Schweizerischer Bankverein Zürich von Roland Rohn
Architekt: Roland Rohn
Nutzung: Bürogebäude Bank UBS
Baujahr: 1951-1957
Ort: Paradeplatz 1, Zürich
Das Gebäude des Schweizerischen Bankvereins formt die Begrenzung des Paradeplatzes an einer der Kurzseiten. Gleichzeitig bildet es ein Eckgebäude an der südwestlichen Ecke des Platzes. Dort mündet der Bleicherweg in den Platz und trifft auf die Talackerstrasse. Zum Paradeplatz hin markieren das hervorstehende Relief über dem Haupteingang und der auskragende Erker die städtebauliche Dominante.
Als Bankgebäude will das Gebäude des Bankvereins Solidität, Vertrauen und Währschaftigkeit ausdrücken. In zweiter Linie soll das Gebäude auch einen repräsentativen Charakter erhalten. Diese Eigenschaften werden über hohe Präzision und Sorgfalt erfüllt. Über das massige Gebäudevolumen, die präzise Gliederung der Fassade, des Öffnungsverhaltens und der Verwendung eines Natursteins strahlt das Gebäude des Bankvereins Solidität aus. Den sorgfältigen Ausdruck bekommt das Gebäude Dank den hochwertigen Materialen, der Aufmerksamkeit mit welcher die Fügungsdetail gelöst wurden und der Art wie das Material verarbeitet wurde. So wird zum Beispiel, der gleiche Stein auf verschiedene Weise eingesetzt: als Mauerscheibe, als Profil, als behauenes Relief. Das Gebäude kann vertrauen wecken, da die Fassade nicht wie eine Kulisse wirkt, sondern eine gewisse Plastizität ausstrahlt und eine räumliche Verflechtung mit dem Baukörper aufweist. Das Gebäude erschient so als währschafter Körper, trotzdem lockert das Gerippe der Rasterfassade das Volumen auf.
Das Gebäude erscheint in seiner Wirkung homogen und körperhaltig, es mutet daher an aus einer massiven Bauweise aus Mauerwerk oder Ortbeton zu sein. Der vertikale Lastabtrag zeigt sich kaum in der Ordnung der Aussenhülle des Gebäudes. Trotz der starken, vertikalen Zeichnung in der Rasterfassade, verliert sie ihre tragende Wirkung durch ihre aufgesetzte Erscheinung. Es gibt keine umlaufenden Gesimse oder bis auf den Boden führende Vertikalen, die konsequent das Konstruktionsraster abbilden. Weiter deuten auch die grossen Fensteröffnungen im Erdgeschoss auf eine vorgehängte murale Verkleidung hin. Es wird deutlich, dass sich dahinter ein Skelettbau aus Stahl und Beton verbirgt. Die Art, wie die einzelnen Kalksteine zueinander gefügt sind, zeigt auf, dass die vorgehängte Fassade sich selber trägt. Trotzdem wirkt die Verkleidung nicht wie eine Kulisse, da über die zurückversetzte Fensterebene eine plastische Tiefenwirkung entsteht.
Der architektonische Ausdruck des Gebäudes entspricht also nicht der wahren Konstruktion. Die tragenden Stützen und Decken bleiben hinter der Natursteinverkleidung verborgen. Lediglich die Ordnung der Rasterfassade macht einen Verweis auf die Konstruktion. Es scheint als würde die Kalksteinverkleidung nicht das Konstruktionsraster verkleiden, sondern dass die Verkleidung selbst das Raster ist.
Das Gebäude des Bankvereins erreichtes, seine Eigenschaften in einer modernen Ausdrucksweise auszustrahlen, die sonst oft mit traditionellen, altmodischen Ausdrucksformen ausgedrückt werden. Viele der Qualitäten, die das Gebäude aufweist, werden allerdings erst in einem zweiten genaueren Blick erkannt.
Schweizerischer Bankverein Zürich von Roland Rohn.
Das treppengieblige Haus «Zum Schanzengatter», war das erste Haus welches an dem Standort des heutigen Gebäudes des Schweizerischen Bankenvereins stand. Dem Haus mit dem ländlichen Charakter ist deutlich anzusehen, dass der Paradeplatz zu dieser Zeit noch ausserhalb der befestigten Stadt lag.
