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Tektonik HS 2014
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Geschäftshaus Neumarkt, Werner Stücheli

In HS 14

 

Architekt Werner Stücheli (1916-1983) Portrait. Werner Stücheli studierte von 1936 – 1941 Architektur an der ETH Zürich und war anschliessend Assistent bei Hans Hoffmann. Nachdem er sich mit dem Wettbewerbserfolg für das Tierspital der Universität Zürich 1945 selbständig machen konnte, war er bald einer der erfolgreichsten Architekten Zürichs und konnte in rascher Folge mehrere Hochhäuser und grössere Überbauungen realisieren, die bis heute das Stadtbild prägen
Das Geschäftshaus steht als Eckgebäude an der Neumarktgasse – Obmannamtsgasse. Am östlichen Eingang zur Altstadt setzte Werner Stücheli die charakteristischen Elemente des Ortes in eine zeitgenössische Architektursprache um.
Die äussere Erscheinung lässt auf eine einfache verputzte Fassade schliessen. In Wahrheit ist das Gebäude, wie im Erd- und Dachgeschoss lesbar, als Skelettbau realisiert worden. Die horizontale Schichtung der Geschosse ist in einer Sockel,- Mittel- und Dachpartie eingeteilt.
Erdgeschoss Baueingabe:Für das Gebäude ist ein gleichmässiger Stützenraster vorgesehen, welcher sich vom Sockel bis Dach identisch verhält. Die vertikale Lastabtragung an der Aussenfassade wird im Dachgeschoss von Stützen übernommen. Im offenen und grosszügig verglasten Erdgeschoss wird die Last wie im Dachgeschoss auf Stützen übertragen.
1. Obergeschoss Baueingabe:In den Geschossen vom 1. Bis 3. Obergeschoss sind es Betonpfeiler, welche jeweils hinter der Massiv wirkenden, jedoch nichttragenden Aussenwand, versteckt sind. In den Obergeschossen sind die Stützenzwischenräume mit einem Backstein ausgefacht und werden somit zur Wandscheibe.
Schema Schwingfenster mit Doppelverglasung : Da auf ein Schwingfenster grosse Kräfte wirken, kann keine Einfachverglasung ausreichen. Aus diesem Grund hat man früher zwei einfachverglasten Flügel zusammengeschraubt.
Funktionsschema Schwingfenster: Das Schwingfenster wird in der Mitte des Rahmens befestigt. Dabei gibt es oben und unten am Rahmen eine Verbreiterung um die Luftdichtheit zu gewährleisten. Beim öffnen der Schwingfenster schwingt die obere Verbreiterung mit dem Flügel mit und die untere Verbreiterung bleibt fest am Rahmen.
Das Erdgeschoss und das Dachgeschoss wirken durch den grossen Glasanteil und der feinen Gliederung der Fensterrahmen sehr zurückhaltend. Diese gestalterische Massnahmen sind typische architektonische Merkmale der 50er – Jahren. Eine durchgehende Verglasung, wie damals für den Architekten Werner Stücheli typisch, hätte das Bild der Altstadt zu sehr verletzt. Somit hat man sich für eine Lochfassade entschieden. Die Fenster wurden als Schwingfenster mit Doppelverglasung ausgeführt und zusätzlich mit durchlaufenden festverglasten Oblichtern versehen, welche eine bessere Lichtführung und gleichzeitig eine optische Weitung des Ausblickes sicherstellten. Die Oblichter reichten von Stütze zu Stütze und erlaubten somit die Lesbarkeit des Skelettbaus. Diese Lesbarkeit war dem Architekten offenbar sehr wichtig. Das gesamte Gebäude wird geprägt von verschiedenen Widersprüchlichkeiten. Sei es der Skelettbau gepaart mit einem Altstadtbau – ähnlichem Kleid. oder das „schwebende“ Satteldach.
Gebäude heute: In den 80er Jahren wurde das Gebäude am Neumarkt einer Sanierung unterzogen. Mit wenigen Massnahmen wurde der gesamte Charakter des Gebäudes zerstört. Sämtliche Fenster wurden ausgetauscht. Aus energetischen Gründen weisen die Fensterrahmen heute nicht mehr die Feinheiten und Eleganz auf wie in den 1950er. In den Obergeschossen entfernte man die Oblichter und die Schwingfenster wurden durch gewöhnliche Flügelfenster ersetzt. Durch die zusätzlich aufgetragene Wärmedämmung erhielten die neuen Öffnungen mehr Leibungstiefe. Somit wurden die Lochfenster noch zusätzlich verstärkt.

17. Oktober 2014

Werdstrasse 36, Zürich

Haus Ober Zürich von Otto Dürr

Geschäftshaus Neustadtstrasse 3, Luzern

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