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Tektonik HS 2014
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Geschäftshaus zum Korn, Zürich – Willy Roth

In HS 14
Die Verlegung und die Tieflage der linksufrigen Seebahn brachte es mit sich, dass grosse Flächen frei und infolgedessen neu geplant werden mussten. Neben den feststehenden Strassen, war die Lage des SBB-Tunnels, unterhalb der Schimmelstrasse, für den Bebauungsplan massgebend.
Durch die Bebauung zwischen dem neuen Bahnhof Wiedikon und der Sport- und Grünanlage sollte ein neuzeitlicher und architektonisch einheitlicher Stadtteil entstehen. (Modellbild des Sihlhölzli-Quartiers gemäss Spezial-Bauordnung 1933)
Hermann Herter (1877-1945) war als Stadtbaumeister von Zürich verantwortlich für den Bebauungsplan des Sihlhölzliquartiers.
Die beiden Geschäftshäuser „zum Korn“ und „zum Schimmeltor“ bilden an der Ecke Schimmelstrasse Birmensdorferstrasse den Abschluss der Überbauung des Sihlhölzliquartiers. Die Präsenz der beiden Bauten wird durch den Bezug zum gegenüberliegenden Bahnhofgebäude verstärkt, indem die Spiegelungsachse (Strassenachse Schimmelstrasse) mit der Symmetrieachse des Bahnhofgebäudes optisch annähernd übereinstimmt.
Die zwei Baukörper haben eine Höhe von 23 Meter und übertragen somit die restlichen Baukörper (18 Meter) des Sihlhölzliquartiers. Der Höhenunterschied verstärkt die Torwirkung zusätzlich.
Das Geschäftshaus „zum Korn“ an der Birmensdorferstrasse 67 in Zürich – Wiedikon wurde in den Jahren 1940/1941 vom Architekten Willy Roth erbaut.
In den Jahren 1947/1948 folgte das „Haus zum Schimmeltor“ (rechts). Die beiden Geschäftshäuser sind in ihrem Äussern als identische und spiegelsymmetrisch aufeinander bezogene Anlagen gebaut worden.
Das Ordnungsprinzip der Symmetrie setzt sich in der Gestaltung der Baukörper sowohl in den Fassaden Richtung Birmensdorferstrasse, wie auch in den Fassaden Richtung Schimmelstrasse fort.
Die formale Gliederung der Hauptfassade Richtung Birmensdorferstrasse lässt unterschiedliche Ordnungsprinzipien erkennen. So findet sich nebst der Ordnung mit Symmetrien auch eine Ordnung mit Quadraten.
Es ist ebenfalls eine Ordnung mit dem Faktor 1.45 (DIN-Norm) erkennbar.
In beiden Häuser ist das Kellergeschoss für die Heizung und weitere Nebenräume, sowie das Dachgeschoss als Warenlager vorgesehen.
Im Erdgeschoss befinden sich Läden mit den notwendigen Nebenräumen. Teilweise sind sie über die öffentliche Arkade entlang der Schimmelstrasse zugänglich. Die Anlieferung erfolgt über den Hof und den rückseitigen Hauseingang.
Im ersten Obergeschoss befinden sich Wohnungen. So gibt es zwei 3-Zimmerwohnungen, sowie eine 2-Zimmerwohnung.
In den restlichen Obergeschossen befinden sich Büroräume. (Schalterhalle im „Haus zum Korn“)
Die Höhe der Läden ermöglicht es zusätzliche Galerien für die Warenlagerung einzuziehen.
Sowohl das Erdgeschoss, wie auch das 5. Obergeschoss weisen eine höhere Raumhöhe als die restlichen Geschosse auf.
In der Hauptfassade hebt sich das überhohe Sockelgeschoss in seiner Erscheinung, einerseits durch eine Differenzierung der Fassadenverkleidung und andererseits durch eine umlaufende Auskragung in Stahlbeton, optisch vom restlichen Baukörper ab. Obwohl das 5. Obergeschoss ebenfalls wesentlich höher ist, ist es in der Hauptfassade nicht als solches lesbar. Es ordnet sich der Fassadengliederung unter.
Beide Gebäude wurden als armierte Betonpfeilerbauten errichtet. Aus wärmetechnischen Gründen wurden die Aussenmauern auf der Gebäudeaussenseite mit Zellton- und auf der Gebäudeinnenseite mit Korkplatten isoliert.
Die Auskragungen wurden in Stahlbeton ausgeführt und anschliessend, wie die restliche Fassade, gebrochen weiss gestrichen.
Die Arkaden sind mit einem Bodenbelag aus Granit und einer indirekten Neonbeleuchtung ausgestattet.
Die Schaufenster- und Türrahmen sind aus Bronze. Die Fassadenpfeiler und Fensterbänke wurden mit Kunststein verkleidet.
Der Haupteingang befindet sich jeweils in der Mittelachse an der Birmensdorferstrasse. Durch einen geräumigen Windfang mit verchromten Glasabschlüssen gelangt man zu Treppenhaus und Lift.
Wegen dem SBB Bahntunnel, der unterhalb der Schimmelstrasse verläuft, wurde eine Spezialisolierung aus Bleiplatten über den Fundamenten angeordnet, um die Zugserschütterungen zu dämpfen.
Das „Haus zum Korn“ und das Haus zum „Schimmeltor“ vermitteln eine monumentale und in sich ruhende Präsenz. Ihr Ausdruck hat aufgrund ihrer Kubatur im Vergleich zur andockenden Überbauung des Sihlhölzliquartiers und im Vergleich zur Grösse des gegenüberliegenden Bahnhofgebäudes Wiedikon etwas Strenges. Gleichzeitig wirken die beiden Zwilligsbauten feingliedrig und einladend, weil ihre Erdgeschosse öffentlich zugänglich sind und die darüber liegenden Geschosse grosszügig befenstert und mit filigranen schmideisernen Balkonbrüstungen ausgestattet sind.

11. Oktober 2014

Rittersche Palast Luzern

Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt, Zürich

The Picassohouse – Peter Märkli

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