Zwischen 1897-1899 wurde das erste Gebäude des Schweizerischen Bankvereins als letzte Etappe der städtischen Platzüberbauung gebaut. Um mit der Grösse und Pracht der Kreditanstalt mitzuhalten wurde für dieses Haus ein überhoher Eingang entworfen, dadurch wirkt es aber eher wie ein Triumphbogen als ein Sparkässeli.
Der erste Wettbewerb für das neue Gebäude des Schweizerischen Bankvereins entstand schon im Jahr 1931. Diesen gewann der renomierte Architekt Prof. O. R. Salvisberg. Die Realisierung des Projekt musste aber aufgrund der Wirtschaftskrise herausgeschoben werden. 1937 wurden die Studien wieder aufgenommen und Prof. Salvisberg fertigte einen Entwurf an der bereits 1938 den Behörden zur Genehmigung eingereicht wurde. Wegen des Kriegsausbruchs musste der Bau erneut aufegschoben werden. 1947 wurde Roland Rohn, der das Büro des verstorbenen Prof. Salsvisbergs übernommen hatte, beauftragt weiter daram zu arbeiten. Das Projekt blieb im Grundriss relativ ähnlich, bis auf das zurückspringen der Gebäudefluchten aufgrund eines neuen Überbauungsplans. Architektonisch veränderte sich das Projekt aber massgeblich.
Der «Neubau» fügt sich erstaunlich gut in den Kontext mit den älteren Bauten ein. Die Zwischenräume die entstehen lassen nicht zwei Welten aufeinader prallen, sondern erzählen beide ein Stück der Zürcher Geschichte.
Der Neubaus aus dem Jahr 1957 ist noch bis Heute als «Neubau» an dem Platz zu erkennen. Neben den restlichen mit Verziehrung beladenen Fassaden wirkt das Kalksteingebäude reduziert und dezent. Der Erker der in den Bleicherweg projektiert bildet die architekotisch-städtebauliche Dominate des Bankgebäudes.
Die Fassade besteht aus geschlossenen Wandteilen und aus Feldern der Rasterfassaden. Die gescholssenen Wandflächen sind an den Ecken des Gebäudes und im umlaufenden Sockel vorzufinden. Die Rasterfassaden bilden die Fensterfelder in den oberen Geschossen. Der Erker schafft einen Unterbruch in der gekrümten Fassade, welche dadurch rhytmisiert wird. Von der Seite gesehen treten die Glasflächen in den Hintergrund, einzig die Kalksteinprofile sind als Gerippe lesbar.
Roland Rohn (1905-1971) arbeitete im Büro von Prof. O. R. Salvisberg, er übernahm 1940 nach dessen Tod nicht nur das Büro, sondern führte auch den Stil der Architektur weiter. Bauten von Prof. Salvisberg wie das Suvahaus in Bern und der Bleicherhof in Zürich haben Rohn sehr geprägt. Rohn gilt jedoch nicht mehr als Pionier der Moderne, die Zeit der Landi im Jahre 1939 sind für ihn vorbei. Er hat aber einen starken Glauben an die Leistung der Avantgarde. Ihn interessierten vor allem die Konstruktion und deren Ausdruck im Zusammenspiel mit der Statik des Gebäudes. Gelichzeitg galt er als begabt auf baukünstlerischer Ebene. Bekannt wurde er unter anderem für seine prägnanten Fassaden.
Bleicherhof Zürich von Prof. O. R. Salvisberg 1939-40.
Die Fassade des Bleicherhofs von 1939 diente klar als Vorbild für die hier entworfene Rasterfassade. Ähnlich wie beim Bleicherhof sind die Art der Fügung und die Proportionen. Beim Bankenverein wirkt die Rasterfassade wie aufgesetzt und verliert somit ihre tragende Wirkung. Trotzdem erschient sie nicht nur wie eine Kulisse, da die Glasebene um rund 20 cm weiter zurückversetzt ist. Es entsteht eine plastische Wirkung.
