Das Gebäude steht an der Stockerstrasse zwischen deren Kreuzung mit der Bifertenstrasse und der Dreikönigsstrasse. Um 1957 wurde das von Gustav von Tobel entworfene Gebäude erbaut. Im Laufe der Jahre gab es diverse Umbauten beim Dachgeschoss und in den Innenräumen. Heute befinden sich im Gebäude zwei Bankfilialen. Bei dem ersten Vorbeigehen am Gebäude, empfindet man es als eines, das man schon hundertmal gesehen hat. Die für die Zeit typische Struktur und Rasterung verfolgt einen beim Gang durch die Stadt Zürich. Bei genaueren Betrachtung des Objektes fallen aber viele Details auf, die es zu einem einzigartigen machen.
Das Objekt besteht aus einem schlichten Solitär, dessen drei Strassenfassaden sich von der Hoffassade stark unterscheiden. Bei der Hoffassade, wirken der Sockel und die Obergeschosse massiv, eher geschlossen und sind verputzt. Im Gegensatz dazu wirkt das stark zurückgesetzte Erdgeschoss der Strassenfassaden durch die grossen Schaufenster sehr offen, ist durch das Vordach jedoch geschützt. Das Vordach scheint zwischen den Kastenfenstern und der Decke des Erdgeschosses zu schweben, wodurch es an Stärke gewinnt. Zwei Nischen bilden die Eingänge für das Büro im Ergeschoss, sowie das Treppenhaus, das zu den verschiedenen Etagen führt.
Der Mittelteil der drei Strassenfassaden ist stark geprägt von Rähmchen und Blechen, was wiederum an die Technik der 70er-Jahre erinnert. Das Sützenraster von den Betonpfeilern Innen wird Aussen abgebildet, im Gegensatz zum Erdgeschoss in einem kleineren Achsabstand. Reliefartig schieben sich mehrere Schichten übereiander. Die innerste Schicht besteht aus einem Fensterrahmen aus Messing, dessen Brüstungsfüllung aus einem grünen, einbrennlackierten Titanzinkblech in Hammerschlag besteht. Dessen Oberfläche erhält auch bei leichter Sonneneinstrahlung eine leichte optische Wölbung, wodurch diese Ebene wie ein textiler, lebendiger Vorhang wirkt.
Davor sitzt ein Aluminiumrahmen, der eingeschoben die Leibung fasst. Im Stützenraster, sowie auch bei den Geschossdecken, werden Travertinplatten hinter den Rahmen gehängt und erzeugen eine Rasterung über den gesamten Mittelteil des Gebäudes. Die Struktur von Stütze und Füllung wiederholt sich über fast die ganze Fassadenlänge, bricht jedoch jeweils beim Übergang von einer Fassade zur Anderen. Dort sind auf Breite von vier Fensterrastern und über die Höhe von allen Mittelgeschossen Travertinplatten vorgehängt, die durch einen dunkleren Stein gerahmt werden. Die offenere Fassade wechselt zu einer geschlossenen ruhigen, was sehr wichtig für den Kontrast der Struktur ist und ihr mehr Kraft schenkt. Des Weiteren wird bei der Struktur durch die geschlossenen Ecken ein Rhythmus und so auch eine Art Anfang und Ende definiert.
Den oberen Abschluss des Gebäudes bildet ein Vordach, und ein dazu zurückversetztes Mansarddach aus Falzblech, welches von unten kaum sichtbar wird. Eine parallel zum Vordach hochgeschobene Schicht auf kleinen Trägern wirkt wie ein schwebender Ring und dient dem Dachgeschoss als konstruktiver Sonnenschutz. Zudem greift dieses architektonische Element das in den unteren Geschossen auftretende Prinzip von Rahmen und Blech erneut auf.
Architekt: Gustav von Tobel
Umbau: Bernard San, Architekt HTL
Nutzung: Banken, Coiffeur im EG
Baujahr: 1957
Ort: Stockerstrasse 33, Zürich
Die Lage des Objektes an der Stockerstrasse zwischen der Dreikönigsstrasse und Bifertenstrasse als Punkthaus.
