Architektur:
Hermann Baur mit Suter&Suter
Baujahr: 1955
Gruss aus Basel. Der nach Pariser Vorbild gestaltete Aeschenplatz war ein beliebtes Postkartenmotiv.
Umgestaltung Aeschenvorstadt 1891. Boulevard statt Stadtmauer nach Pariservorbild. Die neue Strasse, die dem Verlauf der alten Stadtmauer folgte, sollte den zeitgenössischen Anforderungen an einen grosszügigen und repräsentativen Boulevard genügen.
Vision des neuen Stadteingangs.
Der Hauptbau folgt einer städtischen Teilung in Sockelgeschoss, Mittelteil und Dachgeschoss. Die öffentlichen Zugänge im Erdgeschoss liegen hinter einer Kolonnadenschicht. Der Hauptteil besteht aus einer vorgehängten Fassade aus Natursteinplatten. Über verschiedene Bandreihen aus Naturstein wird das Tragwerk nach aussen artikuliert. Augenfällig am Dach Geschoss ist vor allem der weit überspannte Aussenraum.
Das Bank- und Geschäftshaus besteht aus einem Hauptbau und zwei Flügelbauten. Der Hauptbau ist mit der Längsseite hin zum Aeschenplatz ausgerichtet. Diese Ausnahme bildet einen adäquaten Auftakt für die dahinterliegende Innenstadt.
Das Erdgeschoss zeichnet über eine Kolonnadenschicht die städtebauliche Fassadenflucht der umliegenden Bauten nach. Die Regelgeschosse folgen einer klaren Rasterstruktur. Das Dachgeschoss ist durch eine umliegende und überspannte Aussenraumschicht geprägt.
Über das nachzeichnen der Tragstruktur durch den Naturstein entsteht ein strukturelles Öffnungsraster. Diese Öffnungen werden durch eine nichtragende Metallausfachung geschlossen. Das Fenster als Element ist Teil dieser Ausfachung.
Material- und Bauteilwechsel zwischen Natursteinfassade und eingeschobener Metallausfachung.
Sturz Metallausfachung mit dahinter liegendem Lamellenstoren.
Fensterbank als Trennung zwischen Fenster und Brüstungselement innerhalb der Ausfachung.
Die vorfabrizierte Metallausfachung wird als Element in die Öffnung zwischen die Natursteine eingeschoben. Das Fenster ist hinter der Ausfachung angeschlagen.
Im Zuge der Gebäuderenovation wurden die Fenster ausgewechselt. Die neuen Kunststofffenster sind tiefer in die Leibung gesetzt. Der Zwischenraum zur Ausfachung wurde mit neuen Aluminiumverkleidungen ergänzt.
Schnitt durch tragende Betonstütze mit vorgehängten Natursteinplatten und seitlich eingeschobener Ausfachung. Die tragenden Betonstützen wurden mit Kork gedämmt.
Kolonnade im Erdgeschoss.
Die Hauptfassade ist auf den Stützen im Erdgeschoss aufgeständert. Der Betonunterzug wird durch die tiefer liegenden Natursteinplatten überdeckt.
Die Hauptfassade wird oben durch eine horizontal laufende Natursteinplatte und ein Metallgeländer begrenzt.
Das Geländer ist mit einem rechteckigen Stahlprofil am Gebäude verankert.
Das allseitig auskragende Vordach bildet einen grossen Aussenraum im Dachgeschoss (Blick nach Südwesten Richtung Bahnhof SBB).
Dachkranzabschluss mit profiliertem Aluminiumblech.
Die Dachhaut ist als gefalztes Blechdach ausgeführt.
Das Gefälle des Vordachs läuft zurück zur Fassade. Das anfallende Regenwasser wird über die an der Fassade angeordnete Rinne abgeführt.
Das Gebäude folgt einer klaren Gliederung der Elemente, jedoch wäre eine Richtungsgebende Akzentuierung oder eine Differenzierung in der Farbigkeit der Fassade wünschenswert. Über die Materialkombination von Naturstein und Metalltrapezblech entsteht aus der Nähe betrachtet ein spannungsvolles Nebeneinander.
Die Fassadengestaltung verliert aber aus der Distanz an Wirkung und hinterlässt ein übergrosses Volumen auf Stützen. Dem Volumen gelingt es aber über die städtebauliche Setzung einen Stadteingang zu bilden. Sie wird somit ihrem Auftrag, ein Auftakt zur Innenstadt zu sein gerecht.
Hermann Baur ist 1894 in Basel geboren. Er wächst als Sohn eines Schreinermeister auf. Nach einer Lehre als Hochbauzeichner geht er an die ETH Zürich. Während dem Studium (ab 1919) ist er Schüler von Karl Moser und Hans Bernoulli.
Zwischen 1938 und 1944 präsidierte er beim Bund der Schweizer Architekten BSA und ist Gründungsmitglied bei der Architekturzeitschrift «Das Werk».
Im Laufe der Zeit baut er mehr als 30 Kirchenbauten. Beeinflusst von Notre dame du Ronchamp von Le Corbusier wird der plastische Umgang mit Beton auch in seinen Bauten spürbar.
Am Aeschenplatz 25 baut er das erste moderne Bürogebäude von Basel (1953).