Aus der Entfernung hat das Gebäude trotz der scheinbar aufgesetzten Rasterfassade eine sehr massive Wirkung. Bei näherem Betrachten können aber die einzelen Teile gelesen werden. Erst auf dieser Ebene kann erkannt werden mit welcher Präzision die Fassadenelemente zueinander gefügt worden sind. Die ganze Verkleidung der Fassade ist aus Kalkstein. Jeder Stein wird aber nach seiner eigenen Logik eingesetzt. So wirkt der Stein bei den geschlossenen Wandflächen eher wie Platten, eingesetzt als Fensterlaibungen nimmt er die Form einer Stütze an oder kann in den flächigen Brüstungen dekorativen Charakter annehmen. Besondere Beachtung wurden in diesem Entwurf auch den Proportionen geschenkt. Das Motiv des länglichen Rechtecks wiederholt sich immer wieder in der Fassade (grösse Rasterfassade, Öffnung Fensterlaibungen, Fenster, Brüstungsfeld, Fensterflügel).
Die Fassade entwickelt eine starke Tiefenwirkung. Es wird deutlich, dass dieses Gebäude eher in die Zeit des Formalismus einzuordnen ist, wo die Konzeption weniger wichtig wurde, sondern das Erscheinungsbild an Bedeutung gewann. Der Wille zu Gestaltung wird stärker.
Die reduzierte aufeinander abgestimmte Materialwahl lässt die einzelnen Elemente gut zur Geltung kommen. Im Close-up kann erkannt werden mit welcher Zuneigung zum Detail hier gearbeitet wurde.
Stadtplan Zürich 1861. Der heutige Paradeplatz war bis zum 17. Jahrhundert der «Säumarkt», dieser lag ausserhalb der befestigten Stadt und wie es der Name verrät diente er als Umschlagsplatz für den Handel mit Kleintieren. Eine Erweiterung der Stadtbefestigung liess den Platz in die Stadt hineinrücken. An der Ostseite wurde 1838 als erstes städtisches Gebäude das Hotel «Savoy Baur en Ville» und das Postkutschenzentrum Posthof gebaut. An dem heutigen Standort des Gebäudes des Schweizerischen Bankenverein stand bis 1781 das Haus «Zum Schanzengatter», welches später erweitert und umbenannt wurde in das Haus «Neuenhof». Der französische Garten um das Haus sorgte in dieser Zeit für ein Stück ländlicher Idylle auf dem Paradeplatz.
Stadtplan Zürich 1881. Als Tangente der neu errichteten Bahnhofstrasse, bekam der Platz eine neue Bedeutung für die Stadt. Die Tiefenhöfe wurden 1857 als erstes modernes Geschäftshaus an der Südseite des Platzes gebaut. 1865 wurde der Platz offizell in Paradeplatz umbenannt. An der Nordseite des Platzes errichtete 1876 der Architekt Jakob Friedrich Wanner den neuen Sitz der Kreditanstalt. Ab 1882 fuhren die ersten drei Rösslitram Linien über den Paradeplatz, welche aber schon 1896 durch erste elektrische Tramlinien ersetzt wurden.
Stadtplan Zürich 1913. An der Westseite des Platzes wurde 1897-1899 das erste Gebäude des Schweizerischen Bankvereins von Charles Mewes gebaut, als letzte Etappe der städtischen Platzbebauung. Im selben Jahr wurde die erste Tramwartehalle auf dem Platz gebaut. Der Paradeplatz wurde 1900 gesamthaft umgebaut wegen der Umstellung auf elektrische Trams.
Stadtplan Zürich 1957. 1928 wurde die alte Tramwartehalle durch eine neuere erstetzt. Das alte Gebäude des Schweizerischen Bankvereins von Charles Mewes muss 1951 dem Neubau von Roland Rohn weichen. Durch die Orientierung des Gebäudes zur Bahnhofstrasse gehört es einerseits zur Altstadt. Andererseits bildet der Bleicherweg einen Durchgang zum neuren Stadtteil Sellnau, das Gebäude kann also auch als Portal zu Sellnau gelesen werden.
