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Tektonik HS 2014
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Geschäftshaus Peter Merian-Strasse 34

In HS 14
Das Geschäftshaus liegt an der Peter-Merian Strasse in Basel. Das Grundstück befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofes.
Die Peter-Merian Strasse ist eine mit alten Stadtvillen flankierte Seitenstrasse.
Das Bürogebäude steht, wie die angrenzenden Stadtvillen, als Solitär im Quartier.
Gut erkenntlich ist hier, dass beinahe kein Bezug zu den Nachbargebäuden aufgenommen wurde. Es steht jedes Gebäude für sich.
Vor dem Gebäude verläuft die Peter-Merian Strasse, welche das Gebäude von dem gegenüberliegenden Park trennt. Das ganze Quartier ist für ein stadtnahes Quartier sehr stark mit der Natur verbunden.
Das Bürohaus ist durch den Park schon von weitem als Solitär erkenntlich. Vermutlich hat hier der Architekt auch einer der Kriterien von Corbusier anwenden wollen. Das Gebäude befindet sich als Solitär in der Natur eingegliedert.
Man kann bereits in der Fassade die Absichten des Architekten ablesen. 1. Die horizontal gegliederten Bandbester, welche sich zwischen den seitlichen und den frontalen Fassaden in der Höhe unterscheiden. 2. Der Anschein eines schwebenden Erdgeschosses, welcher durch vier massive Pfeiler seitlich vom Gebäude erreicht wird. 3. Die klaren Proportionen der Brüstungen und der Fenster (Im goldenen Schnitt) 4. Die starken hell-dunkel Farbkontraste zwischen den zurückversetzten Fenstern und den weissen Brüstungen. Das bewirkt eine starke horizontale Betonung der Fassaden.
Es wurde ein freies und Autogerechtes Geschoss geschaffen. Einzig der Treppenkern als Erschliessung, sowie die vier tragenden Pfeiler erreichen den Boden.
Auch heute noch ist die Raumeinteilung gleich wie vom Architekten angedacht. Die einzig tragenden Wände sind die vom Treppenhaus, alle anderen sind nichttragende Leichtbauwände, welche flexibel verteilt werden könnten.
Bis auf das Treppenhaus kann der Grundriss frei genutzt werden.
Im Querschnitt des Gebäudes erkennt man gut die freien Grundrisse ohne tragende Zwischenwände und die immer gleich hohen Brüstungsbänder als Teil der Konstruktion und des Ausdruckes der Fassade.
Die strassenseitige Schaufassade wurde mit raumhohen Fenstern im goldenen Schnitt ausgeführt. Man erkennt an der Präzision der Ausführung der Proportionen, dass diese Fassade die Wichtigere ist.
Bei den seitlichen Fassaden erkennt man die stark inszenierten Bandfenster, welche im Gegensatz zu der Hauptfassade mit einer Brüstung ausgeführt sind. An diesen Fassaden wollte der Architekt die Bandfenster machen, wodurch die Proportionen der Hauptfassade verloren gingen.
Die Brüstungen sind seitlich an die massiven Pfeiler befestigt und tragen wie Rahmen die Geschossplatten.
Von innen gesehen laufen die Pfeiler einfach vor den Fenstern hindurch und kreieren so einen Zwischenraum.
In der Ecke des Gebäudes wo die zwei unterschiedlichen Fassaden aufeinandertreffen, trennte der Architekt diese beiden klar und hat eine zusätzliche Fuge angebracht.
Die beiden Brüstungen wirken so als wären sie unabhängig voneinander. In Wirklichkeit ist es jedoch ein durchlaufender, tragender Rahmen aus Sichtbeton.
Die Brüstungen wurden vom Architekten so geplant, dass sie vom Erdgeschoss bis hin zum Dachrandabschluss immer die gleichen Höhen haben.
Das Dach war ursprünglich als Dachgarten geplant, es wurde jedoch nie als solch einen benutzt. Seitlich kann man aber immer noch die Befestigungsschrauben für die angedachten Geländer erkennen.
Um die gleich hohen Brüstungen trotz dem höheren Bodenaufbau beim Dach zu erreichen wurde bei der Frontfassade die Nutzschicht nach hinten verlegt und ist so von vorne nicht sichtbar.
Die Proportionen der Fenster sind im goldenen Schnitt wie man auf der Grafik erkennen kann. Einzig das Fenster mit dem öffenbaren Flügel fällt hier aus dem Raster, was aber auch Absicht des Architekten gewesen sein kann.
Die Hauptfassaden von innen her gesehen wirken im Gegensatz zu aussen eher gewöhnlich mit den weissen Farbtönen. Man kann sich hier kaum vorstellen wie es von aussen wirkt.
Bei der Ecksituation erkennt man auch von innen den Übergang von den Bandfenstern zu den raumhohen Fenstern.
Auf der Innenseite der seitlichen Fassaden erkennt man auch von innen die durchlaufenden Bandfenster mit den davor durchlaufenden Pfeilern. Im Brüstungsbereich wo es ursprünglich eine Nische hatte wurde die Wirkung des Rahmens mit gebastelten Einbauelementen beinahe zerstört.
Im Sturzbereich der Fenster befindet sich ein eingebauter Lamellenstorenkasten, welcher von aussen nicht sichtbar ist. Einzig die Führungsschienen sind in der Fassade sehr dominant, da sie farblich in starkem Kontrast zu den Fenstern stehen.
Das beinahe einzige Element am Gebäude, welches noch ursprünglich ist, ist der Treppenkern, welcher im Erdgeschoss das einzige Element ist neben den Pfeilern.
Da im Innenbereich der Treppenkern das einzig unveränderbare Element ist, wurde es vom Architekten mit sehr viel Aufmerksamkeit für das Detail gestaltet. Mit diesem Kontrast aus warmen Materialien zu dem eher eintönigen Rest des Gebäudes wird der Kern stark inszeniert.
Beim Blick in die Vorhalle des Geschäftshauses ist heute die Idee des freien Grundrisses kaum mehr ersichtlich, da mit geschlossenen Wänden und vielen Einbauelementen diese Wirkung verloren ging.

10. Oktober 2014

Geschäftshaus Neumarkt, Werner Stücheli

Sihlporte 3, Zürich

Werdstrasse 36, Zürich

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