Architekten: Salvisberg + Brechbühl
Baujahr: 1930-32
Ort: Laupenstrasse 9, 11, Bern
Nutzung: Büro, Geschäfte
Das SUVA-Haus in Bern steht als Eckgebäude an der Kreuzung von der Laupenstrasse und der Seilerstrasse. Die gleichmässig gebogene Form des Gebäudes öffnet sich zum Strassenraum und macht so eine einladende Geste
Die geschwungene Form des SUVA-Hauses entspringt der Idee, gleichmässig belichtete Räume zu erhalten. Durch den Segmentbogen wird die Laupenstrasse mit der Seilerstrasse verbunden und es führt zu einer Dynamisierung des Gebäudekörpers.
Grundriss Erdgeschoss. Im Erdgeschoss sind zur Strasse hin Geschäftsflächen angeordnet. Diese „fremde“ Nutzung wird dadurch verstärkt, dass dieser Teil der Gebäudeflucht vorgelagert ist und somit einen Übergang von Öffentlich zu Privat gestaltet.
Die nördliche Verlängerung des Baukörpers ist das Ärztehaus.
Obergeschosse.
Im 1. Obergeschoss befand sich früher die Schalterhalle der SUVA. Heute ist die Schalterhalle im Erdgeschoss, direkt beim Haupteingang. Die ehemalige Schalterhalle wurde zu der heutigen Kantine umfunktioniert.
Alle Geschosse weisen einen äusseren Büro-Gürtel, einen Mittelgang und einen Büro-Gürtel zum Hof hin auf. Es gibt drei Stützenreihen, was eine flexible Einteilung der Büros ermöglicht.
Das Attikageschoss springt um das gleiche Mass zurück, wie im Erdgeschoss die Ladenfront vorspringt. Das Fensterraster wurde bei gleichbleibendem Stützenraster verkleinert, die Fensteranzahl verdoppelt.
Geöffnete abgehängte Decke. Die Deckenkonstruktion wird so sichtbar. Alle Decken wurden im System einer Hurdisdecke ausgeführt.
Links:
Gang mit Original Bodenbelag. Oblichter sollen den Raum zusätzlich erhellen und damit die beiden äusseren Raumschichten miteinander verbinden.
Rechts:
Renovierter Gang. Jedem Geschoss ist eine andere Farbe zugeordnet. Dies erleichtert die Orientierung im Gebäude.
Wir finden, dass der renovierte Gang mehr dem Wesen des Gebäudes entspricht. Der alte Bodenbelag mit der quadratischen Einteilung verstärkt die orthogonale Form im Innenraum und entspricht so nicht dem Charakter der geschwungenen Fassade. Der neue Gang mit dem farblich einheitlichen Linoleum schwächt die orthogonale Erscheinung ab.
Die frühere Schalterhalle und heutige Cafeteria mit Originalmöblierung. Zwischen den Pfeilern, resp. in den Fensternischen wurden Sitzbänke eingebaut. Durch die beinahe vollständige Auskleidung des Raumes mit Holz entsteht eine repräsentative Empfangshalle.
Detail der Bank in der ehemaligen Schalterhalle. Der Radiator wird mitberücksichtigt.
Ecke Laupenstrasse – Seilerstasse. Der Haupteingang ist in der Mitte des Gebäudes angeordnet. Nebeneingänge befinden sich bei den beiden Treppentürmen.
Die geschwungene Form des Gebäudes vermittelt Dynamik. Dies wird durch die horizontale Wirkung der Fassade verstärkt. Die Schrift wurde eigens für dieses Gebäude von den Architekten entworfen.
Brüstungsdetail fassadenbündiges Fenster zur Strassenseite hin. Speziell: Travertin ist nicht hinterlüftet, sondern auf Bimsbeton geklebt. Bei der Renovation konnte wegen der guten Dämmeigenschaften des Bimsbetons auf eine zusätzliche Wärmedämmung verzichtet werden. Wäre eine zusätzliche Wärmedämmung nötig gewesen, hätte es das Fassadenbild stark verändert.
Fensteranschluss seitlich. Horizontalschnitt. Dieses Detail zeigt wie die Fenster fassadenbündig ausgeführt wurden.
Dadurch, dass die Fenster bündig mit den Travertinplatten angeordnet sind, entsteht ein flächiges Fassadenbild. Durch kleine Details wie die farblich betonten, horizontalen Kämpfer wird die Horizontale betont. Die vertikalen Elemente wurden einerseits in ihrer Dimension zurückgenommen, andererseits auch durch deren Farbigkeit. Die Travertinplatten sind nicht hinterlüftet, sondern direkt auf den Bimsbeton (wirkt als Wärmedämmung) aufgeklebt. Wir interpretieren dies so, dass durch das Aufkleben die Platten mit sehr kleinen Fugen angeordnet werden können und so das flächige Erscheinungsbild der Fassade unterstützen.
Links:
Gekachelte Fassade im Eingangsbereich hebt das Sockelgeschoss vom übrigen Gebäude ab.
Rechts:
Mosaik der Untersicht des Vordaches. Durch die verschiedenen Farben der Mosaiksteine entsteht eine Tiefenwirkung. Es entsteht ein Bild von Lebendigkeit.