Stadtplan Zürich 2015. Im Jahr 1976 wurde für den Paradeplatz eine Platzneugestaltung als Fussgängerbereich realisiert. Der Platz befindet sich Heute nachwievor im Zentrum des Geschehens. Heute ist der Platz vor allem geprägt durch die zwei Banken, wird aber auch von Touristen, die der Bahnhostrasse entlang flanieren, gerne besucht.
Der heutige Bau wurde in vier Etappen realisiert. Die erste Etappe (A) begann 1949 und war 1953 bezugsbereit. Die lange Bauzeit ist hauptsächlich auf die komplizierten Tiefbauarbeiten der drei geschossigen Unterkellerung zurückzuführen. Die zweite Etappe (B) dauerte von 1953 bis 1956. Sie beinhaltete einen provisorischen Haupteingang. Die letzten beiden Etappen (C und D) wurden zusammengefasst und bis 1957 beendet.
Der Hufeisenförmige Bau bildet eine Blockranbebauung an der Ecke zum Paradeplatz. Der innenliegende Hof sorgt für gute Lichtverhältnisse in den Büroräumen. Ein zurückspringendes Attikageschoss bietet Raum für einen Dachgarten. Die Fassade, die dem Paradeplatz zugewandt ist weist eine leichte Krümmung auf. Diese Hauptfassade wird von einem leicht vorstehenden Erker unterbrochen. Ein Relief über dem Haupteingang ragt weit in den Platz hinaus. Auf der Seite zum Bleicherweg ragt ein weiterer Erker aus dem Gebäude hinaus.
In einer skizzenhaften Untersuchung lässt sich vereinfacht darstellen, welche Beduetung der Erker und der Haupteingang für das Zusammenwirken von Platz und Gebäude haben. Fällt der Erker weg und rutscht der Haupteingang weiter Richtung Mitte (in die Achse des Gebäudes, wo er ursprünglich angedacht war) scheint der Bau teilnahmslos an dem Platz zu stehen.
Weiter kann die Untersuchung zeigen, wie sich der architektonische Ausdruck verändert hat zwischen der Baueingabe und der eigentlichen Realisation. Die Befensterung im Sockel weist in der Baueingabe noch dieselbe Gliederung auf wie die Rasterfassade. Es entsteht eine weniger öffenltiche Wirkung, weil das Büroraster übernommen wird. Der Erker hat in der Baueingabe noch ein Gitter davorgestellt. Realisiert wurden aber grosse Fensteröffnugen die sich an die Öffnungen im Erdgeschoss anlehen.
Die neue Fensterunterteilung im Erdgeschoss wirkt trotz geringerer Fensterfläche öffentlicher. Die Fenster sind schaufensterartig zum Platz gerichtet. Die geschlossenen Teile des Sockels vereinen sich gut mit den geschlossenen Bereichen der oberen Geschosse. Die breiteren Streifen zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss wirken auf den Betrachter harmonischer. Das Relief wird nicht mehr mit sichtbaren Trägern montiert, sondern erhällt eine unsichtbare Konstruktion und scheint so schwebend.
Eine Fotografie der zweiten Bauetappe mit dem provisorischen Eingang zeigt, dass der Entwurf für das Sockelgeschoss noch während der Bauphase geändert wurde. Die Fensterunterteilungen im Erdgeschoss wurden nachträglich noch geändert. Vielleicht hat sich gezeigt, dass eine solche Befensterung im Erdgeschoss für eine Bank nicht funktionierte.
In der Rückfassade wurde ein Teil mit der Befensterung aus der Baueingabe und der andere Teil mit den Schaufenstern gestaltet. Hier ist deutlich zu erkennen welche Befensterung einen öffentlicheren Charakter hat. Der Fenstervorschlag aus der Baueingabe wirkt durch das feingliedrige Raster und die Vertiefungen wie ein Gitter. Die Lochfenster hingegen laden den Passanten in das Innere des Gebäudes ein. Bei näherem Betrachten wird aber deutlich, dass die einladende Wirkung nur vorgetäuscht ist und nur aus städtebaulichen Gründen so ausformuliert wurde. In Wahrheit wird dem Passanten kein Blick ins Innere gewährt.
