet, ein neues Ideal entsteht.
„Von weitem werden sie im Stadtraum eine malerische Silhouette zeichnen, ein zeitgenössisches Fragment San Gimignanos.“
Durch die Dachgauben auf dem Walmdach entsteht eine nicht verwechselbare Silhouette in der Stadt Zürich.
Die Referenz der Silhouette.
San Gimignano, Toskana
Die Architekten suchten ausschliesslich Material- und Motiv Referenzen aus der Stadt Zürich.
Eleganz.
Wie eine Balletttänzerin steht der grosse Körper des Gebäudes auf hohen, filigranen Beinen.
Die Hauseingänge für die Bewohner veranschaulichen erneut die Sensibilität zur Differenzierung des Öffentlichkeitsgrades am Gebäude. So springen die Hauszugänge trichterförmig in das Volumen zurück, welches zugleich auch die Vorzone zum öffentlichen Gehweg darstellt.
Mit einer zweigeschossigen Pfeilerhalle im Erdgeschoss wendet sich das Baufeld E dem neu entstehenden Gustav-Gull Platz.
Formalismus
Die Dachgauben dienen zur Wahrung der Identität.
„Die Kamine „Silhoutte“ sind gewollt, es ist eine starke formale Aussage.“
„Von weitem werden sie im Stadtraum eine malerische Silhouette zeichnen, ein zeitgenössisches Fragment San Gimignanos.“
9.Obergeschoss (Wohntürme)
5.Obergeschoss mit Dachlandschaft
1.Obergeschoss
Erdgeschoss mit Umgebung
Wie ein Haarkamm wird jeweils das nächste Geschoss auf der dunklen horizontalen Trennlinie gestapelt. Diese vertikale Stapelung verleiht der Fassade eine fragile Erscheinung, welche jeden Moment zusammenfallen könnte wie bei einem Jenga Spiel.
die Architekten zählen unterschiedliche Profilierungen, Farben und Oberflächenarten zu ihrem Gestaltungsrepertoire mit. So wurden beispielsweise die grossen horizontalen, hellen Elemente mittels Schalungsmatrize und Sandstrahlung hergestellt.
Die Fassade hat keine klassischen Gliederungen, es sind Ordnungen.
Die erste Ordnung wird von den beigen Kunststeinelementen geschafft.
Die grünlich schimmernden Elemente zeigen die sekundäre Ordnung an.
Das Volumen wird stark durch die differenzierte Gliederung der Fassade geprägt. Die unterschiedlichen Nutzungen des öffentlichen Erdgeschosses, der Büros in den Obergeschossen, des Sockels und der Wohngeschossen in den Türmen werden jeweils als verschiedene Ausformulierungen einer übergeordneten tektonischen Gliederung zum Ausdruck gebracht. Diese Ausformulierung zeichnet sich primär durch die Tragstruktur aus Stützen und Decken aus, welche den nach unten zunehmenden Lasten Gestalt und Form geben, sowie Öffnungen und Füllungen definieren.
Wohnungseingänge
Grundriss einer Wohnung im obersten Geschoss.
Längsschnitt durch eine Wohnung des obersten Geschosses.
Innenraum Bild Wohnen.
Motive aus der Stadt Zürich.
Gang zur Erschliessung.
Die übergrossen Fenster im Café werden von geschwungenen, vorfabrizierten Betonelementen eingerahmt als wären es textile Vorhänge.
Verfremdung des Materials.
Untersicht Gestaltung Hauszugang.
Innenraum einer Wohnung im obersten Geschoss.
DIE SUCHE NACH DEM TEKTONISCHEN AUSDRUCK
Man sagt, das Gebäude sei elegant. Was ist Eleganz?
Eleganz heisst; mit wenig Aufwand einen grossen Ausdruck zu schaffen. Die Kopffassade erhält durch diese Massnahme, dass der Turm auf hohen, filigranen Pfeilern steht eine ausgeprägte Eleganz. Wie eine Balletttänzerin steht der grosse Körper des Gebäudes auf hohen, filigranen Beinen.
Dunkle Fensterbänke gliedern die Fassade geschossweise horizontal. Wie ein Haarkamm wird jeweils das nächste Geschoss auf dieser horizontalen Trennlinie gestapelt. Diese vertikale Stapelung verleiht der Fassade eine fragile Erscheinung, welche jeden Moment zusammenfallen könnte wie bei einem Jenga Spiel. Verstärkt wird die Fragilität des Gebäudes durch das bewusst gesetzte vertikale Fugenbild in den horizontalen Betonelementen. Diese stehen nämlich jeweils genau mittig in der Achse der Zinken (den vertikal, sich nach oben verjüngenden Betonelementen).
Die Fassade vermittelt Schwere und Massivität, jedoch trägt sie keine Lasten. Zu den einzig sichtbaren Tragstrukturen zählen die mächtigen Pfeiler in der Arkade beim Café, welche die Turmlasten aufnehmen. Diese sollten jedoch gemäss Lastabtragung am dicksten in Erscheinung treten, da sie den Anfang der Kopffassade bilden. Im Querschnitt sind die Stützen polygonal und wirken deshalb, je nach Sichtwinkel, schmaler. Die Kunst der Vermischung und der Widersprüche könnte man also auch als atektonisch bezeichnen.
Obwohl die Fassade massiv und schwer wirkt, wurde sie vorgehängt und lediglich an der primären Tragstruktur rückverankert. Massgeblich wird das Gebäude von der plastisch ausgebildeten, in Oberflächen und Farbigkeit differenzierten Kunststeinfassaden geprägt. Dabei zählen die Architekten unterschiedliche Profilierungen, Farben und Oberflächenarten zu ihrem Gestaltungsrepertoire mit.
Wie ein Kind versucht es alles aus, Elemente oder Materialien werden immer wieder und auch anders eingesetzt.
Man könnte fast sagen, die Gestaltung der Fassade ist an diesem Punkt und für diesen Ort ausgereizt.
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