Eine der häufigsten Fragen von motivierten Sprachstudenten ist: «Was kann ich lesen?»
Im Folgenden möchte ich eine Geschichte vorstellen, die ich in den letzten Jahren mit Erfolg in meinen Modulen ab Niveau B1 gelesen habe.
Uwe Timms „Die Entdeckung der Currywurst“ erzählt die faszinierende Geschichte eines kulinarischen Klassikers und zugleich ein eindrucksvolles Porträt der deutschen Nachkriegszeit. Im Zentrum der Erzählung steht Lena Brücker, die behauptet, die Currywurst erfunden zu haben. Ihre Erzählung führt den Leser zurück in das zerstörte Hamburg der letzten Kriegstage, wo sie eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit dem desertierten Soldaten Hermann Bremer erlebt.
Die Erfindung der Currywurst wird dabei zum Symbol für den Überlebenswillen und die Kreativität einer Generation, die sich aus den Ruinen des Krieges ein neues Leben schuf. Mit seiner präzisen und stimmungsvollen Sprache zeichnet Uwe Timm ein lebendiges Bild dieser Zeit, in der kleine Erfindungen wie die Currywurst große Bedeutung hatten.
Das Buch ist nicht nur eine charmante Geschichte über eine beliebte Speise, sondern auch eine einfühlsame Erzählung über Liebe, Verlust und den Neuanfang in schwierigen Zeiten. Es zeigt, wie aus wenig Großes entstehen kann und bietet einen einzigartigen Blick auf die menschliche Widerstandskraft. Ein literarisches Highlight für alle, die sich für Geschichte und gute Erzählkunst begeistern! Viel Spaß!
Isanna Mende, Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und Russisch
Literatur:
Uwe Timm „Die Entdeckung der Currywurst“
Bild von Alexander Fox | PlaNet Fox auf Pixabay