Bereits in dem Modell für die Baueingabe hatte die Hauptfassade eine leichte Krümmung. Diese schafft eine Zugehörigkeit des Bauweks zum Platz. Weiter führt sie den Passanten entang der Tramschienen. Das rundliche Motiv ist aus anderen Bauten von Salvisberg bekannt (Suvahaus, Bleicherhof). In dem Baueingabemodell ist das Sockelgeschoss noch mit den schmalen Fenstern ausgebildet und die vierte Bauetappe (D) fehlt.
Der Haupteingang wird von einem herauskragenden Relief markiert. Das Relief bricht die Höhe des Gebäudes, gibt dem Eingang einen menschlichen Massstab und schaft eine enge räumliche Beziehung zum Platz. Das Relief wurde zusammen mit den anderen Reliefs als Kunst am Bau angefertigt. Diese wurde bei den Bauten von Rohn meist früh mit eingearbeitet. Der gehauene Stein wirkt einerseits sehr traditionell, da er aber scheinbar schwebend montiert wurde, bekommt er eine sehr zeitgemässe Aussage.
Der vorstehende Erker der zum Bleicherweg projektiert, übernimmt die Traufhöhe des Attikas. Es scheint daher als würde ein zweiter Körper in das Gebäude eingeschoben. Für die Verkleidung des Erkers wird dasselbe Material verwendet wie für die Fassade. Über die andersartige Plattengrösse und deren Anordnung hebt sich der Ercker aber bewusst von der restlichen Fassade ab. Diese Wirkung wird zusätzlich durch ein anderes Fensterformat verstärkt.
Der Hintereingang an der Kreuzung Talstrasse/Bleicherweg wurde vermutlich aus städtebaulichen Gründen in die Ecke des Gebäudes geschoben. Auch dieser Eingang wird mit einem Relief betont und geschmückt. Dieses ist wie herkömmlich direkt an der Fassade angebracht. Es wird klar deutlich, dass dies der Hintereigang ist.
Vom Haupteingang gelangt der Besucher über einen Windfang und den Aufgang zur Direktion in die runde Schalterhalle im Innenhof. Der Zugang folgt nicht mittig, sondern mündet schräg in die Halle, weil der Haupteingang aus städtebaulichen Gründen an die Seite der Fassade verschoben wurde. Gemäss den Baueingabeplänen sind um die Schalterhalle herum Bankbüros angeordnet. Entlang der Hauptfassade befinden sich die Wartezimmer und Sprechzimmer. Die vierte Bauetappe (D) ist in diesen Plänen noch nicht detailliert ausgebildet. Die zweite Bauetappe (B) schliesst direkt an den Bestand an.
In den Obergeschossen bedient ein mittig liegender Korridor die verschiedenen Bankbüros. Auffallend ist, dass die beiden Ercker jeweils als eine Verlängerung der Flucht vom Korridor oder vom Treppenhaus ausgebildet sind. Gleichzeitig wird diese Beziehung aber durch die äussere Raumschicht unterbochen.
Im zurückspringenden Attika befinden sich die Kantine für die Mitarbeiter und der grosse repräsentative Sitzungssaal. Auf der östlichen Seite ist dem Sitzungsaal eine geräumige Dachterrasse vorgelagert. Das Thema des zurückspringenden Attikas ist aus dem Projekt Bleicherhof von 1939 bekannt. Hier wird es durch ein auskragendes Vordach akzentuiert.
Im Schnitt ist die Lichtkuppel der Schalterhalle zu erkennen. Weiter können die Überhöhe des Erdeschosses und der Rücksprung des Attikageschosses abgelesen werden. Im Attika lösen sich die Wandfläche wegen des grossen Fensteranteil auf. Einerseits scheint dies innenräumlich begründet, da im Attika die repräsentativen Räume und die Mensa ist. Andererseits wird so die Wirkung eines schwebenden Dachs verstärkt. Diese wird hier nämlich nur über einen auskragenden Dachabschluss imitiert, da man in der Schweiz zu dieser Zeit eher wieder von der radikalen Moderne wegkam und das sachliche Bauen anklang fand.