Beim Übergang von einer Fassade zur anderen wird die Struktur gebrochen. Dort sind auf Breite von vier Fensterrastern und über die Höhe von allen Mittelgeschossen Travertinplatten vorgehängt, die durch einen dunkleren Stein gerahmt werden.
Schnitt Quer MST angepasst: Das Dachgeschoss wurde mehrfach umgebaut. Zurzeit besteht es aus einem Marsardedach.
Nur der Sockel der Hoffassade hebt sich mit seinem gestrichenen Beton ab.
Die grosse Innentreppe wird durch einen Art runden Erker aus Glas und Aluminium auch Aussen sichtbar.
Die Strassenfassaden wirken durch die Fügung der Schichten wie ein Relief.
Die Eingangsnische zum grossen Treppenhaus, das zu den Büroräumen führt, wirkt opulent und verdeutlicht den Unterschied zwischen Fassade und Innenraum.
Das grosse, opulente Treppenhaus verbindet mit einer gewendelten Treppe die sechs Geschosse.
Grundriss Obergeschoss MST angepasst: Durch das Stützenraster ist die Grundrisseinteilung flexibel und kann je nach Nutzung verändert werden.
Das Stützenraster in den Obergeschossen besteht jeweils aus drei zu eins beziehungsweise zwei zu eins Rastern im Vergleich zum Erdgeschoss.
Materialanalyse innen von oben links beginnend: Heruntergehängte Deckenpanele Aluminium gelocht, Akkustikplatten aus gelochten Gipsplatten, bunte Keramikplatten aus Anfangszeiten, Innenausbau aus Eichenholz, Stützen hinter Gipsplatten verputzt, Fensterbank aus Holz über Radiatoren
Obwohl das Objekt mitten im Bankenviertel Zürichs steht, besteht durch einige Bäume trotzdem ein Bezug zur Natur.
Die Einfassungen an der Fassade sind im gleichen Material wie die Fensterrahmen aus Messing ausgebildet.
In der einbrennlackierten, grünen Titanzinkoberfläche in Hammerschlag der Rahmenverbreiterung reflektiert sich die Umgebung.
Die Messingfenster sind mit Sprossen unterteilt in eine Brüstung, einen festverglasten und einen öffenbaren Flügel.
Im Innern liegen vor den Fenstern jeweils die Heizungsradiatoren. Darüber befinden sich Fensterbänke aus Holz, die als Sitz- oder Abstellfläche genutzt werden können.
Im Sturz vor dem Fensterrahmen befindet sich ein Rollladenkasten, der die Beschattung gewährleistet.
Materialanalyse aussen von oben links beginnend: Naturstein Marmor gescheckt, Waschbeton, Verputz mit Kunststeineinfassung, Travertinplatten, Metall einbrennlackiert und behauen
Die Hauptfassade zur Stockerstrasse verliert ihre Symmetrie durch die EIngangsnische und die geschlossene Wand aus Travertin bei der Strassenecke.
Mit Fassadenexperimenten wird versucht die Selbstverstàndlichkeit der jetzigen Fassade nachzuvollziehen. Wichtige Faktoren sind Rhythmus, Schichtigkeit oder der Öffnungsgrad.
Skizze Dachgeschoss: Detaillösungen für die Konstruktion werden aus Fotos rekonstruiert.
Durch Skizzen wird der vielschichtige Aufbau der Fassade in seine Teile zerlegt. Die reliefartige Struktur entsteht durch ein Wechselspiel von Rahmen, Füllung und Platten.
Das Erdgeschoss besitzt ein grösseres Fassadenraster und wirkt dadurch offener als die Obergeschosse. Eingeschobene Schaufensternischen verbinden Innen und Aussen.
Durch eine geschickte Konstruktion scheint das Vordach im Erdgeschoss optisch zwischen der Decke und den Schaufenstern zu schweben.
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