Otto Dreyer war ein luzerner Architekt (1897 – 1972). Er studierte an der ETH in Zürich und arbeitete danach bei Bruno Möhring (Berlin) und später bei Jean Pelée (Paris). 1924 kam Dreyer zurück nach Luzern und arbeitete für drei Jahre bei Armin Meile, bis er dann 1927 sein eigenes Büro gründete.
Otto Dreyer widmete sich überwiegend dem Kirchenbau. Er errichtete insgesamt neun Kirchen und Kapellen.
Sein Hauptwerk war jedoch die Zentral- und Hochschulbibliothek in Luzern. Zuerst geplant zwischen der Jesuitenkirche und dem Stadttheater an der Reuss, wurde das Gebäudeensemble schlussendlich an der Hirschmattstrasse gebaut.
Situation von 2010
Ausblick von ZHB ins Vögeligärtli
Ursprungsplanung der ZHB im Zusammenhang mit dem Vögeligärtli
Ursprünglicher Entwurf zwischen der Jesuitenkirche und dem Theater
Historische Fotografien der Zentral- und Hochschulbibliothek
Ostfassade
Auswahl an Studienskizzen zur Gliederung der Ostfassade
Die Fenster, welche innerhalb des Gitters und zwischen den starken, horizontalen Bändern aus Muschelkalkplatten angeordnet sind, werden nur an einzelnen Orten durch die vertikalen Betonelemente unterbrochen.
Diese vertikalen Elemente sind zusätzlich sehr zurückgenommen und befinden sich in der selben Ebene wie die Muschelkalkplatten. Dadurch tritt die vertikale Gliederung zurück, die Horizontale wird betont und die Fenster werden beinahe als Bandfenster wahrgenommen.
Mauerverband – Muschelkalkplatten
Um der sehr flach gehaltenen Fassade etwas Lebendigkeit zu verleihen, wurden die geklebten Muschelkalkplatten in einem wilden Verband verlegt. Die Platten stammen aus vier verschiedenen Steinbrüchen, und sind in verschiedene Höhen um Tiefe gehalten, um eine Vielfalt zu erreichen.
Handskizze des konstruktiven Fassadenschnittes
Eingangsportal mit Relief von August Blaesi
August Blaesi war ein nidwaldner Bildhauer (1903 – 1979). Nach seiner Bildhauerlehre war Blaesi, wie Dreyer auch, in Berlin und Paris tätig. Die Zusage für die Ausführung der Evangelistengruppe für die neue Kirche St. Karl in Luzern führen ihn schliesslich in die Schweiz zurück.
Bereits in jungen Jahren findet Blaesi zu einer ruhigen und gegeständlichen Formsprache, welche sich durch geschlossene Formen und zurückhaltende Stilisierung charakterisiert. Es entstehen zahlreiche Frauenbüsten, die sich trotz physiognomischer Unterschiede gleichen: Sie zeichnen sich durch mandelförmige Augen, gerade Nasen, Hochsteckfrisuren und lange elegante Hälse aus. Mit ihrer behutsamen Stilisierung erinnern sie an die griechische Frühklassik.
Die zweite Hälfte von Blaesis künstlerischem Schaffen ist in erster Linie von öffentlichen, vor allem kirchlichen, Aufträgen geprägt.
In dieser Zeit entstand auch das Relief der Zentral- und Hochschulbibliothek.
Untersicht Überdachung Eingang
Der Eingangsbereich wird sehr klassisch durch eine sechsstufige Treppe und ein sehr auffälliges Vordach markiert.
Das Vordach ist nierenförmig gehalten und in Leichtmetal materialisiert.
Die Untersicht ist mit rautenförmigem Blech verkleidet. Die Stösse der Rauten werden mit Abdeckstäben betont und die Schnittpunkte mit Rondellen versehen.
zwei Fenster zusammengefasst mit filigran gearbeitetes Gitter im Erdgeschoss
Die Fenster des Verwaltungstraktes sind im Erdgeschoss sowohl im Innenhof, als auch auf der Eingangsseite vergittert.
Das Fenstergitter ist aus Aluminium-Rundstäben gefertigt und wellenförmig aneinandergefügt. Jeweils an den Schnittpunkten von zwei Stäben wurde ein Zwischenelement eingefügt.
Die Zentral- und Hochschulbibliothek von oben fotografiert.
Grundriss Erdgeschoss
schematische Darstellung der einzelnen Räume im Erdgeschoss
Eingangsbereich
Der Eingang ist von aussen sehr gut markiert. Er ist sehr klassisch gehalten. Genauso klassich ist die Raumabfolge, wenn man das Gebäude betritt.
Über sechs Treppenstufen kommt man zum überdachten Aussenbereich vor dem Haupteingang. Durch die doppelflüglige Glastüre betritt man den Eingangsbereich, von diesem gelangt man in die angrenzenden Räume.
Der Boden des Eingangsbereichs ist mit einem Steinmosaik aus Cristallina-Marmor versehen, in dessen Mitte das Baujahr der Zentral- und Hochschulbibliothek geschrieben steht.
Steinmosaik im Eingangsbereich mit der Jahreszahl der Errichtung
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