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Tektonik HS 2014
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Realgymnasium Basel, Bernoulli und Mumenthaler & Meier

In HS 14
Das 1956 erbaute Realgymnasium an der Hermann-Kinkelin-Strasse in Basel befindet sich am Rande der Innenstadt in der Nähe des Bahnhofs.
Das Gebäude wurde vom Architekten Hans Bernoulli in Zusammenarbeit mit Mumenthaler & Meier erbaut. Bernoulli gilt als einer der produktivsten und facettenreichsten Architekten in Basel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Realgymnasium ist sein letztes Werk; da er bereits kein Büro mehr hatte beschränkte er sich auf die Konzeption der Gesamtanlage. Die Ausführung und Detailstudien übernahmen seine jüngeren Kollegen Mumenthaler & Meier.
Die Anlage befindet sich hinter dem De Wette-Schulhaus und beinhaltet mehrere Volumen, die einen Hof umschliessen. Am Hauptgebäude, dem dominanten Klassentrakt, ist eine niedrige Pausenhalle angegliedert, welche den Hof einfasst. Dazu kommen zwei Turnhallengebäude auf der Anlage, wobei die Turnhalle zur Strasse hin später noch zu einem grösseren Volumen erweitert wurde um den Hof ganz zu umfassen.
Die Fassade ist geprägt durch eine sichtbare Betonstruktur, ein Gitter aus horizontalen und vertikalen Balken mit Füllungen. Das tragende Skelett ist aus Ortbeton gefertigt, welches dann mit vorfabrizierten Betonelementen ausgefacht wurde. Die Elemente bilden die Brüstungen und Fenstereinfassungen.
Die Nähe zu August Perret ist fast unverkennbar. Dessen Bauten haben sich Mumenthaler & Meier und Bernoulli gemeinsam in Le Havre angesehen und kamen dadurch zur tektonischen Idee des Gebäudes. Zudem vermuten wir, dass mit der Architektur von Perret auch deren Monumentalität – bewusst oder unbewusst – eingeflossen ist, um neben dem De Wette Schulhaus bestehen zu können.
Beim näheren Hinsehen werden die Detailgenauigkeit der Architekten und ihr Interesse für das Handwerkliche sichtbar, auch wenn die Elemente vorfabriziert wurden. Jede Fuge ist genauestens geplant und ausgeführt, sowohl die Stossfugen zwischen den Elementen wie auch die Arbeitsfugen im Ortbetonskelett.
Das Fassadenraster mit Elementen ist ein System, welches sich als Textur über alle Volumen der Anlage zieht. Durch verschieden grosse Füllungen werden die Nutzungen im Innenraum an der Fassade abgebildet und keine ist gleich wie eine andere. Trotzdem bleibt ein einheitliches Bild der Gesamtanlage.
Die Balkonfenster links gibt es nur an der Hauptfassade bei den Klassenzimmern. Die schmalen Fenster mit Brüstungen ziehen sich hingegen über alle Gebäude durch. Die doppelt so breiten markieren die Lehrerzimmer. Die vierte Füllung von Links ist geschlossen. Sie ist vorallem an den Stirnseiten oder bei grösseren Räumen zu finden, um nicht mit den grossen hohen Fenstern überall Licht hineinzulassen. Die quadratischen Fenster ganz rechts markieren von aussen die Treppenhäuser.
Die vom Pausenhof abgewandte Nordwestfassade hat keine Balkone, dafür variiert das Fenstermass und wird teilweise doppelt so breit, oder die Fensterfelder sind horizontal gespiegelt und ergeben so eine andere Erscheinung.
Auf der langen Südostseite des Gebäudes beinhalten alle Rasterelemente ausser die der Aula ganz rechts ein Fenster. In vertikalen Reihen betrachtet folgt immer auf drei nebeneinanderliegende Fenster mit Brüstung eine Reihe mit Balkonen, welche leicht hervorstehen und als Gestaltungselement dienen.
Die Architekten Mumenthaler & Meier entwarfen bereits bei früheren Bauten Tragskelette, beim Realgymnasium fällt allerdings auf, dass ein wesentlich engeres Rastermass verwendet wurde. Der enge Achsabstand von 1,68 Metern ermöglicht verschiedene Klassenzimmergrössen, meist vier bis fünf Einheiten breit, und lässt auch grössere Aufenthaltsräume am Ende des Korridors zu. Wie auf dem Grundriss ersichtlich, sind die Klassenzimmer nach Süden ausgerichtet, zum Pausenhof hin. Auf der Rückseite befinden sich weniger häufig gebrauchte Zimmer und Nebenräume.
Im Korridor wird mit den Türumrahmungen deutlich gemacht, welche Räume wichtig sind, und bei welchen es sich um Nebenräume wie Toiletten handelt.
Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Rastereinheiten mit dem gleichmässigen Rhythmus der Balkone ergibt sich für jeden Raum ein individueller Charakter. Andererseits wirken die Balkone innen beliebig und für das Schulhaus wenig sinnvoll. Sie werden als normale Fenster betrachtet und mit Pulten zugestellt.
Die Details wie das Sturzbrett, die Fussleisten oder der Fensterbank haben aus unserer Sicht einen erheblichen Einfluss auf die Innenraumatmosphäre.
Auf dem Dach gibt es eine Terrasse, welche teils bedacht ist, um eine grössere Fläche für den Aufenthalt der Schüler anzubieten.
Der Pausenhof ist nämlich etwas klein bemessen für alle Schüler, aber sehr schön, vor allem durch die begrenzende Pausenhalle.

14. Oktober 2014

Kantonale Verwaltung Walche

Talacker 50, Zürich

Bürohochhaus und Garage Franz AG von Werner Stücheli

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